Berufschancen in der Energiewirtschaft

Berufschancen in der Energiewirtschaft

Angesichts weltweit knapper werdender fossiler Ressourcen und der gleichzeitig wachsenden Nachfrage nach Strom gehört die Sicherstellung einer ausreichenden Energieversorgung zu den wichtigsten Aufgaben einer globalisierten Wirtschaft. Aber nicht nur, um den steigenden Energiebedarf zu gewährleisten, auch um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, werden in allen Bereichen der Energiewirtschaft gutausgebildete Fachkräfte gesucht.

Arbeitsfelder und Perspektiven

Die Energiebranche ist vom Fachkräftemangel in Deutschland gleich doppelt betroffen. Denn nicht nur für die Herstellung und Wartung von technischen Anlagen oder die Umsetzung von Projekten werden kompetente Mitarbeiter benötigt. Um auf Versorgungsengpässe reagieren oder Energiekonzepte an veränderte Politiken anpassen zu können, müssen entsprechende Strategien entwickelt werden. Die Bandbreite reicht von der Integration von Biogasanlagen in die Energienetze bis zur Entwicklung neuer Versorgungs- und Servicemodelle für Endverbraucher. Aufgrund der immensen wirtschaftlichen Bedeutung der Branche sowie der Vielzahl an notwendigen Arbeitsschritten gibt es eine Vielzahl an Aufgabenbereichen, in denen Sie tätig werden können:

  • die Identifizierung, Überprüfung und Sicherung von Energiequellen
  • Energiegewinnung
  • Energiespeicherung
  • Energieübertragung
  • Energiehandel
  • Vertrieb und die Abrechnung von Energie
  • Energiesicherheit

Darüber hinaus können Sie Ihren Schwerpunkt entweder in der klassischen Energiewirtschaft setzen oder sich auf erneuerbare Energien spezialisieren. Somit ergibt sich eine Vielzahl an Berufen und möglichen Tätigkeitsfeldern in der Energiebranche. Im Netz finden sich zahlreiche Informationen zu typischen Berufen in der Energiebranche.

In Führungspositionen mit einem Hochschulstudium

Statt sich bei einem Unternehmen um einen Ausbildungsplatz zu bewerben, können Sie Energiewirtschaft auch an einer Fachhochschule oder Universität studieren. Das ermöglicht Ihnen den Zugang zu Führungspositionen in Energiekonzernen, Planungsbehörden des öffentlichen Dienstes oder eine Tätigkeit als unabhängiger Berater. In solchen Positionen bietet sich Ihnen im besten Fall die Möglichkeit, in der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens mitzuarbeiten. Ein Studium eignet sich somit für alle, die neben technischem oder wirtschaftlichem Interesse auch gute kommunikative Fähigkeiten mitbringen. Deutschlandweit bieten bisher lediglich knapp über zehn Hochschulen einen Studiengang namens Energiewirtschaft an, wobei jede Hochschule andere Schwerpunkte setzt. Die Fachhochschule Bingen hat sich auf regenerative Energien spezialisiert, während die Hochschule Ulm Wert auf die internationale Ausrichtung ihres Studiengangs legt. Auch mit einem Abschluss in Elektrotechnik, Energieverfahrenstechnik, Energieinformatik oder Wirtschaftswissenschaft ist ein Einstieg in die Energiebranche möglich. Hilfreich ist es auf jeden Fall, sich möglichst früh im Studium mit Fragestellungen zu beschäftigen, die für den Energiesektor relevant sind. Wer Wert darauf legt, technische und betriebswirtschaftliche Themen im Gesamtzusammenhang zu überblicken und gleichzeitig von Beginn an Berufspraxis sammeln möchte, für den ist unter Umständen ein Duales Studium ideal, in dem Praxis- und Hochschulphasen einander abwechseln.

Schnittstellen zur Industrie suchen

Potenzielle Arbeitgeber in der Energiewirtschaft sind zunächst die großen Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreiber sowie Verwaltungsinstitutionen wie die Bundesnetzagentur. Doch genauso wichtig für die Energiewirtschaft sind wegen des hohen Automatisierungslevels Energietechnikhersteller, die hauptsächlich die energieverbrauchende Industrie beliefern. Somit gehören auch Unternehmen, die sich auf die Realisierung von Anlagen spezialisiert haben, zur Energiewirtschaft. Der Vorteil einer Beschäftigung in einem solchen Schnittstellenunternehmen ist, dass man eher die Gelegenheit erhält, an internationalen Projekten mitzuarbeiten, wie etwa der Essener Industriedienstleister Ferrostaal beweist. Das Unternehmen ist als Projektentwickler und EPC-Dienstleister für Industrieanlagen mit Petrochemieprojekten, Windenergie-, Recycling- und Beleuchtungslösungen in rund 40 Ländern vertreten.

Autor/in: Benjamin Fink
Veröffentlicht am 18. Dezember 2015

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