Schritt für Schritt zur Berufsentscheidung

Schritt für Schritt zur Berufsentscheidung

Entscheidungen für die Zukunft, wie die Berufswahl,  machen im besten Fall ein mulmiges Bauchgefühl, im schlimmsten Fall Angst. Fragen wie „Wo finde ich verlässliche Informationen zu verschiedenen Berufen“ und „Worauf muss ich bei der Berufswahl achten“, treiben Jahr für Jahr viele junge Menschen um.


Für diejenigen, die schon als Fünfjährige wissen, dass sie mal Tierarzt werden wollen, ist der Weg natürlich einfach: Um Tiermedizin zu studieren, braucht man Abitur, dafür muss man ein Gymnasium besuchen oder die Zulassung über den 2. Bildungsweg bekommen – eine glasklare Sache. Was ist aber mit all denen, die zwar einmal WUSSTEN, dass sie Tierarzt werden wollen, aber im Laufe der Zeit ihre Meinung geändert haben? Was will ich mal werden? – nach der Antwort auf diese Frage suchen die meisten Schüler, ganz gleich ob man in die Bankreihen der Hauptschulen, Realschulen oder Gymnasien blickt.

Der beste Weg ist mit Puzzlestücken aus Informationen gepflastert – und das ist vielleicht der einzige Rat, der wirklich wichtig ist. Jedes Puzzlestück beinhaltet eine Information.

Die ersten Puzzelstücke

Ein guter Ausgangspunkt zur Lösung des Puzzels ist die Frage nach den eigenen Interessen und Begabungen. Wer nicht so genau weiß, wo diese liegen, der sollte sich an Lehrer, Eltern oder Freunde wenden. Schleißlich kennen diese einen am besten. Auch Lieblingsfächer können bei der Berufswahl wichtige Hinweise liefern. Wer ein Faible für Sprachen hat, für den bietet sich beispielsweise ein Sprach- oder Dolmetscherstudium an. Aber auch eine Ausbildung zum Fremdsprachenkaufmann ist möglich. Wer später gerne Menschen helfen möchte, für den kommt eine Karriere als Sozialarbeiter oder im medizinischen Bereich infrage. Wer sich dagegen eher für naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie begeistert, sollte ein Chemie- oder Pharmaziestudium oder alternativ eine Aubildung zum Chemilaboraten oder Pharmazeutisch-technischen Assistenten in Betracht ziehen.

Die möglichen Berufe in den verschiedenen Branchen sind zahlreich. Hier kann man den Überblick über das Puzzelbild schnell verlieren. Wer zum Beispiel etwas mit Holz machen möchte, dem steht eine große Bandbreite an Berufen zur Auswahl. Angefangen mit dem Schreiner über Büromanager, Verkaufspersonal, Einkäufer oder Kundenbetreuer in einem Holzbetrieb bis hin zum Studium der Architektur, Innenarchitektur, Städteplanung oder Umwelttechnik ist hier vieles möglich. Einen guten Überblick über die verschiedenen Berufe liefert die Arbeitsagentur. Diese bietet darüber hinaus auch einen Berufswahltest für junge Menschen zwischen 13 und 18 an, der wichtige Anhaltspunkte für die Berufswahl liefern kann.

Die Vervollständigung des Puzzels

Wer bereits weiß, wohin es beruflich gehen soll, der sollte sich unter anderem folgende Fragen stellen:

  • Welche Ausbildungswege gibt es?
  • Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
  • Gibt es noch Alternativen?
  • Wo kann ich mich weiter informieren?
  • Wo finde ich Profis aus der Branchen, die mir einen Einblick geben können?
  • Welche Verdienstaussichten erwarten mich während der Lehrzeit aber auch danach?

Jede Antwort auf diese Fragen ist ein weiteres Puzzlestück. Um diese Puzzlestücke zu sammeln, braucht es Zeit und Durchhaltevermögen, denn wer sich nur mal kurz informiert, dem fehlt etwas. Bevor man eine Entscheidung trifft, sollte das Puzzelbild so vollständig wie möglich sein.

Nicht außer Acht lassen sollte man die Möglichkeiten für eine (komplette oder Teil-) Ausbildung in anderen europäischen Ländern. Wer im deutschsprachigen Raum bleiben möchte, kann sich zum Beispiel über Ausbildungen oder Studienwege in Österreich, der Schweiz oder an deutschsprachigen ungarischen Universitäten informieren. Wer sich vorstellen kann, im anderssprachigen Ausland zu studieren, hat dank der EU keine Probleme, innerhalb von Europa umzuziehen – und mit Erasmus+ auch noch einen dicken Geldtopf hinter sich.

Bei der Suche nach dem passenden Beruf und der Klärung all dieser Fragen können junge Menschen heute auf eine Vielzahl von Quellen zurückgreifen. Neben den gut gepflegten Seiten der Arbeitsagenturen, Berufswahlheften oder Karriereinformationsportalen können sie auf Schülermessen, Austausch-Agenturen für Auslandsaufenthalte und Praktika zurückgreifen. Alles in Anspruch nehmen, wäre zu viel des Guten, jeder sollte ein eignes Gefühl dafür entwickeln, welche Informationsquellen für ihn geeignet sind – und welche keinen wirklichen Mehrwert liefern.

Autor/in: Jennifer Bligh
Veröffentlicht am 5. November 2014

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