Intelligenter durch Sport und Musik

Intelligenter durch Sport und Musik

Kinder lernen bei allem, was sie tun – sei es im Kindergarten, in der Schule oder beim Spielen mit Freunden oder Eltern. Und das deutlich schneller und intensiver als die Erwachsenen. Ein Bereich, der Kinder außerdem stark prägt, sind Hobbies. bildungsXperten erläutert, welche Freizeit-Aktivitäten die Entwicklung Ihrer Kinder fördern.

Bis zum 6. Lebensjahr verbinden sich die entwickelten Nervenzellen äußerst schnell. Jede Anregung kann hier förderlich sein und zu einer dichteren Vernetzung führen. Daher ist es sehr wichtig, das Gehirn des Kindes durch sinnvolle Aktivitäten zu stimulieren, wie z.B. durch dem Alter entsprechende Spiele oder Aktivitäten. [insert related]

Eltern sollten jedoch genau selektieren und das Kind nicht überfordern – eine dauerhafte Förderung ist nötig, damit das Kind auch auf lange Zeit davon profitiert. In jungen Jahren entwickelte Nervenzellen verkümmern nach und nach, wenn sie nicht mehr beansprucht werden. Kind- und Altersgerechte Aktivitäten sind also von Vorteil, um einen anhaltenden Lernerfolg zu erzeugen, beispielsweise durch entsprechende Hobbies.

Das richtige Hobby finden

Heutzutage werden Kindern unzählige Möglichkeiten geboten, aus welchen sie das für sie passende Hobby heraussuchen können. Es gibt ein großes Sport-Angebot, vom Schwimm- bis zum Tanzverein, den musikalischen Bereich, wie Orchester, Chöre oder Gesangsunterricht sowie den kreativen Sektor, z.B. Theater- oder Bastelkurse. Am Angebot mangelt es also nicht – bleibt nur noch die „Qual der Wahl“.

Häufig werden kurze Schnupperkurse oder Probestunden angeboten, damit die Kleinen zunächst schauen können, ob sie Freude an dieser Aktivität haben. Wenn machbar, sollten Eltern den Kindern auch die Chance geben, sich auszuprobieren. Ein aufgezwungenes Hobby führt nur zu Missklang in der Familie und ist eher kontraproduktiv. Auch die Eltern tun sich selbst keinen Gefallen, wenn sie sich täglich einer Diskussion zum Thema „Klavier üben“ aussetzen müssen. Daher die Regel: erst testen und dann verpflichten.

Intelligenter durch Sport?

Durch Sport wird die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gehirns intensiver, die Durchblutung verbessert und die Nervenzellenbildung verstärkt. Dies macht es Kindern leichter, sich gelernten Stoff zu merken. Außerdem wird die Fähigkeit, aufmerksam zu sein und sich zu konzentrieren, durch Bewegung gefördert.

Eltern sollten Kindern den Spaß am Sport vorleben, um diesen als selbstverständlichen Teil in deren Alltag zu verankern. Tägliche Bewegung ist sehr wichtig, denn diese verringert Stress und Nervosität und fördert Glückshormone. Außerdem beugt sie natürlich als zusätzlicher Effekt dem heute unter Kindern weit verbreiteten Übergewicht vor.

Dass das Kind sich bewegt und dies gerne tut ist zunächst einmal der wichtigste Schritt – wichtiger als das Hobby, welches es sich letztendlich aussucht. Die meisten Sportarten bringen einen positiven Nebeneffekt mit sich. So fördern Mannschafts-Sportarten den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Dies hilft dem Kind im sozialen Verhalten zu Mitmenschen und stärkt das Urvertrauen des Kindes, da dieses merkt, dass es sich auf andere verlassen kann.

Turnen, Tanzen oder Inline-Skaten schulen den Gleichgewichtssinn und verbessert die Konzentration des Kindes. Studien zeigen, dass Kinder mit guten Gleichgewichtssinn in der Regel intelligenter sind, als andere Kinder. Die beim Sport erlebten Erfolge und Niederlagen werden das Kind des Weiteren gut auf das Leben vorbereiten, so dass kleine negative Erlebnisse es im Alltag nicht so schnell aus der Bahn werfen können.

Kein Mathe-Muffel dank Spielen und Basteln

Um frühzeitig eine Begeisterung für Mathematik bei einem Kind zu wecken, sollten Eltern die Kinder spielerisch an dieses Thema heranführen. Zum Beispiel gibt es Kisten mit unterschiedlich ausgestanzten Formen. Das Kind muss nun einen Bauklotz mit der passenden Form in das dementsprechend ausgestanzte Loch werfen. Wählt das Kind die richtige Form, so passt der Bauklotz hinein. Auf diese Art und Weise entwickelt das Kind ein Gespür für mathematische Formen, was für den späteren Geometrieunterricht förderlich ist.

Auch das Falten von Papier unterstützt das räumliche Vorstellungsvermögen. Kinder erkennen, dass ein Blatt kleiner wird, wenn sie es durch das Falten halbieren und dass verschieden Formen entstehen können. Eine Grundlage für das Rechnen können Eltern beispielsweise durch Murmelspiele, oder Spiele mit anderen zählbaren Gegenständen (Bälle, Bauklötze, etc.), legen. Durch diese erfahren die Kinder, dass eine Anzahl größer wird, wenn eine Murmel hinzu kommt und dass man aus einem großen Bauklotz-Turm zwei kleine machen kann. Spielkreise oder Bastelgruppen beugen also indirekt späteren Matheschwächen vor.

Kreative Aktivitäten verbessern das Sprachverständnis

Musik macht bekanntlich nicht nur Spaß, sondern unterstützt auch die kindliche Sprachentwicklung, z.B. durch Singen, da Kinder sich Liedtexte sehr gut einprägen können. Außerdem stärkt es den Gemeinschaftssinn. Singen Eltern mit ihren Kindern, so findet ein Aufbau einer engeren Bindung zwischen Mutter oder Vater und Kind statt. Die [intlink id=“1864″ type=“post“]musikalische Früherziehung[/intlink] und das anschließende Erlernen eines Instruments stärkt durch Rhythmusübungen die Koordination und schafft einen Ausgleich zum Alltag. Außerdem können die Kinder ihre Begabungen austesten und wohl sogar ihre Intelligenz steigern. Bei der Stimulation des Gehirns durch Musik werden unterschiedliche Bereiche angesprochen – neben dem Gedächtnis und Kreativitäts- und Gefühlssinn, wird auch das Zentrum für Sprache ganz besonders aktiviert. Dies trainiert das Gehirn sowie die Sprachentwicklung.

Betreibt das Kind ein kreatives Hobby, welches mit Aufführungen verbunden ist, z.B. das Spielen im Kinder-Theater oder Orchester, so erlangt es als zusätzlich positiven Effekt mehr Selbstbewusstsein durch Erfolge und Anerkennung der Eltern. Das Sprachverständnis wird ebenfalls durch Kreativität gefördert, z.B. durch Geschichten. Eltern sollten sich regelmäßig mit den Kleinen hinsetzen und in Ruhe ein Bilderbuch anschauen. Erzählt man zu ein und dem selben Buch immer wieder eine neue Geschichte, so regt dies die Fantasie des Kindes an. Außerdem wird der Wortschatz erweitert. Häufiges Vorlesen von Kinderbüchern stärkt auch die Sprachentwicklung, da sich so Satzstrukturen schneller im Kopf des Kindes verfestigen.

Autor/in: Julia Höger
Veröffentlicht am 4. Juli 2011

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