Studium in Deutschland: besonders für Ausländer eine Herausforderung

Studium in Deutschland: besonders für Ausländer eine Herausforderung

Die Zahl der Studenten in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr. Auch bei ausländischen Studenten ist die Bundesrepublik zunehmend beliebt. Ein Studium erfordert neben viel Organisation auch das Haushalten mit einem knappen Budget. Das ist besonders für ausländische Studenten eine Herausforderung.

Mehr ausländische Studenten in Deutschland

In einer gemeinsamen Pressemitteilung verweisen der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Auswärtige Amt auf die steigende Beliebtheit Deutschlands als Einwanderungsland. Deutschland liegt bei Umfragen auf dem zweiten Rang hinter den USA, vor Kanada und Australien. Dies spiegelt sich auch in den steigenden Studierendenzahlen der letzten Jahre wider. Rund 300.000 ausländische Studierende, sogenannte Bildungsausländer, sind derzeit an deutschen Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben. Bis 2020 soll die Zahl der ausländischen Studenten an deutschen Hochschulen der Bundesregierung zufolge bei 350.000 liegen.

Um den ausländischen Studenten hierzulande eine gute Willkommenskultur zu bieten, die auch zur Integration beiträgt, unterstützt das Auswärtige Amt mit rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr das Stipendien- und Betreuungsprogramm des DAAD.

Die größten Hürden für ausländische Studenten

Einmal in der Bundesrepublik angekommen, stellt die Wohnungssuche in den meisten Fällen das größte Problem dar. Gerade in den beliebten Studentenstädten wie München oder Köln ist günstiger Wohnraum knapp. Um die ausländischen Studierenden hierbei zu unterstützen, bieten die Studentenwerke Beratungen an und reservieren eine gewisse Anzahl an Wohnheimplätzen für sie. Ausländische Studierende wollen während ihres Aufenthaltes vor allem ihre Sprachkenntnisse vertiefen, eine wichtige Qualifikation für eine spätere Anstellung auf dem Arbeitsmarkt hierzulande aber auch in ihrem Heimatland. Da etwa jeder zweite ausländische Absolvent nach dem Studienabschluss zunächst hier bleibt, sind qualitative Beratungsangebote schon mit Beginn des Studiums sinnvoll.

Als weitere große Herausforderung nennen ausländische Studenten die Regelung von Behördenangelegenheiten. Diese sind umso komplizierter, wenn die Studenten kein Deutsch sprechen und die Beamten kein Englisch. An einigen Hochschulen gibt es deshalb Mentorenprogramme für ausländische Studenten, die sie bei Behördengängen begleiten.

Laut der Studie „Ausländische Studierende in Deutschland 2012“ fühlen sich ausländische Studenten von Universitäten, Behörden und Beratungsstellen besser unterstützt als bei der letzten Erhebung aus dem Jahr 2009. Dem Bericht zufolge sind die Studenten vor allem mit den Beratungen zum Aufenthaltsrecht, zur Finanzierung ihres Studiums und bei der Hilfe im Umgang mit Behörden zufriedener als noch vor drei Jahren.

Die Studie gibt zudem anhand von Befragungen einen Überblick über die wirtschaftliche und soziale Situation ausländischer Studenten. Demnach verfügen ledige Bildungsausländer im Durchschnitt über ein monatlich verfügbares Einkommen in Höhe von 749 Euro, einheimische Studenten können durchschnittlich auf 864 Euro zurückgreifen. Im Vergleich zu anderen Ländern, wie den USA oder Großbritannien, sind die Lebenshaltungskosten sowie die Gebühren für das Studium in Deutschland niedriger. Je nach Studien- und Wohnort können sich die Kosten auch hierzulande schnell summieren, daher empfiehlt es sich, eine genaue Kostenanalyse durchzuführen.

Lebenshaltungskosten für Studenten in Deutschland

Bei der Bestimmung der Lebenshaltungskosten gibt es Ausgaben, die persönlich nicht beeinflusst werden können. Hierzu gehören Mietaufwendungen, Kosten für Grundnahrungsmittel, Gebühren für Versicherungen, Kosten für Arztbesuche und Medikamente sowie verpflichtende Ausgaben für Arbeitsmaterialien (Bücher, Vorlesungsskripte etc.). Insbesondere bei den Mietpreisen gibt es deutschlandweit teilweise große Unterschiede zwischen den Kosten in Metropolen wie München, Hamburg oder Köln sowie den Preisen in mittelgroßen und kleineren Städten, vor allem in den neuen Bundesländern.

Auf andere monatliche Kosten können die Studenten hingegen Einfluss nehmen. Hierzu zählen beispielsweise die Ausgaben für Kleidung, Fahrtkosten, Ausgaben für Freizeitaktivitäten, Sport und Kultur sowie die Gebühren für Telefon, Internet und die monatlichen Mobilfunkgebühren.

Mögliche Einsparungen beim Mobilfunktarif für Studenten

Telefonieren sowie der mobile Internetzugang gehören für Studierende zum Alltag. Die Kosten für Mobilfunktarife sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Um unter den zahlreichen Anbietern und Angeboten einen günstigen Tarif zu finden, ist ein umfassender Vergleich angebracht. Spezielle Handytarife für Studenten lassen sich auf dem Portal Verivox.de finden.

Ausländische Studierende in Deutschland, die den Kontakt mit Verwandten und Freunden auch übers Mobiltelefon aufrechterhalten möchten, benötigen einen speziellen Mobilfunktarif. Gleiches empfiehlt sich auch für Deutsche, die Verwandte in einem anderen Land haben, oder für einheimische Studenten, die einen Auslandsaufenthalt absolvieren möchten. In einigen Fällen bietet sich ein sogenannter Ethnotarif an, die Anbieter dieser Tarife versprechen günstige Telefonate ins Ausland. Verbraucherschützer warnen laut Deutschlandfunk jedoch bei einigen Anbietern vor undurchsichtigen Klauseln und vor Fallstricken. So ist sich der eigentliche Preis häufig nicht angegeben oder nur schwer zu ermitteln.

Wichtig für ein erfolgreiches Studium in Deutschland für Interessenten aus dem Ausland ist also in erster Linie, sich vorab gründlich zu informieren. Bei der Entscheidung für einen bestimmten Studienort sollten die Lebenshaltungskosten unbedingt miteinbezogen werden. Außerdem ist es ratsam, sich bei der Hochschule und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst Unterstützung zu holen. Dann steht einem Studium in Deutschland nichts mehr im Wege.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 28. Mai 2015

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