Ausbildung oder Studium, was passt besser zu mir?

Ausbildung oder Studium, was passt besser zu mir?

Das Schulende naht mit großen Schritten und es stellt sich die Frage, was nach dem Abschluss kommt. Was ist besser für mich, Ausbildung oder Studium? Diese wichtige Entscheidung muss gut überlegt werden. Impulse, die beim Entschluss helfen, gibt es hier!

Studium immer beliebter

Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für die Hochschule. Der Trend zeichnet sich schon seit Jahren ab. Laut Statista lag die Anzahl der Studierenden an deutschen Hochschulen im Wintersemester 2007/2008 noch bei 1.941.763. Im Wintersemester 2020/2021 waren es schon 2.948.695. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt wird bei so vielen Absolventinnen und Absolventen immer größer. Zudem gibt es beim Studium nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile.

Vorteile Studium

  • Der Hochschulabschluss öffnet karrieretechnisch viele Türen. Vor allem bei Führungskräften in etlichen Branchen wird der höhere Abschluss verlangt. Auch eine akademische Laufbahn in der Forschung oder als Lehrkraft an der Universität ist möglich.
  • Durchschnittlich verdienen Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen mehr und sind seltener von Arbeitslosigkeit betroffen. Letzter Punkt liegt zum Teil auch daran, dass das Studium auf keinen konkreten Job hinführt, sondern zu „Generalisten“ ausbildet. Der Umstieg in andere Bereiche kann daher leichter gelingen.
  • Während des Studiums absolvierte Praktika ermöglichen Einblicke in unterschiedliche Bereiche und helfen bei der Karriereplanung.
  • Als Studentin oder Student hat man eine hohe Eigenverantwortlichkeit. Das schult das eigene Organisationstalent und Zeitmanagement.

Nachteile Studium

  • Studierende müssen viel Eigenverantwortlichkeit mitbringen. Das empfinden manche als Nachteil, denn für ein erfolgreiches Studium braucht es viel Selbstdisziplin.
  • Insbesondere wenn man neben der Hochschule einen Nebenjob hat, kann es anstrengend werden. Das Studium wird schließlich nicht bezahlt, deshalb ist das Geld bei Studierenden eher knapp.
  • Ein weiterer Nachteil ist, dass viele Studiengänge sehr theoretisch sind und kaum Praxisbezug bieten. Später ist es nicht unbedingt einfach, das angesammelte Wissen in den Joballtag zu übertragen.

Vorteile Ausbildung

  • Eine Ausbildung bietet viel Praxisbezug und ist konkret auf einen Job zugeschnitten. Ob Veranstaltungskaufmann/frau, Mediengestalter/in oder Game Design, man taucht intensiv in die Praxis ein.
  • Trotz Eigenverantwortlichkeit gibt es klarere Vorgaben. Auszubildende kennen ihre Aufgaben und können sich bei Bedarf direkt an die Ausbilder oder Kollegen im Betrieb wenden.
  • Durch eine Ausbildung ist die finanzielle Unabhängigkeit schneller erreicht. Im Vergleich zu Studierenden verdient man deutlich schneller eigenes Geld.
  • Die Jobsuche gelingt oft schneller, da viele Auszubildende direkt übernommen werden.
  • Der Weg an die Hochschule steht auch noch nach dem Ausbildungsabschluss frei. Teilweise können sich Azubis mit mittlerem Schulabschluss (Realschulabschluss) so das Studium erst ermöglichen. Zudem fällt die Finanzierung des Studiums dann einfacher als direkt nach der Schule.

Nachteile Ausbildung

  • Die Ausbildung ist spezifisch auf einen Job ausgerichtet. Die Tätigkeitsfelder sind somit eher begrenzt.
  • Der Umstieg in andere Bereiche ohne Umschulung oder Weiterbildung fällt schwerer.
  • Auch der Aufstieg auf der Karriereleiter ist verglichen mit Hochschulabsolventen weniger aussichtsreich.

Fazit

Es ist nicht einfach zu entscheiden, wo die eigene Zukunft nach der Schule hingehen soll. Wichtig ist sich zu überlegen, wo die eignen Stärken (und Schwächen) und Interessen liegen. Möchte man die theoretischen Zusammenhänge verstehen oder lieber praktisch arbeiten? Lieber komplett frei agieren oder klar formulierte Vorgaben erhalten? Ob Ausbildung oder Studium, diese Entscheidung sollte jede und jeder in Ruhe treffen. Der (Karriere-)Kurs lässt sich zwar immer noch neu justieren, doch der Entschluss, was direkt nach der Schule kommt, legt den Grundstein fürs Leben.

Autor/in: Jessika Köhler
Veröffentlicht am 21. Mai 2021

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