Eigentlich ist es unmöglich, sich im Laufe des Lebens nicht weiter zu bilden. Jede neue Fähigkeit und jede neue Information ist streng genommen Weiterbildung – warum also nicht auch schulisch oder beruflich weiterbilden.
Der vierte Bereich des deutschen Bildungssystems, der Quartärbereich, befasst sich mit dem Konzept der Weiterbildung. Das Konzept definiert sich, den Beschlüssen der [intlink id=“1454″ type=“post“]Ständigen Konferenz der Kultusminister[/intlink] zufolge, so:
„Weiterbildung ist die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase und in der Regel nach Aufnahme einer Erwerbs- oder Familientätigkeit. Weiterbildung in diesem Sinne liegt auch vor, wenn die einzelnen ihr Lernen selbst steuern. Sie umfasst die allgemeine, politische, kulturelle und wissenschaftliche Weiterbildung.“
Weiterbildung hat dabei auf gesellschaftlicher und individueller Ebene die unterschiedlichsten Funktionen. Sie ist das notwendige Werkzeug zur Anpassung an den technischen Fortschritt, sie sichert die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit und kann ein entscheidender Faktor in der Arbeitsmarktpolitik sein. Weiterbildung ist entscheidend für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und Voraussetzung für Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
In Deutschland nahmen im Jahr 2007 jeweils etwas mehr als 25% der Bevölkerung an einer beruflichen oder allgemeinen Weiterbildungsmaßnahme teil – ein Prozentsatz, der sich im Zeitraum zwischen 2003 und 2007 erstmals seit zehn Jahren wieder erhöht hat. In der Altersgruppe 19-29 Jahre steht dabei noch die nicht-berufsbezogene Weiterbildung im Vordergrund, in der Altersgruppe 30-49 Jahre ist es hingegen die [intlink id=“1401″ type=“post“]berufsbezogene Weiterbildung[/intlink]. Die Altersgruppe 50-64 Jahre engagiert sich dagegen generell kaum noch in der Weiterbildung.
Dieser Bereich gliedert sich in folgende Teilbereiche:
Mehr als die Hälfte aller Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen werden in Deutschland von den Unternehmen getragen, die diese Maßnahmen gezielt für ihre Mitarbeiter initiieren. Jeweils etwa 20% der Kosten werden von Privatpersonen, die sich weiterbilden möchten, und von der Bundesagentur für Arbeit erbracht. Rund 5% stammen aus öffentlichen Kassen. Die Weiterbildung hat ein Finanzvolumen von etwa 50 Milliarden Euro.
Autor/in: Sarah DreyerTags: Lebenslanges Lernen, Weiterbildung