Wie funktioniert das duale Studium?

Wie funktioniert das duale Studium?

Das duale Studium verknüpft ein theoretisches Studium an einer Hochschule mit einer praktischen Ausbildung in einem Betrieb – und trifft damit absolut der Nerv der Zeit.

Ein duales Studium kombiniert, ähnlich wie eine duale Ausbildung, Phasen einer betrieblichen Ausbildung mit denen eines Hochschulstudiums. Dabei wird in der Regel ein Bachelor Abschluss angestrebt. Die Besonderheit – im Vergleich zu einem gewöhnlichen Hochschulstudium – besteht in der Zusammensetzung von Theorie und Praxis.[insert related]

Die praktische Ausbildung kann den späteren Berufseinstieg wesentlich erleichtern. Häufig werden die Studenten sogar direkt vom Ausbildungsbetrieb übernommen – die Quoten sind hier höher als bei der dualen Ausbildung. Vorteilhaft ist außerdem, dass während eines dualen Studiums vom Ausbildungsbetrieb sowohl für die Zeit im Betrieb als auch für die Zeit an der Hochschule ein Ausbildungsgehalt gezahlt wird.

Duales Studium – Lehrinstitute

In den meisten Fällen kann der theoretische Teil eines dualen Studiums nicht an einer Universität absolviert werden. Häufiger sind solche Angebote an Fachhochschulen und Berufsakademien zu finden.
Besonders letztere haben sich auf diese Art der Ausbildung spezialisiert und arbeiten eng mit den Ausbildungsbetrieben zusammen. Berufsakademien in staatlicher Trägerschaft gibt es bisher allerdings nur in Sachsen, Berlin und Thüringen. In Hessen, Hamburg oder dem Saarland finden sich Akademien in privater Trägerschaft.
Vor allem an Hochschulen in privater Trägerschaft fallen häufig sehr hohe Studiengebühren von mehreren Tausend Euro pro Semester an. In der Regel werden diese vom ausbildenden Unternehmen bezahlt. Im Gegenzug muss sich der Auszubildende häufig dazu verpflichten, nach Abschluss des dualen Studiums für eine bestimmte Mindestdauer für das Unternehmen zu arbeiten.

Duales Studium – Der Abschluss

Nach Ende eines dualen Studiums kann der Absolvent in vielen Fällen gleich zwei Abschlüsse vorweisen: Für den praktischen Teil im Ausbildungsbetrieb erhält der Auszubildende eine anerkannte IHK- oder HWK-Urkunde. Das duale Studium wird in der Regel mit einem Bachelor abgeschlossen.

Bei den privaten Berufsakademien sollte man darauf achten, dass der Studiengang von der ZEvA, Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur, akkreditiert wird. Nur dann ist der Abschluss in ganz Deutschland und international anerkannt. Die ZEvA prüft die Qualität der Studiengänge und sorgt so für einen vergleichbaren Standard unter den Akademien in Deutschland.

Duales Studium – Lehrangebot

Ein duales Studium ist in den folgenden Studienrichtungen möglich:

  • Technik
  • Sozialwesen
  • Wirtschaft

Duales Studium – Zulassungsvoraussetzungen & Ausbildungspartner

Um ein duales Studium beginnen zu können, wird in der Regel die Fachhochschulreife vorausgesetzt, in Ausnahmefällen wird auch die Allgemeine Hochschulreife verlangt.
Als Bewerber sucht man sich in der Regel ein Unternehmen, das entsprechende Angebote über ein duales Studium hat. Informationen über Anbieter eines duales Studiums finden sich zum Beispiel bei der Arbeitsagentur, auf dem unabhängigen Hochschulbewertungsportal StudyCheck oder beim Blick auf die Internetseiten des für Sie interessanten Unternehmens.

Vor allem bei international tätigen Firmen sind duale Studiengänge sehr beliebt. Aufgrund der hohen Nachfrage sollte man ein gutes bis sehr gutes Schulzeugnis vorweisen können. Die Unternehmen treffen ihre Wahl in der Regel nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren, das zum Beispiel aus einem Vorstellungsgespräch, einem Eignungstest oder einem kompletten Assessment-Center besteht. Mit erfolgreichem Abschluss eines entsprechenden Ausbildungsvertrages muss dann natürlich auch noch die Bewerbung an der entsprechenden Hochschule abgeschlossen werden. In den meisten Fällen arbeiten die Betriebe mit einer bestimmten Berufsakademie zusammen, so dass die Bewerbung reine Formsache ist.

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 7. Januar 2011

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