Wie wird Bildung finanziert?

Wie wird Bildung finanziert?

Der Wert der Bildung ist unermesslich – die Kosten sind da schon konkreter definiert. Sie verteilen sich auf den Bund, die einzelnen Länder und die Kommunen.

Bund, Länder und Gemeinden haben für das Jahr 2010 Bildungsausgaben in Höhe von 102,8 Milliarden Euro veranschlagt. Die Finanzierung der Bildung in Deutschland lässt immer Rückschlüsse auf ihre Bedeutung zu: Denn Bildung ist die Grundlage für Entwicklung und Weiterentwicklung ist zukunftsweisend.

Trotzdem gehört Deutschland im [intlink id=“1793″ type=“post“]internationalen Vergleich[/intlink] nicht gerade zu den Spitzenreitern. Gerade wenn man die Bildungsausgaben im Verhältnis zum gesamten Finanzvolumen betrachtet, gehört die Bundesrepublik zu den Schlusslichtern unter den Industrienationen.

Bildungsfinanzierung – ein Selbstläufer?

Betrachtet man die Bildungsfinanzierung im Zeitverlauf, dann finanziert sie sich eigentlich selbst. Denn für den Einzelnen verbessern sich die Chancen auf einen besser bezahlten Job erheblich durch einen höheren Bildungsabschluss. Ein Hochschulabsolvent verdient im Durchschnitt wesentlich mehr als jemand mit einer Berufsausbildung. Dieser wiederum ist finanziell um einiges besser gestellt, als jemand der nur einen Hauptschulabschluss vorzuweisen hat. Von dem Geld, das die Eltern also einmal in die Ausbildung und damit in die Zukunft ihres Kindes investiert haben, kann dieses später einmal profitieren.

Ebenso gestaltet sich der Ablauf auf nationaler Ebene. Das ideale Prinzip funktioniert folgendermaßen: Der Staat investiert in die Zukunft seine Kinder. Und diese werden später einmal erfolgreiche Forscher oder Wirtschaftler, verdienen Geld, geben dieses aus und kurbeln somit die Marktwirtschaft ihres Staates an. Mit ihren steuerlichen Abgaben finanzieren sie wiederum die Ausbildung der nächsten Generation. Bildungsfinanzierung funktioniert also wie ein nicht enden wollender Kreislauf.
Wer eine gute Ausbildung hat, kann einen guten Job bekommen, kann gut verdienen, bezahlt viele Steuern. Diese werden vom Staat zurück in die Bildungseinrichtungen investiert, die bilden wieder gut aus, damit Menschen wieder gut verdienen.

Der Kreislauf der Bildungsfinanzierung

  • Die Finanzmittel, die in jedem Jahr in den Bildungsbereich investiert werden, stammen aus staatlichen Quellen und haben einen privaten Ursprung in der Wirtschaft und in den Haushalten.
  • Lernende können zum Beispiel in Form von Stipendien oder BAföG durch die Subjektförderung finanziell unterstützt werden.
  • Der größte Teil fließt in Form der Institutionenförderung an die Bildungseinrichtung. Damit werden zum Beispiel Sach- und Personalkosten gedeckt.
  • Sowohl die Privatpersonen als auch die Bildungseinrichtungen investieren ihr Geld in Sachmittel, wie zum Beispiel Bücher oder Gebäude. Davon profitiert wiederum die Wirtschaft.
  • Außerdem fördern die Bildungseinrichtungen das Humankapital – von den gut ausgebildeten Fachkräften profitiert zum einen die Wirtschaft, die die Arbeitskräfte findet, die sie braucht. Zum anderen befindet sich dieses ‚Humankapital‘ in den deutschen Haushalten – durch eine gute Ausbildung können die Haushalte mehr Geld verdienen und dann auch wieder mehr Geld ausgeben und Steuern zahlen.

Kreislauf der Bildungsfinanzierung

Finanzierung der einzelnen Bildungsbereiche

Obwohl nach dem Prinzip der Kulturhoheit in Deutschland die einzelnen Bundesländer in Deutschland die Verantwortung und die Organisation für den Bildungs- und Kulturbereich übernommen haben, verteilt sich die staatliche Finanzierung des Bildungsbereiches auf die Schultern des Bundes, der Länder und der Kommunen. Die Anteile sind dabei in den einzelnen Bildungsbereichen unterschiedlich. Und auch unter den einzelnen Bundesländern gibt es Unterschiede in der Höhe der Summe, die sie in ihre Bildungseinrichtungen investieren.

In Bezug auf ihre Kosten und die Finanzierung sollen hier die folgenden Bildungsbereiche einzeln betrachtet werden:

  • Schulen
  • Hochschulen
  • Die berufliche Ausbildung
  • Die betriebliche Weiterbildung
  • Die Bildungs- und Wissensinfrastruktur
Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 12. Januar 2011

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