Der akademische Lebenslauf: Empirische Forschung, Projekte und akademische Erfolge optimal präsentieren

Der akademische Lebenslauf: Empirische Forschung, Projekte und akademische Erfolge optimal präsentieren

Gerade im wissenschaftlichen Bereich ist es gar nicht so leicht eine optimale Bewerbung zu schreiben. Sie muss nicht nur die Absicht und die gesamte berufliche Laufbahn präsentieren. Die eigene Forschung, die Projekte und akademischen Erfolge sollten als Übersicht für den neuen Arbeitgeber – sei es eine Hochschule oder ein forschendes Unternehmen – ebenso schnell ersichtlich sein und noch dazu überzeugen. Daher ist das Curriculum Vitae (CV) dabei besonders im akademischen Umfeld eine große Herausforderung. Wie verfasst man den akademischen Lebenslauf also richtig?

Besonderheiten: Lebenslauf für Akademiker

Ein herkömmlicher Lebenslauf listet in tabellarischer Form auf maximal zwei Seiten die wichtigsten Eckpunkte zur Person, Ausbildung, zum Studium und zu beruflichen Erfahrungen auf. So können die Verantwortlichen schnell erkennen, wer auf die ausgeschriebene Stelle passt und wer nicht.

Im akademischen Lebenslauf muss es hingegen ein bisschen ausführlicher sein. Gefordert wird diese Sonderform zumeist bei der Bewerbung auf wissenschaftliche Stellen an Universitäten, Fachhochschulen oder Forschungsinstituten. Aber auch forschende Unternehmen sind sehr daran interessiert, viel über den akademischen Werdegang des Bewerbers oder der Bewerberin zu erfahren: Welche Forschung wurde durchgeführt, gibt es Publikationen oder Stipendien?

Hat man bereits Arbeiten publiziert, dürfen diese gerne in einem eigenen Kapitel erwähnt werden. Man sollte am besten eine passende Auswahl der Veröffentlichungen wählen. Auch hierfür gilt es abzuwägen, welche Angaben hilfreich und nützlich sein könnten. Die Themenwahl muss selbstverständlich zum neuen Arbeitsbereich passen.

Meist ergeben diese detaillierten Angaben deutlich mehr als die zwei DIN-A4-Seiten, auf die man sich beim üblichen Lebenslauf beschränken soll.

Wofür ist das Curriculum Vitae genau gedacht?

Ein akademischer Lebenslauf ist nicht nur bei der Bewerbung für eine Arbeitsstelle von Bedeutung. Bei der Beantragung von Stipendien wird zum Beispiel auch oft ein wissenschaftlicher Lebenslauf verlangt.

Ist der Einstieg in den neuen Job gelungen, kann dieses spezielle Curriculum Vitae auch als zusätzliche Information auf Profilen in sozialen Netzwerken oder der Website dienen. Wichtig ist, dass alle Inhalte übersichtlich und klar dargestellt werden. Dem Leser soll schnell deutlich werden, wo die akademischen Schwerpunkte liegen und was man bisher darin erreicht hat.

Gerne ausführlich im akademischen Lebenslauf

Meist wird explizit darauf hingewiesen: In diesem CV darf man gerne ausführlich werden. Diese Version bietet Raum für die Vorstellung von Forschungsarbeiten, Ergebnisse aus empirischer Forschung oder andere Projekte, die zur Stellenausschreibung passen und die eigenen Leistungen und Erfolge deutlich machen. Personalentscheider wollen an dieser Stelle erkennen, ob die Schwerpunkte, die Vorgehensweise und die Resultate des jeweiligen Bewerbers in ihren Fachbereich oder ihr Unternehmen passen und somit auch ob er oder sie die richtige Wahl ist. Aufgrund des Umfangs dürfen Titel, Seitenzahlen und Inhaltsverzeichnis an dieser Stelle nicht fehlen.

Persönliche Angaben im wissenschaftlichen Lebenslauf – wie viel darf rein?

Im Normalfall gehören in den tabellarischen Lebenslauf eher die Eckdaten zur Person. Auch im akademischen Lebenslauf sind persönliche Daten ein schwieriges Thema. Als Bewerber hat man zwar das Recht, sich mit Angaben zur Person bedeckt zu halten. Doch eine strategische Beurteilung ist an dieser Stelle sinnvoll.

Besonders die Angaben zum Geburtsdatum können dem Personalverantwortlichen Erkenntnisse darüber geben, wie zielstrebig man seine akademische Karriere bisher verfolgt hat – zum Beispiel in welchem Zeitraum welche Leistungen und Erfolge erzielt wurden. Hat man nämlich in jungen Jahren bereits die Teilnahme an relevanten Projekten oder eigene Publikationen vorzuweisen, bringt das einem mit Sicherheit Vorteile ein. Doch auch wenn dem nicht so ist, wird es keine Pluspunkte einbringen, sein Alter zu verschweigen. Jede legitim vorenthaltene Information kann unter Umständen als Versuch gewertet werden, etwas Nachteiliges zu verbergen.

Ein Foto darf sein, muss aber nicht. Im deutschsprachigen Raum ist es jedoch immer noch üblich und für Personaler ist es durchaus wünschenswert, sich ein erstes Bild vom Bewerber oder der Bewerberin machen zu können. Falls man sich dafür entscheidet, sollte das Foto stets professionell aussehen und am besten von einem Fotografen gemacht werden. Dies gilt nicht nur für die Bildqualität. Auch die Kleidung, Haltung und Mimik sollten seriös wirken und der Position entsprechen, auf die man sich bewirbt. Auch in der Forschung bedeutet das aber Hemd und Jackett, nicht Laborkittel!

Angaben zu Konfession, Familienstand oder Nationalität sind freiwillig. Hier kommt es aber darauf an, wo und mit welchem Schwerpunkt man sich bewirbt. Falls solche Angaben erforderlich sind, wird die jeweilige Stellenausschreibung das in der Regel klar kommunizieren.

Wie sollte ein akademischer Lebenslauf aussehen?

Da es sich um eine spezielle Form des Lebenslaufs handelt, darf vor den tabellarischen Angaben ein kurzer Fließtext eingebracht werden. Es handelt sich dabei um einen kompakten Abriss der persönlichen Schwerpunkte, was Forschung und Arbeit angeht. Die Angaben erleichtern den Lesern eine schnelle Einordnung in Fachgebiete. Sollte man es etwas schlichter bevorzugen, hat man aber auch die Freiheit, diesen Teil mit im tabellarischen Abschnitt zu nennen.

Der wissenschaftliche Lebenslauf sollte in Themenblöcke unterteilt sein, die sinnvoll und logisch aufeinander aufbauen. Die moderne Variante bevorzugt die umgekehrt chronologische Schreibweise.

Ein möglicher Aufbau wäre wie folgt:

  1. In der Überschrift nennt man seinen Namen. Weitere persönliche Angaben sind freiwillig.
  2. Nun folgen Angaben zum akademischen Werdegang über das Studium bis hin zum Abitur mit Datum und Note.
  3. Danach die konkreten akademischen Tätigkeiten wie wissenschaftliche Assistenz oder Doktorandenstellen.
  4. Ein weiterer Abschnitt können Forschungsprojekte und -techniken oder Mitgliedschaften in Verbänden und Gremien sein.
  5. Nun kann man noch sein persönliches Profil schärfen, indem man Stipendien, Preise, Vorträge oder andere wissenschaftliche Leistungen nennt.
  6. Auch die Sprachkenntnisse, so sie denn herausragend beziehungsweise relevant sind, bekommen einen eigenen Abschnitt.

Was ist mit Angaben zu nicht-akademischen Tätigkeiten?

In dieser Kategorie gilt es ebenso wie bei den persönlichen Angaben abzuwägen, welche Daten hilfreich sein könnten. Sicherlich kommt es auch auf den zukünftigen Arbeitgeber und seine Grundsätze an. Ist ehrenamtliches Engagement dort an der Tagesordnung, sollte man sowas natürlich nennen. Diese Angaben können der Bewerbung Charakter verleihen und einen von anderen Bewerbern abheben.

Autor/in: Benjamin Fink
Veröffentlicht am 24. November 2021

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