Hans Ulrich Gumbrecht in Würzburg

In Würzburg liegen seine Wurzeln, nun hält er in seiner Heimatstadt erstmals einen Vortrag: Der renommierte Literaturwissenschaftler Professor Hans Ulrich Gumbrecht von der Universität Stanford (USA) spricht hier am Tag seines 63. Geburtstages, am Mittwoch, 15. Juni. Gäste sind willkommen.

Hans Ulrich Gumbrecht stellt in seinem öffentlichen Vortrag dar, wie die Literatur der Weimarer Republik mit den Themen Tod und Endlichkeit umging. Die Literatur dieser Zeit ist ein Schwerpunkt seiner Forschungen. Gumbrechts Vortrag (*Über das *tragische Lebensgefühl* des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und seine Nachgeschichte*) findet im Rahmen der Ringvorlesung *Der Tod und die Künste* statt. Beginn ist am Mittwoch, 15. Juni, um 19 Uhr in der Neubaukirche, der Eintritt ist frei.

Über Hans Ulrich Gumbrecht

Den deutschen Literaturfreunden ist Hans Ulrich Gumbrecht durch viele Publikationen bekannt sowie als Autor von Beiträgen für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Universitäten Siegen, Greifswald und Marburg haben sein erfolgreiches Schaffen durch die Verleihung von Ehrendoktortiteln gewürdigt.

Gumbrecht wurde am 15. Juni 1948 in Würzburg geboren, wuchs hier auf und machte Abitur am Siebold-Gymnasium. Er studierte Romanische und Deutsche Philologie, Philosophie und Soziologie in München, Regensburg, Salamanca, Pavia und Konstanz, wo er 1971 bei Hans Robert Jauß promoviert wurde.

Im Alter von nur 26 Jahren habilitierte er sich. Gleich danach, im Jahr 1975, folgte er einem Ruf als Professor an die Universität Bochum. Acht Jahre später wurde er nach Siegen berufen, von dort wechselte er 1989 an die Universität Stanford (USA) in Kalifornien. Dort lehrt er bis heute Vergleichende Literaturwissenschaft.

Rufe nach Frankfurt, Sankt Gallen, Berkeley und Yale lehnte Gumbrecht ab. Weltweit begehrt ist er auch als Gastprofessor; in dieser Funktion wirkte er bislang in Rio de Janeiro, Buenos Aires, Princeton, Montréal, Barcelona, Budapest, Lissabon und Paris, dort am renommierten Collège de France.

Ringvorlesung *Der Tod und die Künste*

Die Ringvorlesung *Der Tod und die Künste* findet regulär dienstags um 19 Uhr im Hörsaal 166 der Universität am Sanderring 2 statt. Organisiert wird sie von Dr. Friederike Felicitas Günther vom Institut für deutsche Philologie in Kooperation mit der Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften und dem Studium Generale. Folgende Vorträge stehen noch auf dem Programm:

* 21. Juni: *Der architektonische Umgang mit der Zerstörung Würzburgs* (Prof. Dr. Stefan Kummer, Würzburg)

* 28. Juni: **Ein Grab in den Lüften* * Paul Celans Todesfuge und die Lyrik nach Auschwitz* (Prof. Dr. Jörg Robert, Würzburg)

* 5. Juli: *Sterben: Keine Kunst? Eine Bestattungsmusik von 1694, ein Todesdiskurs von 1983, ein Musiktheater von
2010* (Prof. Dr. Andreas Haug, Würzburg)

* 12. Juli: **…daß man gestorben sein muß, um ganz ein Schaffender zu sein*. Thomas Manns Künstlerfiguren* (Prof. Dr. Irmela von der Lühe, Berlin)

* 19. Juli: *Den Tod vor Augen. Lyrische ars moriendi heute* (Prof. Dr. Wolfgang Riedel, Würzburg)

Veröffentlicht am 6. Juni 2011