In Bewerbungsverfahren taucht gerade bei großen Firmen die Methode des Online-Assessments immer häufiger auf. Aber was genau ist das eigentlich und wie können Bewerber sich darauf vorbereiten?
Von Assessment-Centern hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört und vielen graut es davor. Eine moderne, wesentlich weniger aufreibende Methode, die Unternehmen und Personalberatungen nutzen, um geeignete zukünftige Mitarbeiter zu finden, ist das sogenannte Online-Assessment. Diese Methode wird auch e-Assessment genannt und basiert auf Web-Fragebögen und Online-Spielen, die an jedem Computer, der einen Internetzugang hat, ausgefüllt bzw. gespielt werden können.
Je nach angestrebtem Job kann das Online-Assessment lediglich die erste Hürde von vielen sein, die es zu meistern gilt. Es können also durchaus in den nächsten Bewerbungsrunden anschließende Assessment-Center zum Einsatz kommen. Möglicherweise kann die nächste Hürde aber auch direkt das entscheidende Vorstellungsgespräch sein. Auf jeden Fall ist der Bewerber seiner angestrebten Stelle nach Bestehen des Online-Assessments bereits ein gutes Stück näher. Da diese Form der Potenzialanalyse heutzutage immer häufiger wird – besonders in großen Unternehmen – und auch nicht zu umgehen ist, falls dieses Verfahren zum Einsatz kommt, sollten sich Berufsanfänger und Personen, die einen Jobwechsel anstreben, möglichst im Voraus mit diesem auseinandersetzen.
Online-Assessments sind webbasierte Analysen, die Firmen und Personalberatungen helfen, Bewerber vorauszuwählen. Da es oft sehr viele Bewerber für eine Stelle oder auch mehrere Stellen gibt, ist es meist nicht möglich, alle diese Bewerber zum Vorstellungsgespräch einzuladen. Durch ein Online-Assessment lässt sich der Kreis der potenziellen Kandidaten für eine Stelle oder eine Funktion ohne großen Aufwand für die Personaler eingrenzen. Personalberatungen entwickeln hierfür eigene Potenzialanalysen, wie zum Beispiel PERLS, um herauszufinden, welche Bewerber für eine Stelle in Frage kommen.
Ein großer Vorteil ist auch, dass für diese Methode weder ausgedruckte Materialien noch Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Bewerber machen die Tests an einem Computer ihrer Wahl, zum Beispiel am heimischen PC. Das ist natürlich gleichzeitig auch für die Bewerber von Vorteil, da sie in entspannter Atmosphäre und ohne Dauerbeobachtung, wie es in einem Assessment-Center der Fall ist, die Tests absolvieren können.
Unendlich viel Zeit steht aber auch bei einem Online-Assessment nicht zur Verfügung. Im Normalfall gibt es eine zeitliche Begrenzung, innerhalb der die Aufgaben bearbeitet werden müssen. Die Zugangsdaten zum Auswahl-Test werden den Bewerbern meistens zugeschickt und diese sind nur einmal verwendbar. Den Test zu pausieren ist auch zumeist nicht möglich. Ein Online-Assessment dauert in den meisten Fällen etwa ein bis zwei Stunden. Die Auswertung des Tests geschieht normalerweise automatisch und die Ergebnisse erhält der zuständige Personaler.
Zunächst ist es sinnvoll dafür zu sorgen, dass während des Online-Assessments eine ruhige Atmosphäre herrscht. Handy und Telefon sollten auf lautlos gestellt werden und Kinder, Partner und Mitbewohner darum gebeten werden, sich während des Tests leise zu verhalten. Wichtig ist auch, dass der verwendete Computer die technischen Voraussetzungen erfüllt und diesem nicht während des Tests der Strom ausgeht. Bei einem Notebook sollte daher auf jeden Fall das Netzteil angeschlossen werden. Darüber hinaus sollte der Browser auf dem neusten Stand sein. Möglicherweise ist es auch sinnvoll, die Firewall und den Pop-Up-Blocker passend zu konfigurieren bzw. auszuschalten. Informationen dazu werden unter Umständen auch vom verantwortlichen Personaler in der Einladungs-E-Mail zum Online-Assessment bekanntgegeben.
Im Wesentlichen Gibt es beim Online-Assessment vier Aufgabentypen:
Online-Assessments sind sowohl für potenzielle Arbeitgeber und die verantwortlichen Personaler als auch für Bewerber praktisch und mit weniger Aufwand verbunden, als die meisten anderen Formen der Auswahl von Bewerbern. Sie sind aber nicht zwingend leicht und sollten daher ernstgenommen und gewissenhaft bearbeitet werden, um eine Chance auf die angestrebte Stelle zu haben.
Autor/in: Sebastian JansenTags: Apps, Bewerbung, Bewerbungsverfahren, Online-Assessment