Was versteht man unter Fachkompetenz und Methodenkompetenz?

Was versteht man unter Fachkompetenz und Methodenkompetenz?

Was ist das ideale Gleichgewicht zwischen Fachkompetenz und Methodenkompetenz? Der eine weiß ETWAS – der andere WIE etwas geht. Wenn sich beide zusammentun, können sie ihren Horizont um einiges erweitern.

Die Qualität des [intlink id=“1294″ type=“post“]deutschen Bildungssystems[/intlink] wird zur Zeit kontrovers diskutiert. Es geht sowohl um den Stand der Dinge als auch um die Möglichkeiten der Verbesserung. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wieweit Fach- und Methodenkompetenz im Rahmen der schulischen Ausbildung vermittelt werden und wie das Verhältnis dieser beiden Wissensbereiche zueinander ist.[insert related]

Fachkompetenz

Unter Fachkompetenz versteht man die Fähigkeit, berufs- oder „fach“typische Aufgaben selbstständig zu bewältigen. Voraussetzung ist also eine entsprechende Ausbildung. Die Grundlagen hierfür werden in der Schule gelegt. Dort werden die Grundlagen über die Wissenschaften vermittelt, die im weiteren Bildungsweg, beispielsweise an einer Hochschule oder im Beruf, vertieft werden können. Zum Fachwissen gehören z.B. Kenntnisse bestimmter Fachtermini, fachspezifischer Methoden, aber auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem „Fach“.

Methodenkompetenz

Hinter diesem Stichwort verbergen sich Leitbegriffe wie „Problemlösefähigkeit“ und „Kreativität“. Methodenkompetenz umfasst die Fähigkeiten zur Anwendung bestimmter Lern- und Arbeitsmethoden, die zum Erwerb, zur Entwicklung und zur Erstellung von Fachkompetenz nötig sind. Eine gute Methodenkompetenz kann es dem Individuum zum Beispiel erleichtern, auch aus fachlicher Sicht auf dem neuesten Stand zu bleiben. Auf der anderen Seite wird der Erwerb von Methodenkompetenz durch den Umgang mit Fachkompetenzen gefördert.

Bedeutung der beiden Kompetenzen in der Bildung

  • Primarbereich
    Im [intlink id=“1825″ type=“post“]Primarbereich[/intlink] tritt der fachbezogene Unterricht etwas in den Hintergrund, die Methodenkompetenz steht hier klar im Vordergrund. In der Grundschule sollen die grundlegenden Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt werden, die in der weiteren Bildungslaufbahn die Rolle grundlegender Methoden übernehmen werden. Gleichzeitig erfolgt während der ersten vier Schuljahre eine erste Heranführung an Fachkompetenz, z.B. wenn im Sachunterricht die ersten geografischen, historischen oder auch biologischen Kenntnisse vermittelt werden.
  • Sekundarbereich
    Im [intlink id=“1460″ type=“post“]Sekundarbereich[/intlink] findet eine stärkere Gliederung des Stoffes in einzelne Fächer statt. Gleichzeitig wird hier auch die geforderte Methodenkompetenz erweitert, da Inhalte vielfach selbstständig erarbeitet werden müssen. Dabei tritt die Vermittlung der Methodenkompetenz eher in den Hintergrund.
  • [intlink id=“1759″ type=“post“]Hochschulstudium[/intlink]
    Besondere Bedeutung kommt der Fach- und Methodenkompetenz beim neuen zweistufigen Studiensystem Bachelor und Master zu. Hier soll vor allem in den ersten Jahren des Bachelor die nötige universitäre Methodenkompetenz vermittelt werden, die dann im Master bereits als bekannt vorausgesetzt wird. Trotzdem wird natürlich auch beim Bachelor die Fachkompetenz nicht vernachlässigt, die hier wesentlich spezieller als noch in den Schulen vermittelt werden kann.

Die Problematik

Zur Diskussion steht dabei die allgemeine Frage, in welchem Verhältnis diese beiden Kompetenzen vermittelt werden sollten. Wichtige Begriffe, die an dieser Stelle immer wieder fallen, sind das ‚Output‘ und das ‚Outcome‘ von Lernen.

Ersteres bezieht sich auf das Wissen, welches in unmittelbarem Zusammenhang zur Unterrichtssituation abgefragt wird. Letzteres meint die längerfristige Prägung eines Individuums durch den Lernprozess. Vor allem im Übergang von der Schule in die Berufstätigkeit wird das ‚Outcome‘ als besonders wichtig erachtet. Gleichzeitig stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit Schüler die Fachkompetenzen der Schule noch in ihrer weiteren beruflichen Laufbahn benötigen und verwenden können.

Eine erste Lösung dieses Problems wird in der Bezeichnung „Fähigkeit zur Problemlösung“ gesehen, welche die wichtigsten Elemente der beiden oben aufgeführten Kompetenzen zusammen führen soll.

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 21. Januar 2011

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