Schon wieder eine Fünf in der Mathearbeit und auch das Diktat ist gründlich in die Hose gegangen? Letzter Ausweg scheint die Nachhilfe. Wir zeigen, in welchen Fällen dies sinnvoll ist und wie Sie den richtigen Nachhilfelehrer finden.
Die Aussicht auf Nachhilfe löst bei den wenigsten Kindern Freudenstänze aus. Neben der Schule oder sogar in den Sommerferien büffeln – das bedeutet weniger Zeit für Freunde und Freibad. Doch in welchen Fällen sollte man nicht auf Nachhilfe verzichten?
Wenn einer der folgenden Fälle auf Ihr Kind zutrifft, sollten Sie den Nachhilfe-Joker ziehen:
Ihr Kind…
In jedem der oben genannten Fälle sollten Sie zuerst mit Ihrem Kind reden, bevor Sie beginnen, einen Nachhilfelehrer zu suchen. Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihrem Kind die Hausaufgaben in dem Problem-Fach zu besprechen um sich selber einen Überblick darüber zu verschaffen, wie schwerwiegend die Lücken sind.
Reden Sie außerdem mit Ihrem Kind darüber, ob es besondere Gründe für die schlechten Schulleistungen gibt. Denn nicht immer sind Verständnis- oder Konzentrationsprobleme der Grund für einen plötzlichen Leistungsabfall. Auch private Gründe wie Ärger mit den Eltern, Ärger der Eltern untereinander oder Streit mit Klassenkameraden können dazu führen, dass Ihr Kind den Anschluss verpasst. Wenn dies der Fall ist, kann Nachhilfe zwar helfen, der erste Schritt ist jedoch, diese Gründe aus der Welt zu schaffen.
Nachdem Sie mit Ihrem Kind gesprochen haben, sollte ein Gespräch mit dem Lehrer Aufschluss darüber geben, was der tatsächliche Grund für die schlechten schulischen Leistungen sein könnte. Versteht Ihr Kind die Inhalte des Fachs nicht? Mangelt es ihm an der nötigen Motivation um die Inhalte zu lernen? Oder liegt mitunter sogar eine Lernstörung, wie z.B. Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) oder Dyskalkulie (Rechenschwäche) vor? Wichtig: Kinder mit Lernstörungen benötigen eine spezielle Förderung und keine Nachhilfe! In diesem Fall wenden Sie sich an die Schulpsychologische Beratungsstelle.
Hat Ihr Kind hingegen in allen Fächern Probleme, kann dies z.B. zeigen, dass die Anforderungen des gewählten Schultyps zu hoch für Ihr Kind sind. Dann ist mitunter der Wechsel zu einem anderen Schultyp empfehlenswert.
Wer Nachhilfe in Anspruch nehmen möchte, hat schließlich die Qual der Wahl: Nachhilfeinstitut, und wenn ja welches, oder privater Lehrer? Student oder älterer Schüler?
Der Unterricht bei Nachhilfeinstituten findet meist in Gruppen von drei bis fünf Schülern statt und eignet sich deshalb besonders für Schüler, die lieber in der Gruppe lernen und sich in der Gruppe besser motivieren können. Einige Nachhilfeinstitute bieten auch Einzelunterricht an, dieser ist jedoch meist teurer.
Ein gutes Nachhilfeinstitut arbeitet mit fachlich und pädagogisch qualifizierten Lehrkräften zusammen. Die Lernfortschritte Ihres Kindes werden ausführlich dokumentiert, so dass am Ende des Schuljahres nicht nur anhand der Noten überprüft werden kann, ob Ihr Kind sich verbessert und seine Lernziele erreicht hat.
Renommierte Nachhilfe-Institute haben bereits jahrelange Erfahrung im Umgang mit Schülern. Dies wirkt sich sowohl auf den Unterricht, als auch auf die Lernmaterialien aus. In einer kostenlosen Probestunden sollten Sie testen können, ob Ihr Kind sich wohl fühlt.
In den Ferien bieten Nachhilfe-Institute oft besondere Ferienkurse, in denen Ihr Kind versäumten Stoff nachholen kann.
ChecklisteSo erkennen Sieein gutes Nachhilfeinstitut
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Der Vorteil von privatem Einzelunterricht liegt auf der Hand. Der Schüler kann individuell gefördert werden und geht nicht in der Gruppe unter. Wichtig dabei ist, dass sich Schüler und Lehrer gut verstehen.
Nicht nur Lehrer oder ehemalige Lehrer, auch Studenten sind gut für die Nachhilfe von Schülern geeignet und meist günstiger als Nachhilfeinstitute. Sie haben umfangreiches Wissen in ihrem jeweiligen Fachgebiet und sind dennoch nicht zu alt, um mit den Schülern auf einer Wellenlänge zu sein. Außerdem sind sie es selber gewohnt, täglich zu lernen und können deshalb auch dem Schüler die dafür nötige Motivation vermitteln.
Ein weiterer Vorteil eines Privatlehrers ist, dass die Nachhilfe individuell vereinbart werden kann. Während ein Institut meist regelmäßige Termine plant, kann ein privater Nachhilfelehrer mitunter auch mal kurzfristig spezielle Termine bei besonderen Problemen einplanen.
Nachhilfe soll natürlich die Noten des Schülers verbessern – doch sie soll nicht auf Dauer stattfinden. Wer sein Kind mehrere Schuljahre lang jede Woche zur Mathe-Nachhilfe schickt, sollte sich lieber Gedanken darüber machen, ob die Schulform tatsächlich geeignet ist. Nur wenn die Schwäche sich auf ein Fach beschränkt, keine Lernstörung vorliegt und der Schüler in den sonstigen Fächern gut ist, kann eine langfristige Nachhilfe in Frage kommen.
Das Wichtigste ist, dass das Kind nicht zur Nachhilfe „gezwungen“ wird, sondern dass es selber den Nutzen davon erkennt und motiviert ist. Sonst ist die Nachhilfe nur eine teure Zeitverschwendung.
Bei Studenten müssen Sie in der Regel mit Kosten von acht bis 15 Euro pro 45 Minuten Unterricht rechnen. Der Preis für Nachhilfe von einem Lehrer oder ehemaligen Lehrer liegt meist bei 20 bis 30 Euro. Bei einem Nachhilfeinstitut zahlen Sie ebenfalls 7 bis 15 Euro für Gruppenunterricht, die Preise variieren je nach Institut.
Folgende Fragen sollen Ihnen dabei helfen, ein gutes Nachhilfeinstitut zu erkennen:
Über folgende Merkmale sollten Sie sich Gedanken machen, bevor Sie einen private Nachhilfelehrer engagieren: