Pflege im Wandel

Pflege im Wandel

Der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften ist ungebrochen, denn eine menschenwürdige Betreuung ist unverzichtbar. Pflege ist mehr als nur das Stillen von Grundbedürfnissen eines Menschen. Wie vielseitig, bereichernd und zugleich fordernd dieser Beruf ist, zeigt sich durch einen Mangel an geeignetem Personal. Der steigende Bedarf an adäquater Pflege verschärft das gesellschaftliche Problem im 21. Jahrhundert deutlich.

Pflege – heute und damals

Ältere Generationen, also gerade diejenigen, die nun Pflege brauchen, empfanden die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen in ihrem Haushalt als eine Selbstverständlichkeit. Diese Wertschätzung obliegt in der heutigen Gesellschaft nicht jedem. Viel zu oft kommt ein Pflegeheim oder ein professioneller Pflegedienst ins Spiel, um die persönliche Verantwortung abzugeben. Oftmals findet man auch im getakteten Alltag keine Zeit, diese Herausforderung bei den engsten Angehörigen zu bewältigen. Mit einer gezielten Weiterbildung in der Pflege gibt es deshalb kompetente Angebote für Personen, die ihre Empathie und den Wunsch zu pflegen, beruflich ausüben möchten.

Jeder ist betroffen

Wer auf die harten Arbeitsbedingungen eingestellt ist, läuft nicht Gefahr, ausgebrannt zu sein. Nicht nur in finanzieller Hinsicht verdient eine menschenwürdige, liebevolle Pflege mehr Verständnis und Wertschätzung. Schließlich ist jeder einmal in der Situation, seinen gewohnten Alltag nicht selbständig auszuüben oder wird durch Krankheit pflegebedürftig. Die Hilfe von Dritten ist dann dringend notwendig. Als Betroffener freut man sich, mit dem Pflegepersonal auf Augenhöhe zu sprechen. Viele Pflegekräfte empfinden ihren Beruf als Bereicherung. Sie möchten aktiv dazu beitragen, dass sich alte Menschen wohlfühlen und sich trotz Schmerzen oder einer Beeinträchtigung nicht den Lebensmut rauben lassen.

Pflege noch immer in weiblicher Hand

Obwohl es immer mehr männliche Pfleger gibt, besteht der Großteil des Pflegepersonals vorwiegend aus Frauen. Als Pflegefachkraft führt man nicht nur die medizinischen und administrativen Aufgaben für die betreuten Patienten durch. Man ist auch Ansprechpartner bei alltäglichen Sorgen. Mit einem aufmerksamen Ohr und einem wertschätzenden Lächeln schenkt man auf einfachstem Wege Aufmerksamkeit, schlichtweg eine Bejahung eines Individuums, das einst selbst hart gearbeitet hat.

Herausforderung und Bereicherung zugleich

Die Arbeit als Pflegekraft ist auch mit körperlichen Herausforderungen verbunden. Das Heben von bettlägerigen Patienten und die tägliche Körperpflege zählen ebenso dazu wie die Versorgung mit Essen und Getränken. Es gibt natürlich Unterschiede und anderswertige Anforderungsprofile diverser Pflegedienste. Auch die mobile Pflege gewinnt zunehmend an Bedeutung. Nicht jeder möchte in ein Pflegeheim und kann somit, soweit möglich, in den eigenen vier Wänden bleiben, ohne neben der körperlichen Einschränkung noch das vertraute Umfeld zu verlieren.

Krankheit versus menschliche Pflege

Jede Krankheit verursacht Leid und Schmerz. Jeder Mensch geht mit diesen schwerwiegenden Veränderungen anders um. Eine empathische Pflegekraft versteht es, mit Gefühlsschwankungen und emotionalen Ausbrüchen umzugehen. Sie kennt den Hintergrund dieser körperlichen Veränderungen, die für Betroffene oftmals viel schwerer zu ertragen sind, als man ahnt. Umso wichtiger ist dann eine Bezugsperson, die gute und schlechte Tage kennt und professionell damit umgeht. Vor allem ist die Aufmerksamkeit wesentlich. Man nimmt sich während der eigentlichen Zeit auch ausreichend Freiraum, um die Seele mitzupflegen. In vielen Pflegeeinrichtungen mag diese individuelle Betreuung zu kurz kommen, aber sie fördert nachhaltig den Wunsch der Patienten, möglichst selbstbestimmt zu leben.

Autor/in: Benjamin Fink
Veröffentlicht am 31. Juli 2019

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