Mit audiovisuellen Medien Lernerfolge steigern

Mit audiovisuellen Medien Lernerfolge steigern

Ob Unterricht an Schulen oder Seminare an Universitäten, ob Weiterbildung oder Fernstudium: neben klassischen Lernmitteln und
-ansätzen finden auch neuere, individuelle Lernansätze und moderne Medien Einsatz bei der Vermittlung von Wissen. Aus gutem Grund: Studien aus den letzten Jahren legen nahe, dass Lernstoff auf diese Weise interessanter, nachhaltiger und effizienter vermittelt werden kann. Neben den sogenannten „Neuen Medien“ greift man dabei auch gern auf audiovisuelle Medien zurück. Was aber ist eigentlich darunter zu verstehen? Und wie können diese Medien helfen, Lernerfolge zu steigern?

Was genau sind audiovisuelle Medien?

Bei der Definition audiovisueller Medien unterscheidet die Wissenschaft zwischen audiovisuellen Medien im engeren und im weiteren Sinne. Im engeren Sinne versteht man darunter Kommunikationsmittel, die Informationen sowohl akustisch als auch optisch vermitteln. Klassischerweise zählen dazu Fernsehsendungen, Filme und Videos, aber auch mit Ton unterlegte Präsentationen oder Bildreihen. Zu den audiovisuellen Medien im weiteren Sinne zählen Medien, die Informationen entweder auditiv ODER visuell anbieten.

Ist allgemein von audiovisuellen Medien die Rede, versteht man darunter in der Regel Medien im weiteren Sinne. Vorliegen können audiovisuelle Medien sowohl in analoger (VHS-Kassette oder Tonband) als auch in digitaler (zum Beispiel Video im MPEG-Format) Form.

Welche Funktion können audiovisuelle Medien einnehmen?

Als Unterrichtsmaterial besteht die Hauptfunktion audiovisueller Medien sicherlich in der Information und damit einhergehend der Vermittlung von Wissen, das zuvor noch nicht bekannt war. Als typisches Beispiel gelten kleine Reportagen beziehungsweise Videos zu bestimmten Themen-Teilgebieten oder Fragestellungen, aber auch Aufzeichnungen von Reden, Vorlesungen oder Unterrichtseinheiten (zum Beispiel im Rahmen von E-Learning). Lernmedien, wie sie beispielsweise vom FWU Institut für Film und Bild angeboten werden, vermögen noch mehr: Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die Aufmerksamkeit Lernender gezielt zu steuern und bestimmte Themen und Fragestellungen zu visualisieren, was den Lernstoff veranschaulichen und verständlicher präsentieren kann. Darüber hinaus ist es auch möglich, mit Wissenssendungen, Webvideos sowie selbst erstellten audiovisuellen Medien die Medienkompetenz und semantische Kompetenz der Lernenden zu trainieren. Ziel bei Letzteren ist die kritische Auseinandersetzung sowohl mit dem behandelten Thema als auch mit dem Medium und damit verbunden ein bewussterer, kritischer Umgang mit Quellen, Daten und Informationen.

Methodik: Wozu audiovisuelle Medien einsetzen?

Audiovisuelle Medien für den Unterricht können methodisch unterschiedlich zum Einsatz kommen. Sehr beliebt ist ihr Einsatz als Motivationsmedium. In dieser Funktion besteht ihre Aufgabe darin, Aufmerksamkeit und Interesse bei den Lernenden zu wecken. Zu Beginn einer Unterrichtseinheit eingesetzt, werfen sie Fragen auf, weisen auf Problemstellungen hin und führen auf anschauliche, relativ kompakte Weise in ein Thema ein. Sogenannte Erarbeitungs- und Darbietungsmedien dienen dazu, Lerninhalte ergänzend zu vermitteln und zu vertiefen. Audiovisuelle Medien wie Sachfilme, Bild- und Tonmitschnitte von Reden oder Konferenzen helfen dabei, einzelne Fragestellungen intensiver zu beleuchten. Weniger geeignet sind audiovisuelle Medien als Übungs- und Kontrollmedien, die zum Ziel haben, das Gelernte durch Übungen zu verfestigen und das Erreichen von Lernzielen zu überprüfen.

Lernerfolge: Was bringt der Einsatz audiovisueller Medien?

Audiovisuelle Medien – zumindest in der engeren Auslegung – sprechen bei der Rezeption mehrere Sinne an. Der höhere Grad an Reizen bewirkt aktuellen Studien zufolge eine Zunahme der Lernerfolge. Mit anderen Worten: Durch die Ansprache unterschiedlicher Sinne im Rahmen der Lehrstoffvermittlung lernen wir besser und nachhaltiger zu lernen. Voraussetzung dafür ist allerdings der didaktisch sinnvolle, individuelle und zeitlich begrenzte Einsatz audiovisueller Medien, der im Idealfall ergänzend zur klassischen Stoffvermittlung (durch Gruppenarbeit oder Frontalunterricht) stattfindet. Zu vermeiden ist ein zu häufiger und langer Einsatz audiovisueller Medien als Unterrichtsmaterial, da in diesen Fällen die Aufmerksamkeit der Lernenden sinkt – und damit auch der Lerneffekt.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 30. Juni 2016

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