Wer keinen Ausbildungsplatz findet, kann entweder den Kopf in den Sand stecken – oder aber ein Jahr lang zusätzliche Qualifikationen erwerben und es im nächsten Jahr erneut versuchen.
Das Übergangssystem verdankt seine Existenz vor allem der angespannten Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Nach Abschluss einer allgemeinbildenden Schule ist es in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Deswegen nutzen immer mehr Jugendliche einjährige Bildungsangebote, die einen sinnvollen Übergang zur nächsten Bewerbungsphase ermöglichen. Zu diesen Bildungsangeboten zählen:
Ein Jahr in einem Übergangssystem kann dabei vor allem für die Schulabgänger von Vorteil sein, die sich noch nicht genau darüber im Klaren sind, welchen weiteren beruflichen Weg sie einschlagen sollen. So haben sie noch ein Jahr Zeit darüber nachzudenken und können dabei zusätzliche Qualifikationen erwerben.
Derzeit bleiben in jedem Jahrgang etwa 1/5 der Jugendlichen mit Haupt- oder Realschulabschluss, die nicht das [intlink id=“1527″ type=“post“]Abitur[/intlink] anstreben, ohne Ausbildungsplatz. Von diesen Jugendlichen schafft gerade mal ein Drittel den Sprung in die Berufstätigkeit – die meisten davon finden nur eine Anstellung mit dem Status Geringverdiener. Etwa jeder Zehnte engagiert sich in einem Übergangssystem.
In einem solchen Jahr in einem Übergangssystem werden den Jugendlichen verschiedene Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt:
Dies geschieht durch die Kombination von allgemeinbildenden, motivationalen und berufsvorbereitenden Elementen.
Wichtige Anbieter des Übergangssystems sind die Berufsschulen und die Berufsfachschulen. Hier kann man Grundkenntnisse für eine spätere Ausbildung sammeln und vertiefen. Des Weiteren gibt es auch eine ganze Reihe von privaten Anbietern. Überdies engagiert sich die Bundesagentur für Arbeit sehr stark in diesem Bereich. Sie versucht vor allem den auf dem Arbeitsmarkt Benachteiligten Zugang zu zusätzlichen Qualifikationen zu ermöglichen und damit die Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern.
Autor/in: Sarah Dreyer