Was sind Förderschulen?

Was sind Förderschulen?

Förderschulen haben einen klaren Bildungsauftrag: Kinder, die im Unterricht an allgemeinen Schulen aufgrund einer Beeinträchtigung nicht hinreichend gefördert werden können, werden an Förderschulen individuell unterstützt und betreut.

Im Jahr 2007 wurden rund 430.000 Schüler in Deutschland an Förderschulen oder ähnlichen pädagogischen Einrichtungen unterrichtet, was ca. 4,5 Prozent der deutschen Schüler ausmacht. Von Seiten der Politik wurde ein geringerer Anteil von 3,5 Prozent erwartet. Dennoch ist eine solche Zahl positiv zu werten. So ist dies doch ein Anzeichen dafür, dass immer mehr Kinder, die vorher gar nicht, zu Hause oder in der falschen Schulform unterrichtet wurden, jetzt mit anderen Kindern zusammen gezielt gefördert werden können, bzw. dass die Sensibilisierung für Kinder mit entsprechenden Anforderungen an das Bildungssystem funktioniert.[insert related]

Grundsätze der Förderschule

Das Konzept der Förderschulen sieht vor, Kinder mit Benachteiligungen in ihrer generellen Entwicklung, der Bildungs- oder Lernentwicklung gezielt zu fördern. So sollen sie die Möglichkeit erhalten, ebenso an Bildung teilzuhaben, um im späteren Leben auch die Möglichkeit zu haben einen Beruf auszuüben und am Alltag teilzunehmen. Dadurch soll späterer sozialer Benachteiligung präventiv vorgebeugt und die Folgen der geistigen oder körperlichen Einschränkung für das Kind gering gehalten werden. Durch die Förderschule wird sowohl das Wohl des Kindes als auch das Elternrecht gestützt, die dadurch Unterstützung bei der Betreuung und Erziehung erhalten.

Von Sonderschule zur Förderschule

Vielerorts ist immer noch der Begriff „Sonderschule“ gebräuchlich, historisch sogar als „Hilfsschule“ betitelt. Mit der Einführung der Kulturhoheit der Länder haben sich diverse Bezeichnungen eingebürgert, die von den verschiedenen Bundesländern genutzt werden. Dabei ist Förderschule die häufigste Bezeichnung.

Schwerpunkt der Förderschule

Die Förderschulen unterteilen sich in verschiedene Schultypen, wie zum Beispiel Förderschule für Blinde, Förderschule für Körperbehinderte oder auch Förderschule für Lernbehinderte. So soll es einfacher sein, individuell auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Je nach Schultyp werden dann auch besondere Schwerpunkte gesetzt, um Defizite auszugleichen bzw. zu kompensieren. Der Förderbedarf wird in folgende Förderbedürftige unterteilt:

  • emotionale und soziale Entwicklung
  • Blinde
  • Sehbehinderte
  • Förderung der Geistigen Entwicklung
  • Gehörlose
  • Schwerhörige
  • Körperbehinderte
  • Lernbehinderte
  • Sprachbehinderte
  • Taubblinde
  • Kranke bzw. Kinder in längerer Krankenhausbehandlung

Entscheidung über den Besuch einer Förderschule

Eltern von Kindern mit einer Behinderung haben in Deutschland die Wahl, auf welche Art von Schule sie ihr Kind schicken möchten. Jedes Bundesland hat ein Verfahren entwickelt, bei dem festgestellt werden soll, ob ein Kind eventuell einer gesonderten pädagogischen Förderung bedarf. Sollte dies der Fall sein, wird für den individuellen Fall seitens der Behörden eine entsprechende Empfehlung über eine Schulform ausgesprochen – letzten Endes entscheiden aber die Eltern, ob sie ihr Kind auf eine allgemeine Schule, auf eine Förderschule oder aber auf eine integrative Schule schicken.

Integrative Förderung

Es gibt mittlerweile viele Schulen in Deutschland, die sogenannte integrative Klassen eingerichtet haben. Hier lernen gesunde Kinder mit zwei oder drei Kindern mit einer leichten Beeinträchtigung zusammen in einem Klassenverband. Hier wird besonders großen Wert auf Integration in den regulären Schulalltag gelegt. Allerdings sind solche Schulen in der Regel technisch und pädagogisch nicht so gut ausgestattet und auf die förderbedürftigen Kinder ausgerichtet, wie spezielle Förderschule. Die Eltern müssen im individuellen Fall entscheiden, was ihnen wichtiger ist und welche Form den Bedürfnissen des Kindes am ehesten entspricht. Ob sich ein Kind für eine solche Klasse eignet, hängt natürlich immer von der Art und vom Grad der Behinderung des Kindes ab.

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 3. Januar 2011

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