Was bedeutet „Lebenslanges Lernen“?

Was bedeutet „Lebenslanges Lernen“?

Die Bedeutung der Weiterbildung wurde in der näheren Vergangenheit von der Politik erkannt – und wird seit dem national und international gefördert. Zahlreiche Programme bieten die unterschiedlichsten Möglichkeiten,  immer am Ball zu bleiben.

Die Zahl der Berufe, in denen heute eine einmalige Ausbildung oder ein einmaliges Anlernen für eine 30- bis 40-jährige Tätigkeit ausreicht, sinkt ständig.

Unsere Gesellschaft befindet sich in einem permanenten Wandel.Dementsprechend verändern sich auch die Anforderungen, die der Beruf und auch der Alltag an den Einzelnen stellen. Anpassungsfähigkeit, der Wille zur Weiterentwicklung und die Fähigkeit, sich Neues anzueignen, werden deshalb immer wichtiger. Das Konzept „Lebenslanges Lernen“ zielt genau darauf ab: es beschreibt die Befähigung während des gesamten Lebens eigenständig zu lernen.

Vor allem die Politik hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt diesem Thema angenommen. Dementsprechend werden neue Leitlinien für Ziele der Politik und der Gesellschaft formuliert:

  • Es sollen neue Motivationsanreize für „Lebenslanges Lernen“ geschaffen werden.
  • Jeder Abschluss muss die Möglichkeit zu einer weiteren Qualifikation bieten.
  • In Unternehmen soll die Personalentwicklung in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
  • Weiterbildungsangebote sollen bezahlbar und zielgruppenorientiert sein.
  • Die Möglichkeiten der (Weiter-) [intlink id=“1590″ type=“post“]Bildungsberatung[/intlink] sollen verbessert werden.

Lebenslanges Lernen – Europäische Förderungsprogramme

Auf europäischer Ebene wurden dafür insgesamt 6 Programme ins Leben gerufen, die Lebenslanges Lernen in jeder nur erdenklichen Lebenslage fördern sollen. Dabei gibt es 4 Programme, die auf einzelne Bildungsbereiche und Altersgruppen zugeschnitten sind:

Diese werden durch 2 allgemeine Programme ergänzt:

  • Querschnittsprogramm – Sprachenlernen, politische Kooperation etc.
  • Jean Monnet – Forschungsvorhaben und Lehrangebote im Bereich der europäischen Integration

Insgesamt wurde dafür ein Gesamtbudget von sieben Milliarden Euro beschlossen. Neben den 27 EU Mitgliedsstaaten nehmen noch Island, Liechtenstein, Norwegen, die Türkei und seit 2008 auch die Schweiz an den „Lebenslanges Lernen“-Programmen teil.

Lebenslanges Lernen – Ziele und Programme in Deutschland

Ausschlaggebend für das Engagement der Bundesregierung im Bereich Lebenslanges Lernen war in Deutschland vor allem die Tatsache, dass die Beteiligung der Bevölkerung an Weiterbildungsangeboten im internationalen Vergleich relativ gering ist. Das [intlink id=“1436″ type=“post“]Bundesministerium für Bildung und Forschung[/intlink] hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2015 bei der erwerbstätigen Bevölkerung in Bezug auf die Weiterbildung folgende Werte zu erreichen:

  • Anstieg der Beteiligung an formalisierter Weiterbildung (Kurse und Seminare) von 43 auf 50% der erwerbstätigen Bevölkerung.
  • Mindestens 40% (bisheriger Wert 28%) aus der Gruppe der Geringverdiener soll in einer [intlink id=“1710″ type=“post“]Weiterbildungsmaßnahme[/intlink] aktiv sein.
  • Insgesamt soll die Beteiligung an allen Lernformen von bisher 72% auf 80% ansteigen.

Um diese Ziele verwirklichen zu können, wurde eine Reihe von Maßnahmen geplant und teilweise auch schon initiiert:

  • Finanzielle Anreize zum Lernen und Weiterbilden in Form einer „Weiterbildungsprämie“
  • Verbesserung der Transparenz der Angebote durch eine Optimierung der Bildungsberatung
  • Regelmäßige Überprüfung der Qualität der Weiterbildungsangebote z.B. durch die Stiftung Warentest
  • Durch regionales Bildungsmonitoring soll die überregionale Zusammenarbeit intensiviert und dadurch das Angebot vor Ort verbessert werden
  • Einführung spezieller Programme für die Ausbildung von Fachkräften: Technikum, um die Studierbereitschaft im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu erhöhen; AQUA = Akademikerinnen und Akademiker qualifizieren sich für den Arbeitsmarkt; Neue Bildungs- und Erwerbswege für Studienabbrecher/innen
  • Optimierung der Bildungswege durch eine erhöhte Verzahnung und Durchlässigkeit der einzelnen Bildungsoptionen
  • Bildung und Lernen als Integrationsinstrument
  • Wissen über das Konzept „Lebenslanges Lernen“ in der Gesamtbevölkerung erhöhen

Tipp: Die Journalistin und Buchautorin Simone Janson bietet auf Ihrer Webseite eine mehrteilige Artikelserie zum Thema „Wie finde ich die richtige Weiterbildung“.

Autor/in: Sarah Dreyer
Veröffentlicht am 6. Januar 2011

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