Riester Rente: Was dafür spricht & die Kehrseite!

Riester Rente: Was dafür spricht & die Kehrseite!

Die Riester Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, die nach Wunsch freiwillig bei einem Versicherungsunterneh­­­men eigener Wahl abzuschließen ist. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine eigens finanzierte zusätzliche Rente, die durch staatliche Zulagen noch profitabler wird. Viele Menschen fürchten heute schon, dass die künftige gesetzliche Rente nur noch knapp oder gar nicht mehr für einen lebenswerten Standard ausreichen wird. Die Riester Rente kann diese Lücke ausfüllen und damit eine leichtere Zukunft ermöglichen. Diese Form der privaten Rentenversicherung lohnt sich dabei aber besonders für Geringverdiener, Eltern und Berufseinsteiger (darunter zählen Arbeitnehmer/innen bis zum 25. Lebensjahr).

Die jährliche staatliche Grundzulage beträgt 175 Euro. Die Kinderzulage beträgt für Kinder, die bis zum Jahre 2008 geboren wurden, 300 Euro pro Kind und für ab 2008 geborene 185 Euro pro Kind und Jahr. Berufseinsteiger erhalten sogar einen einmaligen Bonus von 200 Euro auf ihr „Riester-Renten-Konto“. Die Zulagen müssen dazu aber jedes Jahr beantragt werden, wo auf Wunsch nun auch ein Dauerzulagenantrag gestellt werden kann. Für Versicherungsunternehmen gibt es gesetzliche Mindestauflagen für Anbieter von Riester, die der Staat gestellt hat. Quelle: Finanzen.de.

Damit hat man beispielsweise für einen Mindestbeitrag von 4 % des Jahreseinkommens eine gesicherte lebenslange Altersvorsorge, die ab Beginn der Auszahlung mindestens so hoch wie die eigens eingezahlten Beträge mit staatlicher Zulage sein muss: Die Rente darf lebenslang auch nicht mehr sinken. Die Kosten für die Vermittlung des Vertrags müssen mindestens auf fünf Jahre aufgeteilt werden können. Außerdem muss jährlich genauestens über Kosten, gebildetes Kapital usw. informiert werden. Das Kapital ist, sofern regelmäßig die staatlichen Zulagen beantragt wurden, geschützt. Es passiert also nichts bei einer Insolvenz und der Betrag darf auch nicht gepfändet werden. Das Kapital auf dem Rentenkonto darf zudem auch nicht bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes miteinfließen.

Zu all den Vorteilen einer zusatzfinanzierten Riester Rente birgt der Abschluss einer Versicherung natürlich auch Risiken. Wer einen Vertrag zum Beispiel uninformiert abschließt, zahlt oft viel zu hohe Gebühren, Verwaltungskosten und ähnliches, die dann sogar die staatlichen Zulagen übersteigen. Daher ist es sinnvoll, sich vor Abschluss genau beraten zu lassen. Auch die Riester Rente wird vollständig versteuert. Allerdings ergibt sich durch den niedrigen Steuersatz im Rentenalter nichtsdestotrotz ein Vorteil. Profitabel ist die Rente in den meisten Fällen nur dann, wenn auch ein hohes Alter erreicht wird. Wird kein hohes Alter erreicht, ist das übrig gebliebene Kapital auch nur schwer an die Verbliebenen vererbbar. Dem lässt sich aber mit der Vereinbarung einer Mindestauszahlungsdauer entgegensteuern: In diesem Falle werden bei frühzeitigem Versterben des Versicherten bis zum Ende der Auszahlungsdauer noch weiter Beträge an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Natürlich ist die Rente dann für Versicherte, die älter werden, um einiges lohnender.

Riester Renten Verträge sind häufig nur schwer durchschaubar und damit sehr intransparent. Ohne professionelle Beratung lässt sich daher oft nur schwer herausstellen, ob ein Vertrag lohnend oder Abzocke ist. Sollte der Vertrag auf Wunsch des Kunden vorzeitig aufgelöst werden, können dabei erneut hohe Kosten auf einen zukommen. Der Versicherte müsste die definierten Zulagen und eventuelle steuerliche Vergünstigungen zurückzahlen. Versicherte sollten sich daher im Vorhinein darüber informieren, ob sie für Zulagen berechtigt sind. Diese bekommen Angestellte, Beamte und rentenversicherungspflichtige Selbstständige. Wer allerdings nicht eindeutig förderungsberechtigt ist, sollte sich trotzdem im Vorhinein noch einmal beraten lassen, da es auch hier wieder einige Ausnahmen gibt.

Welche Form der Riester Rente zu einem passt, kommt darauf an, wie sicher man sich bei dem Betrag, der einem später ausgezahlt wird, sein möchte. Bei der klassischen Riester Rente erhält man eine so genannte garantierte Verzinsung. So steht von Anfang an fest, wie hoch die Rente mindestens sein wird. Durch den garantierten Zinssatz sind allerdings die Renditeaussichten nicht sonderlich hoch.

Anders ist es bei der fondsgebundenen Riester Rente: Dabei werden die Beiträge in Fonds investiert, was zwar höhere Rendite in Aussicht stellt, aber häufig von Seiten des Versicherungsunternehmens sehr teuer wird. Für Kunden, die gerne später mietfrei wohnen möchten, gibt es auch noch das Wohn Riester, hier können später Mieten von der Versicherung bezahlt werden. Diese Form der Rente kann ab dem 62. Lebensjahr ausgezahlt werden.

Um herauszufinden, welches Unternehmen denn die beste Vorsorge anbietet, können verschiedene Tests begutachtet werden, diese können allerdings nicht die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kunden miteinbeziehen und somit sollte daraus kein allgemeines Urteil gebildet werden. Um also wirklich das ideale Angebot für einen selbst zu finden, ist es sinnvoll, viele Anbieter zu vergleichen und sich im besten Falle einen Riester Experten zu holen, der sich mit den Kosten auskennt und die künftige Lebensplanung in die Entscheidung miteinfließen lässt. Zur Recherche eignen sich Seiten wie finanzen.de, die jedem individuellen Kunden ein maßgeschneidertes Angebot zusammenstellen.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 7. Juli 2020

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