In den meisten Fällen entspricht die Wohlstandssituation eines Landes der Bildungssituation. Gerade in den Entwicklungsländern gibt es hier großen Nachholbedarf. ´
Bildung ist ein Menschenrecht gemäß Art. 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948. Dieser besagt:
1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen.
2. Die Bildung muss auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.
3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.
(Quelle: www.un.org)
Doch nicht in allen Ländern kann jeder von diesen Rechten Gebrauch machen.
Die UNESCO ( United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) hat das Programm „Bildung für alle“ (Education for All / EFA) ins Leben gerufen. 2000 haben sich auf dem Weltbildungsforum in Dakar 164 Länder verpflichtet, bis zum Jahr 2015 sechs Bildungsziele zu erreichen.
Diese sechs Ziele sind:
Seit 2002 veröffentlicht die UNESCO jährlich einen Bildungsbericht, der evaluiert, wie sehr sich die Länder diesen sechs Bildungszielen angenähert haben.
Die Ergebnisse des Weltbildungsberichts 2010 sind erschreckend: Die weltweite Finanzkrise wirkt sich vor allem auf die Bildung der Kinder in den ärmsten Ländern der Welt aus. So besuchen etwa 72 Millionen Kinder im Grundschulalter und 71 Millionen Jugendliche weltweit noch immer keine Schule.
Das Ziel, Grundschulbildung für alle Kinder bis zum Jahre 2015 zu erreichen, kann kaum erreicht werden, da die Fortschritte der Entwicklungsländer zu langsam erfolgen. Der Bericht kritisiert das Scheitern der Regierungen daran, extreme Ungleichheiten im Bildungssystem zu bekämpfen.
Und auch die Geschlechterdisparitäten bleiben noch immer tief im Bildungssystem verankert bleiben. So gehen in Afghanistan beispielsweise pro 100 Jungen nur 63 Mädchen zur Schule. Ebenso hat sich die Anzahl der erwachsenen Analphabeten kaum verringert, momentan 759 Millionen, davon zwei Drittel Frauen.
Einer der schwerwiegendsten Gründe für Benachteiligung in der Bildung ist Armut. Die Kosten für die Schulbildung konkurrieren gerade bei den Ärmsten mit Ausgaben für grundlegende Bedürfnisse wie Gesundheits- und Nahrungsversorgung.
Autor/in: Miriam BaxTags: Bildungsstand, Bildungsziel, Education for All (EFA), UNESCO