Lernen mit dem eBook: Vorteile und Nachteile

Lernen mit dem eBook: Vorteile und Nachteile

Das eBook findet immer mehr Akzeptanz: Praktisch jede Neuerscheinung ist auch digital verfügbar – und das, ohne dass ein Versand abgewartet oder ein Geschäft betreten werden muss. Die Zeiten voller Bücherregale scheinen also bald vorbei zu sein. Doch eignet sich ein eBook-Reader auch für den studentischen Alltag?

Was kann das eBook heute leisten?

Nach der Einschreibung gehörte lange Zeit ein Drucker für viele Studenten zur unverzichtbaren Grundausstattung: Der Inhalte der meisten Vorlesungen war in Form von Skripten digital hinterlegt und musste erst einmal zu Papier gebracht werden. Alles, was darüber hinaus noch an Informationen beschafft werden musste, war dann in der Bibliothek zu finden. Daran, dass Studierende viel Lesen müssen, hat sich auch heute nichts geändert – nur gedruckte Bücher und Skripte sind heute verzichtbar geworden. Mit einem eBook-Reader können Dokumente in ganz verschiedenen Formaten gelesen werden; Papierberge scheinen also damit passé – aber kann das eBook seinen gedruckten Urahnen tatsächlich komplett ersetzen?

Nachteil eBook: Keine Farbdarstellung möglich

Es sind vor allem ganz einfache Dinge, die mit dem eBook noch nicht so recht zu gelingen scheinen: Markierungen und Notizen, bei einem gedruckten Buch vollkommen selbstverständlich, stellen ein eBook vor technische Herausforderungen. Vor allem, wenn es sich um Geräte mit E-Ink Display handelt, sind die Möglichkeiten meist noch stark eingeschränkt. Zwar ist der Energieverbrauch gering und Kontrast hoch, was eine gute Lesbarkeit auch bei Sonneneinstrahlung ermöglicht. Dafür handelt es sich in der Regel nicht um Touch-Displays, die Stifteingaben ermöglichen. Selbst Geräte, die die Touch-Funktion explizit bewerben, ermöglichen meist keine komplexen Eingaben. Auch eine Farbdarstellung ist somit nicht möglich: Bei einigen Dokumenten, vor allem, wenn es sich um Fotos handelt, sind die Farben aber durchaus wichtig. Der größte Nachteil ist in den meisten Fällen aber wohl eher auf einer emotionalen Ebene zu finden: Viele Menschen mögen die Haptik und die Einfachheit eines echten Buches. Temperaturschwankungen oder Stürze überlebt ein Buch mit leichten Blessuren, das eBook kann dann schon einmal einen Defekt erleiden.

Gedruckte Bücher kosten viele Ressourcen

Doch die Vorteile der digitalen Variante liegen ebenso auf der Hand: Eine Menge Papier auszudrucken, ist auch immer mit Kosten verbunden. Selbst wenn im Falle der Bücher eine Ausleihe in der Uni-Bibliothek möglich ist, muss immer noch das Gewicht berücksichtigt werden. Jeder Student, der sich gerade für eine Haus- oder Abschlussarbeit in ein Thema einarbeiten muss, weiß, dass zur Recherche zunächst einmal eine Reihe von Büchern notwendig sein werden – sofern sie denn überhaupt verfügbar sind. Denn typisch für eine Uni-Bibliothek ist es auch, dass beleibte Werke vergriffen sind und dann lange Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Die Online-Ausleihe von eBooks kennt solche Schwierigkeiten nicht. Auch die Rückgabe ist nicht immer unproblematisch: Wer es einmal vergisst, die Bücher wieder abzugeben, zahlt in der Regel dafür eine Säumnisgebühr – während es beim eBook keine beschränkte Nutzungsdauer geht. Bei den Skripten stören nicht nur die Papierberge der gedruckten Variante, auch die Aktualität ist nicht immer gegeben. Werden im laufenden Semester Änderungen vorgenommen, genügt bei einem eBook das Herunterladen der geänderten Fassung. Der Funktionsumfang eines eBooks fällt ebenso größer aus: Denn die Online-Anbindung ermöglicht es zum Beispiel, Fremd- oder Fachwörter direkt beim Lesen nachzuschlagen. Außerdem können nebenbei Mails gelesen oder nach weiterführender Literatur zum Thema gesucht werden.

Einige eBooks mit Hintergrundbeleuchtung ausgestattet

Ein weiterer Aspekt ist aus medizinischer Sicht wichtig: Damit Texte auch über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei gelesen werden können, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein: So muss die Schrift kontrastreich und scharf sein; außerdem sollte eine ausreichende Beleuchtung sichergestellt sein. In puncto Schärfe ziehen vor allem schon hochwertige eBooks mit den gedruckten Büchern gleich: Für einen Ausdruck mittlerer Qualität können 300 ppi angenommen werden. Bei der Angabe „pixel per inch“ handelt es sich um die Menge an Bildpunkten auf einer Strecke von einem Zoll. Je mehr Bildpunkte vorhanden sind, desto schärfer ist die Darstellung. Besonders hochwertige eBooks übertreffen diese Auflösung schon heute – und bieten nebenbei auch eine Hintergrundbeleuchtung. Damit ist dann selbst bei Dunkelheit ein ideales Lesevergnügen garantiert – ganz ohne Papier. Einen Überblick kann man sich auf Portalen, wie Netzsieger verschaffen, da die Auswahl an erhältlichen Geräten immens ist.

Autor/in: Kristin Amsel
Veröffentlicht am 23. Mai 2014

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