Schulische versus betriebliche Berufsausbildung

Schulische versus betriebliche Berufsausbildung

Eine Ausbildung in Betrieb und Berufsschule ist für die meisten Jugendlichen der bekannteste Weg in den gewünschten Beruf. Dabei eignet sich der Auszubildende in der Berufsschule das theoretische Wissen an, während er im Unternehmen das praktische Handwerk erlernt. Neben der betrieblichen Ausbildung gibt es aber auch die Möglichkeit einer rein schulischen Ausbildung.

Die verschiedenen Wege in den Beruf

Mehr als 350 Berufe können Auszubildende praktisch im Betrieb und theoretisch in der Berufsschule lernen. Gut ein Fünftel der Jugendlichen, die mit einem Haupt- oder Realschulabschluss die Schule verlassen, lernen ihren Beruf allerdings nicht in einem Betrieb, sondern erhalten ihre berufliche Ausbildung an einer Schule. Berufe mit einer schulischen Ausbildung sind zum Beispiel die des Veranstaltungskaufmanns, Fachinformatikers oder Mediendesigners. Entsprechende Akademien wie beispielsweise die cimdata in Berlin bieten diese und zahlreiche weitere Ausbildungsberufe an.

Voraussetzungen für die schulische und die betriebliche Ausbildung

Für die betriebliche Ausbildung erwarten die meisten Unternehmen einen Haupt- oder Realschulabschluss und entsprechende Noten. Wer zum Beispiel eine kaufmännische Ausbildung anstrebt, sollte gute Noten in Mathe und Deutsch vorweisen können. Bei weniger guten Noten lohnt sich häufig trotzdem eine Bewerbung. Viele Betriebe suchen ihre Auszubildenden nicht nur anhand der Schulnoten aus, sondern achten auch auf die persönlichen Eigenschaften des Bewerbers. Dann stehen eher die Teamfähigkeit sowie die Zuverlässigkeit des angehenden Azubis im Vordergrund.

Bei der schulischen Berufsausbildung erwarten die meisten Berufsfachschulen mindestens einen mittleren Bildungsabschluss, in einigen Fällen muss der Bewerber ein gewisses Mindestalter mitbringen. Manche Schulen führen zusätzlich Eignungstests durch. Die genauen Anforderungen sind je nach Schule, Bundesland und angestrebtem Beruf verschieden. Weiterhin spielt es eine Rolle, ob die Schule eine öffentlich geförderte Schule oder eine private Schule ist.

Die Dauer der Ausbildungen

Die betriebliche Ausbildung in Unternehmen und Berufsschule dauert üblicherweise zwischen zwei und dreieinhalb Jahren, je nach gewähltem Berufsfeld. Wer sehr gute Leistungen in Betrieb und Berufsschule zeigt, kann die Dauer der Ausbildung auch verkürzen. Bei der betrieblichen Ausbildung liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Wissensvermittlung im Unternehmen, die vom theoretischen Unterricht in der Berufsschule ergänzt wird. Dabei besuchen die Azubis die Berufsschule entweder regelmäßig an ein oder zwei Tagen in der Woche oder der Unterricht findet als Blockunterricht statt. Dabei besucht der Auszubildende die Berufsschule meist für mehrere Wochen am Stück. Findet der Berufsschulunterricht zentral statt, ist oft ein Wohnheim für die Azubis angeschlossen, die von weiter her kommen. Auch die Prüfungen werden in einer solchen Phase abgelegt.

Die schulische Ausbildung endet je nach angestrebtem Abschluss nach ein bis drei Jahren und erfolgt in Vollzeit. Bei ein- bis zweijährigen schulischen
Ausbildungen, etwa zum Krankenpflegehelfer oder Sozialassistenten, erwerben die Auszubildenden eine Berufliche Grundbildung. Berufsausbildungen mit einer Dauer von zwei bis drei Jahren enden mit einem staatlich anerkannten Berufsabschluss. Die Abschlussprüfungen erfolgen dann zum Beispiel durch eine Industrie- und Handelskammer oder eine Handwerkskammer. Für den Inhalt der jeweiligen Ausbildung ist der Ausbildungsträger selbst verantwortlich, das heißt, die jeweilige Schule und das Bundesland. Um neben dem theoretischen Fachwissen auch praktische Kenntnisse erwerben zu können, sind meist mehrere Praktika in den Ausbildungsplan integriert.

Die Vergütungen für die Ausbildung

Während einer betrieblichen Ausbildung erhalten die Azubis eine Vergütung. Je nach Betrieb und Beruf liegt die monatliche Ausbildungsvergütung zwischen 200 € und 750 €. Die Vergütung ist gestaffelt und erhöht sich mit jedem Ausbildungsjahr.

Bei einer schulischen Ausbildung entfällt die Vergütung durch den Betrieb in der Regel. Je nach Berufsfachschule ist zudem ein Schulgeld zu zahlen. Allerdings können Azubis für den Besuch der Berufsfachschule BAföG beantragen.

Der erreichte Abschluss

Nach der betrieblichen Ausbildung sind theoretische und praktische Abschlussprüfungen zu absolvieren, in denen die Auszubildenden zeigen, dass sie den Lernstoff der gesamten Ausbildung beherrschen. Ist alles erfolgreich bestanden, gibt es drei Zeugnisse: Ein Zeugnis stellt die Berufsschule aus, ein Zeugnis ist das Kammerzeugnis und das dritte Zeugnis gibt es vom Ausbildungsbetrieb.

Die schulische Ausbildung endet mit einem Zeugnis, das in der Regel auch einen staatlichen oder staatlich anerkannten Abschluss beurkundet. Allerdings gibt es einige Schulen, deren Abschlusszeugnisse nur in dem Bundesland anerkannt werden, in dem sie ausgestellt wurden. Daher gilt es sich vorab zu erkundigen, welcher Abschluss mit der schulischen Ausbildung erreicht werden kann.

Autor/in: Benjamin Fink
Veröffentlicht am 16. Februar 2016

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