Welchen Wert hat eigentlich Bildung?

Welchen Wert hat eigentlich Bildung?

Die Erziehung und Ausbildung eines Kindes bis zum Abitur kostet in Deutschland ungefähr so viel wie ein Ferrari. Und wenn der Sprössling dann noch studieren möchte, kann man gleich noch einen weiteren Sportwagen oben drauf legen.

Anfang 2009 schnürte die deutsche Bundesregierung ein Konjunkturpaket im Wert von 50 Milliarden Euro. 8,7 Milliarden –  und damit etwa 17 Prozent – waren für den Bereich Bildung bestimmt. Ist das der Wert der Bildung? 8,7 Milliarden Euro? 17 Prozent? Oder doch eher die 5 Prozent, die jährlich anteilig vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Bereich Bildung gesteckt werden? Welchen Wert hat Bildung?

Die Frage wurde auch von unzähligen Studenten gestellt, die sich auf einmal mit der Forderung nach Studiengebühren konfrontiert sahen. Eltern stellen sie sich regelmäßig, wenn sie überlegen, wie viel ihnen die Betreuung ihres Kleinkindes wert ist, während sie zur Arbeit müssen. Und Berufstätige, die sich auf eigene Faust weiter bilden möchten, haben die Qual der Wahl zwischen einer Reihe von unterschiedlich teuren Angeboten.

Bildung als Ressource

Dabei ist der Wert der Bildung genauso wenig greifbar, wie der Begriff der Bildung selbst. Im Zeitalter der Informationsgesellschaft hat Bildung den Status einer Ressource. Sie ist „Werkzeug“ um Vorurteile, Arbeitslosigkeit und Hunger aus der Welt zu schaffen. Und sie gilt als der entscheidende Faktor, wenn es den Herausforderungen der Zukunft entgegen zu treten gilt. Dementsprechend hoch ist ihr Wert anzusiedeln.

Bildung als Luxus

Es ist kein Geheimnis, dass der Anteil der Bevölkerung, der einen höheren Bildungsweg einschlägt oder überhaupt einen Schulabschluss hat, in den wohlhabenderen Ländern höher liegt, als in den sogenannten Entwicklungsländern. Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen Bildung und Wohlstand.

Bildung als Zukunft

Deshalb gelten Investitionen in die Bildung als Investitionen in die Zukunft eines Landes. Eine gute Ausbildung eröffnet Möglichkeiten für gut bezahlte Jobs. Hohe Gehälter schaffen eine hohe Kaufkraft in der Bevölkerung. Und diese wiederum kurbelt die Wirtschaft an, was sich positiv auf den Wohlstand einer Nation auswirkt – die dann wieder mehr in ihre Bildung investieren kann. Ein Kreislauf, der Bildung eigentlich unbezahlbar macht – und ihren Wert unvorstellbar weit oben ansiedelt.

Autor/in: Sarah Dreyer
Veröffentlicht am 3. Januar 2011

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