Einschulung: 10 Tipps für einen erfolgreichen Schulstart

Einschulung: 10 Tipps für einen erfolgreichen Schulstart

Vom Schulranzen bis zur Schultüte – für den ersten Schultag soll alles perfekt sein. Wir geben Tipps, wie Sie Ihr Kind optimal in den Schulstart begleiten.

Zur Einschulung freut sich beinahe jedes Kind auf die Schule, darauf, etwas Neues zu lernen, andere Kinder kennen zu lernen und endlich wie die Großen behandelt zu werden. Aber das Neue macht auch ein wenig Angst – nicht nur den i-Dötzchen, sondern auch den Eltern, für die nun ebenfalls ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Wir haben für Sie praktische Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihren Kindern und sich selbst den Schulanfang erleichtern.

Reinschnuppern erlaubt

Die meisten Schulen bieten an, dass angehende Erstklässler schon vor der Einschulung einmal mit ihren Eltern vorbeikommen und sich alles ansehen können. Nutzen Sie dieses Angebot und machen Sie Ihre(n) Kleine(n) schon einmal mit der Einrichtung vertraut. Zeigen Sie, wo sich das Klassenzimmer befindet, die Toiletten und der Pausenhof sind und lernen Sie auch den oder die zukünftige Klassenlehrer/in kennen. Vielleicht finden sich bei dieser Gelegenheit auch schon angehende Klassenkameraden.

Der Schulranzen: Muss leuchten und bequem sein

An ihn erinnert man sich auch noch im Erwachsenenalter: Der erste eigene Schulranzen. Lief man früher noch mit gefühlten 20 m² und 10 Kilo auf dem Rücken herum, hat sich hier inzwischen einiges getan. Während Ihr Kind den Tornister nach Farbe und Muster aussuchen wird, sollten Sie darauf acht geben, dass er einige wichtige Kritierien erfüllt. Denn für Schulranzen gibt es sogar eine eigene DIN-Norm (58124):

  • Gute Sichtbarkeit: Das Wichtigste am Ranzen sind eine leuchtende Farbe und Reflektoren. Diese sind zwingend notwendig, damit Ihr Kind auf dem Schulweg gesehen wird – auch im Dunkeln. Auch wenn die Reflektoren dem Kind zu uncool sind, bestehen Sie darauf!
  • Tragbarkeit und Passfähigkeit: Sitzt der Ranzen gut und bequem? Um das herauszufinden ist es wichtig, dass Ihr Kind mit zum Kauf kommt. Der Ranzen darf weder drücken noch scheuern und muss sich auch mit kleinen Kinderhänden leicht öffnen lassen.
  • Funktionsfähigkeit: Passen in den Ranzen alle Hefte? Ist außerdem noch Platz für Brotdose und Trinkflasche?
  • Material: Ist der Ranzen regendicht und hält er auch die Tobereien Ihres Kindes aus?
  • Gewicht: Wie schwer ist der Ranzen? Die Faustregel lautete lange: Der gefüllte Ranzen darf nicht mehr als 10 Prozent des Schüler-Körpergewichts wiegen. An dieser Regel scheiden sich jedoch die Geister, also versuchen Sie, einen möglichst leichten Ranzen auszuwählen. Ein leerer Ranzen wiegt meist um die 1,1-1,3 Kilo.

Am besten abgeschnitten im Test der Stiftung Warentest hat 2009 der Scout Easy II. Hier gibt es den vollständigen Test.

Mäppchen, Farbkasten und die ersten Hefte

Auch das Zubehör, mit dem der Ranzen schließlich stolz befüllt wird, muss sein. Doch kaufen Sie nicht einfach drauf los. Denn bereits vor Schulbeginn verteilt der Klassenlehrer eine Liste, welche Schulutensilien im ersten Schuljahr nötig sind. Auch wenn Ihr Kind viel braucht – greifen Sie nicht auf billige Materialien zurück! Denn diese könnten Schadstoffe wie Weichmacher enthalten. Umweltfreundliche Produkte lohnen sich Ihrem Kind und der Umwelt zuliebe.

Farbkasten, Lineal, Lesebuch: Zu Beginn der Schulzeit sollten Sie mit Ihrem Kind darüber reden, welche Dinge es für welche Schulstunden braucht und welche es getrost zu Hause lassen kann. Überprüfen Sie zu Beginn, dass Ihr Kind auch wirklich nur die wichtigen Sachen mit zur Schule nimmt.

Ein gutes Frühstück

Auch ein gutes Pausenbrot und Obst gehören in den Ranzen. Den Grundstein für einen erfolgreichen Schulstart legen Sie schon morgens vor Schulbeginn: Wer gut gefrühstückt hat, lernt leichter und wird langsamer müde– das zeigen Untersuchungen. Schicken Sie Ihr Kind deshalb niemals ohne Frühstück in die Schule.

Sicher zur Schule: Übung macht den Meister

Üben Sie den Schulweg, den Ihr Kind jeden Tag gehen oder fahren muss, schon einige Tage bevor es tatsächlich losgeht. Das gilt auch für Wege, die mit dem Bus zurückgelegt werden. Denken Sie daran, dass Ihr Kind alles aus einer anderen Perspektive sieht und deshalb mitunter auch von anderen schlechter gesehen werden kann.

Wenn Ihr Kind zu Fuß geht gilt:

  • Üben Sie, wie Ihr Kind sich an Kreuzungen, großen Straßen oder anderen Gefahrenstellen verhalten sollte.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass es die Ampel nur bei grün überqueren darf und auch dann noch vor Überqueren der Straße nach links und rechts schauen muss.
  • Gehen Sie auf Gehwegen möglichst weit innen.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, wie es sich beim Überqueren eines Zebrastreifens verhalten soll. Vorsicht: Gerade hier werden Kinder aufgrund Ihrer geringen Körpergröße häufig von Autofahrern übersehen.

Wenn Ihr Kind mit dem Bus fährt gilt:

  • Es wird nicht gedrängelt und geschubst.
  • Beim Einfahren des Busses gilt besondere Vorsicht.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, wo es einsteigen sowie wann und wo es aussteigen muss und wie es sich dies merken kann (z.B. durch bekannte Gebäude auf dem Weg).
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, wo es sich im Bus festhalten kann, wenn kein Sitzplatz mehr frei ist.
  • Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es niemals vor einem stehenden Bus die Straße überquert.

Schreibtisch und Stuhl: Das muss sitzen!

Kinder brauchen einen Arbeitsplatz, an dem Sie ungestört lernen und ihre Hausaufgaben machen können. Zu Beginn der Schulzeit können die Hausaufgaben noch im Beisein der Eltern am Küchentisch erledigt werden, doch am eigenen Schreibtisch kommt kein Kind vorbei.

Achten Sie darauf, dass Sie einen Schreibtisch kaufen, der „mitwächst“, also höhenverstellbar ist. Das Gleiche gilt für den Stuhl: Sitzfläche, Sitztiefe und Rückenlehne sollten verstellbar sein. Die Schreibtischplatte sollte zudem geneigt werden können. Darauf muss man außerdem achten:

  • Ihr Kind muss sich an seinem Arbeitsplatz bewegen können –Schreibtisch und Stuhl müssen somit verschiedene Sitzpositionen erlauben.
  • Wird Ihr Kind bald auch einen Computer benötigen? Dann achten Sie darauf, dass der Schreibtisch auch diesem Platz bietet.
  • Auch Container, Schubladen oder anderer Stauraum ist wichtig, damit Ihr Kind lernt, seine Utensilien geordnet unterzubringen.

2006 testete die Stiftung Warentest 16 Schülerschreibtische, hier finden Sie das Ergebnis.

Lang ersehnt, endlich da: Der erste Schultag

Und wenn er dann endlich vor der Tür steht, der heiß ersehnte erste Schultag, muss dieser natürlich gebührend gefeiert werden! Trommeln Sie Ihre Familie und alle, die stolz auf das i-Dötzchen sind, zusammen – auch Fotos sind natürlich ein Muss.

Die Schultüte: Selbst gebastelt oder gekauft?

Ob selbst gebastelt oder gekauft – Hauptsache da! Gekauft ist meist teurer, eine selbst gebastelte Schultüte ist dafür individueller und bleibt Ihrem Kind mit Sicherheit länger in Gedächtnis. Es gibt spezielle Bastelbücher, in denen Sie die schönsten Variationen finden. Oft bieten auch Kindergärten zum Abschluss des Kindergartenjahres ein gemeinsames Schultüten-Basteln für die Kinder an. Hier können Sie sich auch mit anderen Eltern über die bevorstehende Einschulung austauschen.

Neben der äußeren Optik ist natürlich auch die Füllung der Schultüte wichtig: Während für die einen Süßigkeiten ein Muss sind, kommt für die anderen nur Gesundes in die Tüte. Besonders gut kommen versteckte Überraschungen an: Noch fehlende Utensilien für die Schule wie Anspitzer, Radiergummi, Mäppchen, Farbkasten oder andere Dinge, über die ihr Kind sich freut– vom Fußball Sammelbildchen bis hin zum Buch für die Leseanfänger. Besonders viel Spaß macht das Auspacken, wenn Sie jedes einzelne Geschenk noch einmal verpacken.

Vertrauen Sie Ihrem Kind und in Ihr Kind

Schenken Sie Ihrem Kind Vertrauen! Von Schulbeginn an sollten Sie es vermeiden, Ihr Kind wegen schulischer Leistungen unter Druck zu setzen. Auch wenn etwas mal nicht so gut läuft, unterstützen Sie Ihr Kind und seien Sie optimistisch. So tragen Sie dazu bei, dass Ihr Kind nicht die Freude an der Schule verliert. Interessieren Sie sich für die neuen Erfahrungen, die Ihr Kind in der Schule macht. Dazu zählen auch negative Erlebnisse mit Lehrern, Mitschülern oder bestimmten Fächern.

Schule macht Spaß!

Ein verhasstes Schulfach, ein ebenso verhasster Lehrer – beinahe jeder hat negative Erinnerungen an die eigene Schulzeit. Lassen Sie dies auf keinen Fall Ihr Kind spüren. Erzählen Sie ihm vielmehr von Ihren positiven Erfahrungen: neue Freundschaften, spannende Fächer, tolle Ausflüge zu Theaterstücken oder ähnlichem. Gerade am Anfang der Schulzeit ist die Euphorie besonders hoch, und das soll sie auch so lange wie möglich bleiben – Ihrem Kind zuliebe!

Autor/in: Sarah Dreyer
Veröffentlicht am 10. August 2011

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