Je älter berufstätige Menschen werden, desto besser lernen sie sich selbst kennen. Vor allem wissen sie, was sie im beruflichen Leben wollen. Dazu gehört häufig der Wunsch, einen neuen Beruf zu erlernen und einen Karrierewechsel anzustreben. Wie dieser berufliche Neustart am besten gelingt, zeigt der folgende Artikel.
Wer den Beruf wirklich wechseln möchte, sollte auf deutliche Anzeichen achten, die unmissverständlich darauf deuten, dass ein Karrierewechsel angebracht ist. Jeder zweite Deutsche ist im unzufrieden mit seinem Job, das ergab die Studie „Jobzufriedenheit 2015“. Falls hohe Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation besteht oder der Berufstätige das Gefühl hat, dass er im derzeitigen Beruf falsch aufgehoben ist, ist ein Karrierewechsel angebracht. Wahllose Weiterbildungsversuche sind allerdings nicht förderlich, da das Ziel der Weiterentwicklung klar vor Augen stehen sollte. Das Ziel darf nicht nur eine vage Vorstellung sein, sondern sollte sich um einen konkreten Beruf drehen. Welcher das ist, gilt es herauszufinden.
Wer noch kein Ziel manifestieren kann, sollte sich überlegen, in welche Richtung er tendiert. Ist es jemandem beispielsweise wichtig, früh aufzustehen oder ist er bereit, in wechselnden Schichten zu arbeiten? Möchte er ein bestimmtes Talent stärker einsetzen, beispielsweise seine Führungsstärke oder Sozialkompetenz? Die Berufsorientierung der Arbeitsagenturen richtet sich zwar eher an junge Berufsanfänger. Doch auch, wer den Karrierewechsel anstrebt, kann sich hier beraten lassen. In der Datenbank Berufenet der Arbeitsagentur lassen sich außerdem Berufsbeschreibungen mit möglichen Ausbildungswegen nachlesen.
Es lohnt sich auch, alte Berufswünsche neu zu überdenken. Welcher Beruf passt, sollte im Vorfeld gut überlegt werden. Vorhandene Hobbys sind eine gute Basis für den Karrierewechsel, denn wer beispielsweise für gute Literatur schwärmt, kann sich als Bibliothekar, Buchhändler oder gar Deutschlehrer neu orientieren. Dennoch muss nicht zwangsläufig aus jedem Hobby ein Beruf werden.
Bevor es dann weitergeht, sollte das neue Ziel klar definiert sein. Es ist hilfreich, den zukünftigen Berufswunsch aufzuschreiben und sich auch bewusst zu sein, an welchem Punkt sich der Berufstätige aktuell befindet. Wichtig ist es auch, alle weiteren Schritte zu notieren. Dazu gehören Wege, die zum erklärten Ziel führen. Es sollte abgeklärt werden, ob eine Ausbildung, eine Weiterbildung, ein Kurs oder ein Studium erforderlich ist, um diesen neuen Weg zu beschreiten. Es stellt sich auch die Frage, ob der Karrierewechsel in nur einem Schritt zu erreichen ist oder ob dazu mehrere Schritte notwendig sind. So lässt sich schnell der richtige Weg finden.
Wenn der berufliche Plan für die Zukunft genau definiert ist und ein konkretes Ziel am Ende des Weges steht, folgt dessen Beschreitung. An diesem Punkt stellt sich häufig die Angst vor Veränderung ein, denn etwas Neues zu wagen, geht auch mit der Angst einher, dabei zu versagen. Der Berufstätige muss sich von Altbewährtem verabschieden, was ihm vielleicht schwerfällt, auch dann, wenn der alte Job verhasst war. Diese Ängste sind jedoch normal. Um bei der Karriereplanung professionelle Unterstützung zu erhalten, lohnt es sich auch, einen Dienstleister wie die Mühlenhoff Karriereberatung zu konsultieren.
Wer nun immer noch den Karrierewechsel anstrebt und sich gerne verändern möchte, sollte nicht mehr zögern und diesen Wechsel wirklich vollziehen. Wichtig zu wissen ist, dass das neue Ziel unter anderem Durchhaltevermögen und Zuverlässigkeit verlangt. Ein Karrierewechsel kostet nicht nur Geld, sondern auch Nerven und Zeit. Auch eigene Konflikte und Ängste müssen dabei bewältigt werden. Es kann zudem möglich sein, dass die Familie mit dem Wunsch nach Veränderung nicht einverstanden ist. Wer sich beruflich umorientieren möchte, sollte zu seinen Entscheidungen stehen. Besteht keine wirkliche Bereitschaft dazu, wird der Versuch vermutlich misslingen. Wer allerdings wirklich bereit ist, kann nur gewinnen. Halbherzige Versuche hingegen sind meistens zum Scheitern verurteilt.
Um eine neue Karriere zu starten, ist die Kündigung des aktuellen Jobs erforderlich. Häufig kann es allerdings auch vorkommen, dass gleichzeitig der alte sowie der Weg in den neuen Beruf zu bewältigen sind. Zweigleisig zu fahren, ist schwierig. Daher ist es besser, einen Zeitpunkt für die Kündigung festzulegen.
Mit Durchhaltevermögen und dem Willen etwas Neues zu erreichen, können auch Berufstätige in mittleren Jahren eine neue Perspektive in Angriff nehmen. Wer mit Mitte 30 den Sprung in eine neue Karriere wagt, wird immer noch etwa 30 Jahre in diesem Beruf arbeiten. Wer dann im neuen Beruf zufriedener ist, hat den richtigen Weg gewählt.
Autor/in: Bettina WeissTags: Berufsentscheidung, Berufswahl, Karriere, Karrierechancen