Klausuren anfechten: Ist dies sinnvoll und möglich?

Klausuren anfechten: Ist dies sinnvoll und möglich?

Studierende haben es nicht immer einfach. Wichtige Klausuren können schnell mal durch einen Blackout daneben gehen. Eigentlich kein Problem, doch nicht jede Prüfung kann unendlich oft wiederholt werden. Im schlimmsten Fall droht die Exmatrikulation. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, die Prüfung und somit die Prüfungsergebnisse anzufechten. Dabei sind allerdings einige Punkte zu beachten. Wir zeigen Dir, worauf Du unbedingt achten solltest.

Nicht immer ist das Studium einfach

Das Studium hat durchaus auch seine Schattenseiten. Vor allem Prüfungen machen vielen Studierenden regelmäßig zu schaffen und sorgen für mehr als nur schweißnasse Hände. Vor allem, da einige der Prüfungen die Arbeit von einigen Jahren Studium zunichtemachen können. Daher ist die Prüfungsanfechtung für viele Studierende die beste Lösung, um solchen Problemen frühzeitig zu begegnen. Allerdings nutzen noch immer viel zu wenig Studierende diese einfache und effektive Möglichkeit.

Gute Gründe, eine Prüfung anzufechten

Es gibt viele gute Gründe, eine Prüfung anzufechten. Sei es, weil Du mit der Benotung nicht einverstanden bist, sei es, weil Du durch die Prüfung gefallen bist oder die Prüfung unfair gestaltet war. Wichtig ist zu prüfen, ob es sich rentiert, eine Anfechtung überhaupt zu erwägen. Da viele Prüfungen beispielsweise nur drei Mal abgelegt werden dürfen, kann hier schnell die Exmatrikulation drohen. Daher ist es wichtig, dass Du in diesen Fällen schnell aktiv wirst. Zumal es auch bei der Art der Anfechtung Unterschiede gibt. Denn Prüfungen können angefochten werden, weil die Bewertung fehlerhaft ist und somit die Benotung falsch ist. Das ist allerdings schwierig, da jeder Prüfer einen gewissen Ermessensspielraum hat. Daneben kann die Prüfung allerdings auch wegen Verfahrensfehlern angefochten werden. Waren beispielsweise zu wenig Prüfer im Raum, kann dies bereits ausreichen, um eine Prüfung erfolgreich anzufechten. Wie nachzulesen ist, enthalten rund 95 Prozent der Prüfungen Verfahrensfehler. Deine Chancen für eine Anfechtung stehen also ziemlich gut.

Anfechtungen sollten nach Möglichkeit mit Unterstützung erfolgen

Grundsätzlich kannst Du eine schlechte Prüfung auch allein anfechten. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass die meisten Universitäten deutlich kooperativer sind, wenn die Anfechtung durch einen erfahrenen Fachanwalt erfolgt. Oftmals ist es sogar so, dass Universitäten in diesen Fällen den Weg des geringsten Widerstands gehen und die Anfechtung direkt akzeptieren. Zudem kannst Du Dich von einem Fachanwalt bereits im Vorfeld beraten lassen. Das kostet Dich in der Regel nicht viel Geld, kann Dir aber deutlich machen, wie gut Deine Chancen für eine Anfechtung überhaupt stehen. Wenn Du einen Studentenjob hast oder BAföG beziehst, sind diese Kosten in der Regel gut stemmbar. Dies ist natürlich besonders wichtig, wenn es sich entweder um Prüfungen handelt, welche eine Exmatrikulation zur Folge haben können oder um Abschlussprüfungen, die über Deine weitere Karriere entscheiden. Hier solltest Du auf keinen Fall auf Hilfe verzichten.

Nicht jede Anfechtung ist erfolgreich

Das große Problem ist, dass sich zwar jede Prüfung theoretisch anfechten lässt, aber der Erfolg dabei nicht immer garantiert ist. Es kann tatsächlich vorkommen und kommt regelmäßig vor, dass Anfechtungen nicht erfolgreich verlaufen, weil bei der Prüfung wirklich alle Vorgaben eingehalten wurden und auch bei der Bewertung keine Fehler unterlaufen sind. Im schlimmsten Fall würde das für Dich bei der dritten Prüfung die Exmatrikulation bedeuten. Daher ist es ratsam, mit der Anfechtung einer Prüfung nicht erst bis zum dritten Versuch zu warten. Spätestens bei der zweiten erfolglosen Prüfung solltest Du eine Anfechtung prüfen. Schließlich steht mit Deinem Studium eine Menge auf dem Spiel. Daher ist es in jedem Fall ratsam, eine Prüfungsanfechtung zumindest einmal zu prüfen, um die eigenen Chancen richtig zu bewerten.

Mit einem schnell abgeschlossenen Studium überzeugst Du Arbeitgeber

Ein weiterer und nicht allzu unwichtiger Grund die verschiedenen Prüfungen anzufechten, ist die Dauer Deines Studiums. Denn in der heutigen Zeit suchen Arbeitgeber vor allem nach Mitarbeitern, die ihr Studium schnell und möglichst in der Regelstudienzeit abgeschlossen haben. Wird bereits aus Deinem Lebenslauf ersichtlich, dass Dein Studium deutlich länger gedauert hat, verringert das Deine Chancen. Du wirst Dir in jedem Fall Fragen anhören dürfen und musst diese im Gespräch beantworten. Kein sonderlich guter Start in ein Bewerbungsgespräch.

Fazit: Viele Prüfungen sind anfechtbar

Natürlich musst Du nicht jede schlechte Prüfung anfechten und Dir somit bei den Professoren und Dozenten einen gewissen Ruf erarbeiten. Aber es ist wichtig zu wissen, dass es das Instrument der Anfechtung gibt und dass es Dir im Notfall helfen kann, Probleme durch vermasselte Prüfungen zu umgehen. Daher solltest Du bei jeder schlechten Prüfung zumindest nachdenken, ob sich eine Anfechtung für Dich rentiert oder ob diese Prüfung für diesen Schritt zu irrelevant ist. Setzt Du bei der Anfechtung auf professionelle Unterstützung, steigen Deine Chancen nochmals deutlich an. Daher ist es besonders wichtig zu überlegen, bei welchen Prüfungen sich auch der finanzielle Aufwand einer Anfechtung überhaupt rentiert.

Autor/in: Benjamin Fink
Veröffentlicht am 13. Dezember 2019

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