In der heutigen Gesellschaft leiden viele Menschen unter schlechten Blutwerten oder einem zu hohen Gewicht. Auch Kinder sind immer häufiger von Übergewicht betroffen. Um dieser Tendenz entgegenzuarbeiten, versuchen Ernährungsberater, das Essverhalten positiv zu beeinflussen. Die dazu notwendigen Fähigkeiten erwerben sie in einer Weiterbildung.
Die eigenen Kinder für gesundes Essen zu begeistern, gleicht häufig einer Herkulesaufgabe. Zu verlockend kommen Fruchtgummis, Schokoriegel und Chips daher. Da verwundert es nicht, dass ein Gesundheitsbericht nach dem anderen beklagt, dass bereits Achtjährige immer dicker, immer unbeweglicher und unsportlicher werden. Zwar ist der Anteil übergewichtiger Kinder in anderen Ländern wie etwa den USA noch deutlich höher als hierzulande, besorgniserregend sind die Entwicklungen in Deutschland aber dennoch.
Den größten Einfluss auf die Ernährung der Kinder haben zunächst einmal ihre Eltern. Finden diese jedoch selten Zeit, ihre Kinder beim Einkauf mitzunehmen, beim Kochen einzubinden und regelmäßige und gesunde Mahlzeiten zuzubereiten, hat dies zwangsläufig einen bisweilen langfristig negativen Effekt. So sind Eltern zwangsläufig auch für Fettsucht, Essstörungen oder ein grundsätzlich schlechtes Körpergefühl ihrer Kinder verantwortlich. Denn: Wird Kindern von ihren Eltern ein ungesunder Lebensstil vorgelebt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich ebenfalls unvorteilhafte Essgewohnheiten aneignen.
Hat man sich erst einmal an einen Lebensstil gewöhnt, ist es schwer, sich davon wieder loszusagen. So nehmen viele Kinder, die schlechten Essgewohnheiten ins Erwachsenenalter mit. Die häufige Folge: Übergewicht. Sich selbst oder auch seine Kinder dann dazu zu bringen, mehr Gemüse, mehr Obst und weniger fettreiche Lebensmittel zu essen, erscheint schier unmöglich. Wer es aus eigener Kraft nicht schafft, kann sich Hilfe vom Profi holen.
Ernährungsberater sind genau auf solche Probleme spezialisiert. Sie beraten Kinder wie auch Erwachsene dabei, wie sie ihre Ernährung umstellen und einen Rückfall in alte Muster verhindern können. Sie vermitteln ihren Kunden, was überhaupt gesunde Ernährung bedeutet, welche Diäten zu empfehlen sind, welche Wirkung einzelne Nahrungsbestandteile haben und auch welche psychologischen Probleme einer Fehlernährung zugrunde liegen können. So können sie Menschen nicht nur den Weg zu einer gesünderen Ernährung, sondern auch zu einem neuen Körpergefühl ebnen.
Ernährungsberater werden im Rahmen von Weiterbildungen, wie sie etwa von der WBS Training AG angeboten werden, ausgebildet. Dabei lernen sie jedoch nicht nur, wie sie übergewichtigen Menschen beim Abnehmen helfen können. Auch normalgewichtige Menschen, die mehr über ihre Ernährung, deren Inhaltsstoffe und Verpackung sowie Kennzeichnungen erfahren wollen, erhalten eine unabhängige fachkundige Beratung.
Allerdings ist der Begriff Ernährungsberater rechtlich nicht geschützt, sodass sich im Grunde jeder als Ernährungsberater bezeichnet kann. Für die Krankenkassen reicht dies jedoch nicht aus. Denn diese bezahlen lediglich dann, wenn der Berater zusätzlich zu dem Zertifikat auch ein dreijähriges Studium absolviert hat. Auch ausgebildete Diätassistenten können sich zum Ernährungsberater weiterbilden und ihre Leistungen bei der Krankenkasse abrechnen.
Das bekräftigt auch Dr. Ute Brehme von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in einem Interview mit BildungsXperten.net. Eine Grundqualifikation ist nötig, um selbstständig als Ernährungsberater zu arbeiten. Über die Zahl von Ernährungsberatern, die ohne diese Qualifikation eine Anstellung gefunden haben, kann die Expertin jedoch keine Aussage machen. Auch bei Quereinsteigern aus der Biologie, Medizin oder Lebensmitteltechnik ist eine Weiterbildung notwendig. Allerdings können gewisse Qualifikationen angerechnet werden, sodass sich die Ausbildung möglicherweise verkürzt.
Aufgrund ihrer Grundausbildung und der Weiterbildung verfügen Ernährungsberater über ein breites Wissen in den Bereichen Ernährungslehre, Diätetik, Ernährung und Erkrankungen sowie in der Ernährungspsychologie. Dadurch sind sie prädestiniert dazu, sowohl präventiv zur Aufrechterhaltung der Gesundheit von Patienten beizutragen als auch Menschen mit akuten oder chronischen Krankheitsbildern und Essstörungen zu beraten. Neben Menschen mit Gewichtsproblemen können insbesondere Schwangere, Allergiker, Rehabilitanden, Sportler oder auch Diabetiker von ihrer Arbeit profitieren.
Autor/in: Bettina WeissTags: Ernährung, Ernährungsberater, Kaffee, Weiterbildung