Vorteile und Nachteile vom Fernstudium – Studieren ohne Geldsorgen

Vorteile und Nachteile vom Fernstudium – Studieren ohne Geldsorgen

Ein Fernstudium macht Spaß und die Kosten müssen oft nicht allein getragen werden. 

Viele Menschen träumen davon, ein Studium zu absolvieren. Doch nicht immer ist es möglich, dieses Vorhaben auch in die Tat umzusetzen. Denn ein Studium ist teuer und oft fehlt die Zeit für ein Vollzeitstudium. Eine gute Alternative hierzu ist das Fernstudium. Dabei wird das Studium online oder per Fernkurs absolviert und man kann es nebenbei berufsbegleitend machen. 

Doch welche Vor- und Nachteile hat ein Fernstudium, wie lässt sich eine geeignete Uni finden und gibt es überhaupt Förderungsmöglichkeiten für Fernstudierende

Fernstudium – was ist das? 

Das Fernstudium ist die Möglichkeit, ein Studium an einer Hochschule oder Universität auf Distanz zu absolvieren. Die meisten Fernstudiengänge werden als berufsbegleitende Weiterbildung angeboten und richten sich an Berufstätige, die neben ihrem Job weiterhin studieren möchten. Fernstudiengänge werden jedoch auch immer häufiger von Hochschulen und Universitäten als reguläres Studienangebot angeboten. 

Viele denken bei einem Fernstudium zunächst an ein Studium per Fernunterricht, bei dem die Lehrmaterialien komplett online zur Verfügung gestellt werden und der Austausch mit Kommilitonen nur digital stattfindet. 

Tatsächlich gibt es aber auch immer mehr sogenannte hybriden Fernstudiengänge, also Angebote, die sowohl Online- als auch Präsenzphasen umfassen. So hat man die Möglichkeit, das Studium ganz flexibel nach den eigenen Bedürfnissen und Umständen einzuteilen. 

Vor- und Nachteile vom Fernstudium 

Ein Fernstudium bietet viele Vorzüge, aber auch einige Nachteile. Zu den größten Vorteilen gehört sicherlich, dass man ortsunabhängig studieren kann. Man ist nicht an eine bestimmte Hochschule oder an einen bestimmten Ort gebunden und kann daher flexibel entscheiden, wo und wie man studiert. Auch die zeitliche Flexibilität ist ein großer Vorteil: Da man das Studium in der Regel in Eigenregie absolviert, kann man die Lernzeiten individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen

Das Studium lässt sich also flexibel gestalten und es ist möglich, neben dem Job zu studieren. Zusätzlich sind die Kosten für ein Fernstudium in der Regel deutlich günstiger als für ein reguläres Studium an einer Hochschule oder Universität. Auch die Zugangsvoraussetzungen für ein Fernstudium sind in der Regel nicht so hoch wie für ein reguläres Studium.  

Das Fernstudium lässt sich hervorragend mit Job und Alltag vereinbaren 

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die man beim Fernstudium bedenken sollte. So ist man zum Beispiel auf sich allein gestellt und muss sich selbst motivieren, um regelmäßig zu lernen. Der Lernaufwand ist in der Regel höher oder eher anstrengender als bei einem regulären Studium, da das Fernstudium häufig neben dem Job absolviert werden muss. 

Auch die Kommunikation mit Kommilitonen und Dozenten ist oft schwieriger als bei einem Präsenzstudium, da man sich nicht persönlich treffen kann. Ebenso sind die sozialen Kontakte meist weniger ausgeprägt als bei einem regulären Studium. 

Kostenlose Fernstudiengänge in Deutschland – gibt es das? 

Fernstudiengänge in Deutschland sind immer beliebter. Viele Menschen entscheiden sich dafür, ein Fernstudium aufzunehmen, weil es ihnen ermöglicht, neben dem Beruf zu studieren und so ihre Karrierechancen zu verbessern. Fernstudiengänge sind in der Regel kostenpflichtig, aber es gibt auch einige kostenlose Angebote. 

Die Kosten für ein Fernstudium in Deutschland variieren je nach Anbieter und Studiengang, aber in der Regel liegen die Kosten für ein Fernstudium zwischen 500 und 1.500 Euro pro Semester. Wer sich für eine private Fernhochschule entscheidet, muss mit deutlich höheren Kosten rechnen. Hier müssen mit Studiengebühren zwischen 7.000 und 16.000 Euro gerechnet werden. 

Tiefgehende, fundierte Studiengänge an Fernunis, mit denen ein richtiger Abschluss einhergeht, sind immer mit Kosten verbunden. “Mini-Studiengänge” werden auch kostenlos angeboten. Letztere werden überwiegend von staatlichen Universitäten oder von gemeinnützigen Organisationen angeboten. 

Kostenlos lernen ist möglich 

Die Deutsche Nationalbibliothek bietet kostenlose Online-Kurse an. Die Kurse richten sich primär an Bibliothekarinnen und Bibliothekare, aber auch interessierte Laien sind willkommen. Die Kurse behandeln unterschiedliche Themen rund um das Bibliothekswesen und das Informationsmanagement. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Deutschen Nationalbibliothek.  

Die Berliner Volkshochschule bietet ebenfalls kostenlose Online-Kurse an. Auch hier richten sich die Kurse hauptsächlich an Berufstätige, die neben dem Job weiterhin lernen möchten. Die Kurse behandeln unterschiedliche Themen, von Sprachen über EDV bis zu Gesundheit und Pflege. Weitere Informationen findet man auf der Webseite der Berliner Volkshochschule.  

Auch die Arbeitsagentur bietet kostenlose Online-Kurse an. Die Kurse richten sich an Arbeitslose und Menschen mit geringem Einkommen, die ihre Jobchancen verbessern möchten. Die Kurse behandeln unterschiedliche Themen, von beruflicher Orientierung über Bewerbungstraining bis zu EDV-Kursen. Weitere Information findest du auf der Webseite der Arbeitsagentur. 

Förderungsmöglichkeiten für Fernstudierende 

Fernstudierende haben in der Regel dieselben Förderungsmöglichkeiten wie Studenten, die ein Präsenzstudium absolvieren. Dazu gehören BAföG und verschiedene Stipendien. 

Interessant zu wissen ist auch, ob Studienkosten von der Steuer abgesetzt werden können. Bis zu 6.000 Euro pro Jahr können während des ersten Studiums steuerlich als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Durchläuft man bereits das zweite Studium, lassen sich die Kosten als Werbungskosten absetzen und als Verlustvortrag auf die kommenden Jahre übertragen. 

BAföG auf einen Blick 

BAföG ist das wichtigste Instrument der staatlichen Förderung von Studierenden in Deutschland. Die Bedürftigkeitsprüfung erfolgt nach denselben Kriterien wie bei Präsenzstudierenden. Das bedeutet konkret: 

  • das Fernstudium muss Vollzeit (ca. 40 Wochenstunden) erfolgen 
  • der oder die Studierende darf nicht älter als 30 (Bachelorstudium) oder 35 (Masterstudium) sein 
  • das eigene Einkommen sollte 450 Euro monatlich nicht überschreiten 

Auch wichtig zu wissen ist, dass die BAföG-Förderung nur für 12 Monate des Fernstudiums gilt. Macht man ein Studium, das 24 Monate dauert, müssen die ersten 12 Monate selbst finanziert werden. Absolviert man ein Studium, das 36 Monate dauert, müssen die ersten 24 Monate selbst gestemmt werden. 

Stipendien für Fernstudierende 

Es gibt auch eine Reihe von Stipendien, die speziell für Fernstudierende ausgeschrieben werden. Das Deutsche Studienstiftungs-Stipendium etwa ist eine bundesweite Förderung für besonders begabte und engagierte Fernstudierende. Um ein Stipendium zu bekommen, muss man sich zunächst bewerben und dann ein Auswahlverfahren durchlaufen. Etwa 300 Euro gibt es monatlich für ein ganzes Jahr lang. 

Hochschulen selbst vergeben auch Teilstipendien an geeignete Bewerber. Die Höhe liegt in der Regel bei 25, 50 und 75 %. 

Weiterhin ist es möglich, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Weiterbildungsstipendium gewährt. Rund 8.000 Euro werden hier über drei Jahre an die Studierenden ausbezahlt. 

Unterstützung vom Arbeitgeber 

Für viele Fernstudierende ist es aber auch möglich, ein Stipendium von ihrem Arbeitgeber zu bekommen. Viele Unternehmen fördern die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und gewähren deshalb Zuschüsse oder sogar vollständige finanzielle Unterstützung für ein Fernstudium. Wer sich über die Fördermöglichkeiten seines Arbeitgebers informieren will, sollte am besten das Gespräch mit seinem Vorgesetzten suchen. Alternativ können Arbeitgeber Studierenden aber auch anders entgegenkommen. Zum Beispiel mit 

  • jährlich gezahlten Zuschüssen 
  • Sonder- und Bildungsurlaub 
  • verkürzten oder flexibleren Arbeitszeiten 
  • Erstattung für die Studienkosten nach erfolgreichem Abschluss 

Bildungskredit aufnehmen 

Eine weitere Möglichkeit ist ein Bildungskredit, um das Fernstudium zu finanzieren. Die Summe dafür beträgt, je nach Anbieter, bis zu 30.000 Euro bei einer Laufzeit von maximal sechs Jahren. Praktisch beim Bildungskredit ist, dass das Einkommen der Eltern nicht berücksichtigt wird. 

Studienkredit vom Studentenwerk oder KfW 

Es gibt etliche Förderungsmöglichkeiten für Fernstudierende 

Über das Deutsche Studentenwerk e. V. kann ein Studienabschlussdarlehen beantragt werden, wenn man sich bereits in der Endphase des Studiums befindet. Denn für Prüfungen wird in der Regel zusätzlich gezahlt. 

Die KfW unterstützt Studierende auch in den unteren Semestern mit einem Darlehen. Hier können für eine Dauer von höchstens zehn Semestern monatliche Zahlungen von 650 Euro beantragt werden. Insgesamt hält der KfW-Kredit eine tilgungsfreie Phase von 23 Monaten bereit. Zeit zum Zurückzahlen des Darlehens haben die Kreditnehmer immerhin 25 Jahre lang. 

Eine passende Uni fürs Fernstudium finden – so klappts

Eine passende Uni fürs Fernstudium zu finden, ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Wer keine Lust hat, alle Fernunis einzeln abzuklappern, kann sich sogar mit Übersichtsseiten wie dem FernstudiumCheck.de helfen. 

Bevor man sich für einen Fernstudiengang entscheidet, sollte man sich gründlich informieren. Das Angebot der verschiedenen Anbieter sollte genau angeschaut werden. Auch die Inhalte der Studiengänge sollten verglichen werden. Wichtige Kriterien sind auch die Kosten und der Ablauf des Fernstudiums. Gibt es verpflichtende Präsenzzeiten? Wenn ja, ist die Uni nah genug oder weit entfernt? Müssen zusätzlich Hotelkosten eingerechnet werden? Wo finden die Abschlussprüfungen statt? 

Auch die Zulassungsvoraussetzungen sollte man genau prüfen. Viele Fernunis verlangen ein bestimmtes Mindestalter oder einen bestimmten Bildungsabschluss. Informationen holt man am besten beim Anbieter des gewünschten Studiengangs. 

Kann eine Fernuni mitten im Studium gewechselt werden? 

Ein Fernstudium an einer Fernuniversität kann jederzeit gewechselt werden, solange man die notwendigen Kurse bereits belegt hat. Allerdings ist es in der Regel schwieriger, im Vergleich zu einem herkömmlichen Studium, an eine andere Fernuni zu wechseln. Dies liegt daran, dass Fernunis in der Regel sehr auf ihren eigenen Lehrplan und ihr eigenes Curriculum ausgerichtet sind. 

Wer also mitten im Studium an eine andere Fernuni wechseln möchte, muss sicherstellen, dass die Kurse, die bereits belegt wurden, auch an der neuen Uni anerkannt werden.    

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 18. Oktober 2022

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