Die richtige Studienwahl: Diese Berufe sind in Zukunft gefragt

Die richtige Studienwahl: Diese Berufe sind in Zukunft gefragt

Die Studienwahl ist eine Entscheidung fürs Leben. Sie bestimmt die künftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem zwei Branchen versprechen in Zukunft sichere Jobs: Verwaltung und Soziales. Viele klassische Arbeitgeber der Vergangenheit verlieren hingegen ihre Zugkraft.


Was studieren? – Mit dieser Frage muss sich jeder Abiturient auseinandersetzen, der den Gang an eine Hochschule antreten möchte. Die Ratgeber für die Studienwahl sind dabei oft wenig hilfreich: Spaß soll die Hochschulausbildung machen, zugleich soll sie alle Türen öffnen, damit die Absolventen künftig problemlos einen Job finden. Vor allem das zweite Kriterium ist alles andere als einfach zu erfüllen, schließlich weiß kaum jemand, was der Arbeitsmarkt mittel- und langfristig verlangt. Doch gewisse Einblicke, welche Berufe in Zukunft gefragt sind und wie Studieninteressierte ihre Studienwahl entsprechend gestalten sollten, lassen sich doch gewinnen.

Technische Berufe bleiben gefragt

Technische Berufe sind seit Jahren gefragt und bleiben es auch in Zukunft. Dies lässt sich aus der aktuellen Berufsprojektion schließen, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erstellt haben. Gesucht sind demnach vor allem Ingenieure aller Art, insbesondere jedoch Bau- und Wirtschaftsingenieure, Elektrotechniker sowie Absolventen aus den Naturwissenschaften Chemie, Physik und Biologie, die im Labor arbeiten können. Auch Informatiker haben in Zukunft weiterhin beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Soziale Berufe bieten künftig gute Perspektiven

Lange galten soziale Berufe als Sorgenkinder des Arbeitsmarkts. Damit wird es in Zukunft vorbei sein, heißt es im Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit. Absolventen der zugehörigen Fächer finden immer leichter einen Job. Dieser Trend soll sich in Zukunft noch verstärken. Insbesondere Sozialarbeiter werden demnach künftig verstärkt gesucht. Über die unterschiedlichen Studienfächer der sozialen Berufe können sich Studieninteressierte beispielsweise bei bigKARRIERE informieren.

Verwaltungswesen: ein Studiengang mit guter Zukunft

Ein weiterer Studiengang, der künftig vergleichbar einfach zu einem Arbeitsplatz führen wird, ist laut Berufsforscher Michael Wegen von der Universität Duisburg-Essen das Verwaltungswesen. Der öffentliche Bereich sucht verstärkt nach Absolventen der entsprechenden Studiengänge, doch deren Zahl sinkt. Der große Vorteil eines Studiums im Bereich Verwaltung: Mit einem entsprechenden Abschluss können Absolventen überall in Deutschland arbeiten, jede Kommune benötigt Verwaltungswissenschaftler.

Mediziner können überall arbeiten

Wer sich für ein Studium der Medizin entscheidet, macht auch in Zukunft bezüglich der Berufswahl nichts falsch. Schon jetzt gibt es mehr offene Stellen als Interessenten und die Schere wird künftig noch weiter auseinandergehen. Jedes Jahr gehen etwa 9.000 Mediziner in Rente. Dies entspricht in etwa der Zahl der Absolventen, die nachrücken. Allerdings schafft es von diesen längst nicht jeder bis zum Facharzt. Der Bedarf ist entsprechend groß. Ärzte werden überall gesucht.

Vorsicht vor diesen Studiengängen

Die Berufsprojektion von BIBB und IAB enthält nicht nur eine Einschätzung darüber, wo es künftig besonders viele Arbeitsplätze gibt. Sie schlüsselt ebenfalls auf, wo es in Zukunft schwierig auf dem Arbeitsmarkt wird. Und dabei befinden sich einige Studiengänge, die in der Vergangenheit eher als Jobmotoren denn als Problemfälle galten. Bis 2030 wird es demnach im Bereich der kaufmännischen Berufe zu einem Überangebot an Interessenten kommen. Gleiches gilt auch für wirtschaftswissenschaftliche sowie für rechtswissenschaftliche Berufe. Den lehrenden Jobs sagt die Projektion insgesamt einen schweren Stand voraus, weil der Staat praktisch nicht mehr neueinstellt.

Ein Wechsel der Region kann helfen

Die Berufsprojektion macht aber auch den Absolventen Hoffnung, die auf dem Arbeitsmarkt Enttäuschungen erlebten, weil sie ein Fach mit wenig Perspektiven studiert haben. Ein Wechsel der Region kann den Betroffenen in Zukunft helfen. So droht beispielsweise im Osten der Republik ein genereller Mangel an Akademikern, heißt es. Im Norden Deutschlands bis hinunter nach Nordrhein-Westfalen werde zudem ein besonders schwerwiegender Fachkräftemangel entstehen. Entsprechend sind hier die Jobaussichten sehr gut, wenn man einen Abschluss in einem Mangelfach vorweisen kann.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 14. Juli 2015

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