Arbeiten  als Werkstudent – Einstieg in das Berufsleben

Arbeiten als Werkstudent – Einstieg in das Berufsleben

Die Studienzeit nimmt einen nicht unbeträchtlichen Teil im Leben eines Menschen ein. Doch nicht nur der zeitliche Faktor zählt, denn ein Studium will zusätzlich finanziert werden. Die eigene Wohnung, Studiengebühren und Arbeitsmaterialien sind nur ein Teil dessen, was Studenten während ihrer Ausbildung bezahlen müssen. Da nicht jeder Student Zugriff auf Erspartes oder ein finanzstarkes Elternhaus hat, suchen viele nach einem sinnvollen Nebenjob. Die Tätigkeit als Werkstudent ist hier sicherlich eine der besten Lösungen, denn dieses Beschäftigungsverhältnis bringt nicht nur Geld, sondern zeitgleich auch einschlägige Erfahrung und erste berufliche Kontakte. Doch wer Werkstudent werden möchte, sollte einige Dinge wissen.

Die Vorteile des Werkstudenten-Daseins

Einer der Gründe für die Entscheidung, Werkstudent zu werden, ist sicherlich der finanzielle Aspekt. Studenten, die mit einem gewöhnlichen 450 € Job nicht auskommen, finden im Werkstudentenverhältnis oft bessere Bezahlung und entsprechend mehr Gehalt. Da laut einer Umfrage ganze 56 Prozent der Studenten ihr Studium über Jobs finanzieren, ist dieser Vorteil für viele ein wichtiges Argument.

Zusätzlich zur besseren Bezahlung wirkt sich auch die Sonderbehandlung von Werkstudenten bei Sozialabgaben aus. „Ist ein Student als Werkstudent beschäftigt, zahlen weder Student noch Arbeitgeber aus dieser Beschäftigung Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, egal wie hoch das Entgelt ist. Lediglich der Beitrag zur Rentenversicherung fällt an.“ (Quelle) Durch diese deutliche Verringerung der Abgaben bleibt am Ende des Monats mehr Nettogehalt übrig.

Doch nicht nur aus finanzieller Sicht bieten Werkstudentenjobs eine gute Basis. Sie eignen sich auch bestens für Studenten, um schon während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln. Im Lebenslauf wirkt sich die Werkstudentenzeit dann sehr positiv aus, denn künftige Arbeitgeber erkennen hierin ein Plus an Erfahrenheit und Know-how. Auch kann der Job als Werkstudent an sich bereits die Eintrittskarte in das Berufsleben sein. Fühlt sich der Student im gewählten Unternehmen wohl und kann er seinen Arbeitgeber von seinen Fähigkeiten überzeugen, sorgt dies nicht selten für eine Festanstellung nach der Studienzeit. In jedem Fall sollten sich Studenten zum Ende ihrer Tätigkeit ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen. Fällt dieses schlechter aus als erwartet und fühlt sich der Student hierdurch ungerecht behandelt, so gibt es durchaus Möglichkeiten, sich gegen ein schlechtes Arbeitszeugnis zu wehren.

Arbeitgeber sind oft sehr interessiert an der Aufnahme von Werkstudenten, denn hierdurch bietet sich die Möglichkeit, neue Arbeitskräfte für die Zukunft zu generieren. Viele Unternehmen sind daher sehr engagiert und helfen ihren Werkstudenten bei der Durchführung ihres Studiums. Zusätzliche Kurse und Meetings, die das Vorankommen im Studium sichern sollen, sind ein klarer Vorteil, den andere Studenten in dieser Form nicht genießen.

Zulässige Arbeitszeiten

An die Tätigkeit als Werkstudent und die hiermit verbundenen Vergünstigungen bei Sozialabgaben sind einige Bedingungen geknüpft. So darf ein Werkstudent im Rahmen seiner Tätigkeit nicht mehr als zwanzig Stunden pro Woche arbeiten. Hierbei kann dieses Studentenkontingent sogar auf mehrere Arbeitsstätten verteilt werden, darf jedoch in keinem Fall überschritten werden. Passiert dies doch, so können die vollen Sozialabgaben fällig werden.

Im Bereich der Arbeitszeiten gibt es Ausnahmen, die das Überschreiten des vorgegebenen Kontingents möglich machen. Da die Begrenzung der Arbeitszeit vor allem dazu dient, dem Studenten mehr Freiraum für die Durchführung des Studiums zu geben, werden vorlesungsfreie Zeiten hiervon ausgenommen. Während der Semesterferien, in der Nacht und an Wochenenden gilt die Stundenregelung also nicht. Durch geschicktes Planen können Werkstudenten daher durchaus noch mehr Geld verdienen, ohne gesteigerte Sozialabgaben zahlen zu müssen. Hierbei gilt es jedoch, Vorsicht walten zu lassen. Eine zu starke Arbeitsbelastung während der Semesterferien kann schnell an den Energiereserven nagen. Wer hinterher nicht mehr genug Kraft für das Studium hat, tut sich selbst keinen Gefallen.

Auch wenn der Arbeitsvertrag der Werkstudententätigkeit befristet ist und eine Dauer von höchstens drei Monaten aufweist, kann der Student mehr als zwanzig Stunden wöchentlich arbeiten. Hier gilt jedoch, dass nicht die Arbeit, sondern das Studium weiterhin im Fokus stehen muss. Da Werkstudentenjobs sehr beliebt sind, lohnt sich ein frühzeitiges Suchen am Markt. Viele Arbeitgeber schreiben schon auf ihren Webseiten freie Stellen für Studenten aus. Hier ist es wichtig, sich einen Überblick über die Voraussetzungen einzuholen. So fordert das Onlineportal Preis24.de laut seinen Stellenausschreibungen für Werkstudenten Skills wie beispielsweise analytisches Denkvermögen oder Kreativität sowie ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit. Die einzelnen geforderten Skills hängen natürlich vom jeweiligen Arbeitsfeld ab. Dennoch vermitteln solche Stellenanzeigen einen ersten Eindruck über die notwendigen Eigenschaften, auf die spätestens beim Bewerbungsgespräch eingegangen wird.

Wer Werkstudent werden kann

Nicht alle Studenten sind gleichermaßen dazu berechtigt, die Vorzüge einer Werkstudentenstelle in Anspruch zu nehmen. So müssen Studenten selbstverständlich an einer entsprechenden Hochschule oder Fachhochschule eingeschrieben sein. Auch Fachhochschulen mit staatlicher Anerkennung erfüllen das Profil zumeist. Zudem kann ein Student nur dann auch Werkstudent werden, wenn er sein Studium als Vollzeitstudium absolviert und noch keine abschließende Prüfung abgelegt hat.

Weitere Punkte, die das Arbeiten als Werkstudent nicht möglich machen, sollten Studierende ebenfalls kennen. So kann neben einem Fernstudium nicht als Werkstudent gearbeitet werden. Auch ein duales Studium oder ein Zweitstudium berechtigen nicht dazu. Ist die Grenze von 25 Semestern überschritten, entfällt der Werkstudentenjob als Option ebenfalls. Hat ein Student im Laufe seines Studiums alle relevanten Scheine gesammelt, ist ein Werkstudentenjob ebenfalls nicht möglich. Der Wechsel der Universität, der oftmals für eine vorübergehende Exmatrikulation sorgt, ist jedoch kein Argument gegen einen Werkstudentenjob.

Fazit: Ein sinnvoller Schritt

Zusammenfassend bietet eine Beschäftigung als Werkstudent die folgenden Vorteile:

  • mehr praktisches Know-how nach dem Studium
  • höheres Einkommen als bei geringfügigen Beschäftigungen
  • erleichtertes Knüpfen erster Kontakte im beruflichen Bereich
  • verbesserte Chancen auf eine Festanstellung nach der Studienzeit
  • geringe Sozialabgaben

Die Vorteile dieser Nebentätigkeit wirken sich sowohl auf die Gegenwart als auch auf die Zukunft aus. Studenten, denen eine Stelle als Werkstudent angeboten wird, sollten daher nicht zögern.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 28. Oktober 2015

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