SAP-Berater sind die Könige auf dem Arbeitsmarkt, denn ihre Leistungen sind in der Wirtschaft äußerst gefragt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, diese – übrigens nicht geschützte – Berufsbezeichnung zu erwerben. Welche die Richtige ist, hängt von den eigenen beruflichen Vorerfahrungen und den individuellen Fördermöglichkeiten ab.
SAP-Berater sind deswegen auf dem Arbeitsmarkt so begehrt, weil es sich um ein sehr spezifisches Berufsbild handelt. Die Software des Herstellers SAP besitzt viele unterschiedliche Module – zielgenau für Branchen und Abteilungen zugeschnitten. Mit der SAP-Software lassen sich interne Abläufe exakt steuern und vor allem in Echtzeit verfolgen. Deswegen gehen die Aufgaben eines SAP-Beraters über die Bedienung hinaus und umfassen die Prozessabläufe selbst. Daher ist es wichtig zu wissen: Die formelle Qualifizierung zum SAP-Berater allein genügt nicht für eine lukrative Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Es zählt entscheidend die Praxiserfahrung.
Die formale Qualifizierung zum SAP-Berater erfolgt fast immer berufsbegleitend. Ausbildung, Studium und Berufserfahrung von wirtschaftlichen bis zu informations- und kommunikationstechnischen Branchen sind bei Interessenten für eine SAP-Berater-Qualifizierung fast immer vorhanden. Daher bietet sich für sie eine Mischung aus onlinegestütztem Studium mit Präsenzphasen an.
Der Schulungs- und Zertifizierungsshop von SAP bietet beispielsweise die Qualifizierung über einen Zeitraum von vier Monaten an. Die Inhalte sind kompakt und anwendungsorientiert, am Ende steht die Zertifizierungsprüfung zum SAP-Berater. Das Learning Design ist zwar weborientiert, enthält aber modular aufgebaute virtuelle Klassenzimmer-Sessions, begleitet von einer umfassenden Fallstudie. Bei der eintägigen Einführung mit Präsenzpflicht besteht die Möglichkeit, Lerngruppen zu bilden. Das webgestützte Lernen erfolgt zu Hause nach eigener Einteilung. Schulungsunterlagen und Praxisfälle zum Durchspielen stehen online zur Verfügung. Bei einer zweitägigen Praxisphase besteht noch einmal Präsenzpflicht.
Wer als Zeitsoldat nach vielen Dienstjahren auf den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD) zurückgreifen kann, besitzt besondere Möglichkeiten. Der gelernte Industriekaufmann Pavel Nanka hat sich beispielsweise in seinen zwölf Jahren bei der Bundeswehr in den Bereichen Rechnungs- und Personalwesen umfassende Kenntnisse angeeignet. Dann strebte er an einem Bildungszentrum die Qualifizierung zum SAP-Berater an. Da sein bei der Bundeswehr angesammeltes Bildungsbudget dafür nicht ganz ausreichte, nutzt er die angebotene Möglichkeit seines Weiterbildungsinstituts, auch als Dozent tätig zu werden. Damit wiederum greift er auf seine bei der Bundeswehr erworbene Fähigkeit zurück. So erreicht der ehemalige Zeitsoldat eine umfassende Ausbildung mit Praxiserfahrung. Heute ist er erfolgreich als SAP-Berater und freiberuflich tätiger SAP-Dozent tätig.
Wer einen Studiengang wie Betriebswirtschaftslehre, Informatik oder Wirtschaftsinformatik absolviert, besitzt in der Regel schon einige Berührungspunkte mit SAP. In vielen Fällen besitzen diese Uni-Fachbereiche SAP-Testinstallationen. Darüber kann der Weg zu einem Praktikum führen. Das ist bei SAP übrigens in der Regel bezahlt. Ein anderer Weg in ein solches Praktikum kann zum Beispiel über fundierte Branchenkenntnisse von Logistikabläufen erfolgen. Da in diesem Bereich die Berufserfahrung enorm wichtig ist, sollten Praktikanten – natürlich betreut von einem Ausbilder – eigenständig kleinere SAP-Projekte betreuen. Eine anschließende Bewerbung nach Ende des Studiums beim gleichen Unternehmen ist sinnvoll. Ein anderer Weg zum SAP-Berater beginnt beim Hochschulmarketing oder den Jobmessen von Unternehmen, die dringend SAP-Nachwuchs suchen.
Liegt das Zertifikat als SAP-Berater vor, ist ein reibungsloser Berufseinstieg wichtig. Eine gute Adresse dafür ist zum Beispiel duerenhoff, der SAP-Vermittler für über 1.000 Arbeitgeber. Optimal ist, über eine angesehene SAP-Beratung in einem Unternehmen zu arbeiten, das SAP neu einführt. Wer bereits im Berufsleben steht, nutzt – wenn gewollt – die Möglichkeit, aus einer fachlichen Position wie Controlling oder Logistik in die hauseigene SAP-Beratung zu wechseln. Diese Möglichkeit eröffnet sich vor allem dann, wenn das eigene Unternehmen gerade SAP einführt.
Es klingt kurios – aber die Arbeitswelt zeigt: Zum SAP-Berater wird jemand, der bereits in diesem Bereich tätig ist.
Autor/in: Bettina WeissTags: Berufswahl, Interim Manager, Karrierechancen, SAP, SAP-Berater, Weiterbildung