Die besten Guerilla-Bewerbungen

Die besten Guerilla-Bewerbungen

08/15-Lebensläufe sind out, es lebe die Kreativität! Das eigene Gesicht auf der Plakatleinwand oder der Lebenslauf auf einer Klopapierrolle – den Ideen für Guerilla-Bewerbungen sind keine Grenzen gesetzt. Doch was sagen Personaler zu den ungewöhnlichen Anschreiben?

Bei Guerilla-Bewerbungen muss man unterscheiden: Es gibt jene, die dem Personalchef im Gedächtnis bleiben, weil sie so außergewöhnlich sind und solche, die dies tun, weil sie einfach nur nerven. Wir zeigen, wie erstere gelingen!

Was versteht man eigentlich unter einer Guerilla-Bewerbung?

Den Begriff Guerilla kennt man aus dem Marketing. Im Guerilla-Marketing wird versucht, mit geringem Einsatz durch ungewöhnliche Aktionen eine möglichst große Wirkung zu erzielen. Das Motto: Auffallen, statt in der breiten Masse zu verschwinden. Die gleiche Absicht verfolgt auch die Guerilla-Bewerbung, die besonders kreativ sein soll um sich so von anderen Bewerbungen abzuheben. Doch nicht in jedem Beruf und bei jedem Personaler kommt das gut an.

In welchen Bereichen kann man mit einer Guerilla-Bewerbung punkten?

Besonders geeignet ist die ungewöhnliche Bewerbungsmethode für junge Menschen bis Mitte 20, die einen kreativen Job suchen. Und besonders beliebt sind die Guerilla-Bewerbungen in den Bereichen Design, Marketing und Werbung, in denen Kreativität gefragt ist. Diese wollen Jobanwärter schon bei der Bewerbung unter Beweis stellen, um die Stelle zu bekommen.

Schritt für Schritt zur Guerilla-Bewerbung

  1. Finden Sie heraus, ob eine Guerilla-Bewerbung in dem Unternehmen, in dem Sie sich bewerben, gut ankommt. Wird in der angestrebten Stelle Kreativität verlangt? Sind Sie zwischen 20 und 30 Jahren alt? Dann stimmen die Rahmenbedingungen.
  2. Machen Sie sich schlau über das Unternehmen, in dem Sie arbeiten möchten. Wie viel Kreativität und Frechheit verträgt der potenzielle Arbeitgeber? Nichts ist schlimmer als eine kreative Bewerbung an einen Personalchef, der auf elegante Bewerbungen steht.
  3. Erstellen Sie ein Konzept für Ihre Guerilla-Bewerbung. Generell gilt: Bei Guerilla-Bewerbungen ist die eigene Kreativität gefragt. Chefs, die in Branchen arbeiten, in denen sich eine innovative Bewerbung lohnt, kennen die „üblichen“ Guerilla Bewerbungen. Kopieren Sie deshalb nicht die Ideen anderer, die Sie im Internet finden, sondern überlegen Sie sich selber eine Bewerbung, die zu Ihrer Branche passt. Wenn Sie sich unsicher sind, wie diese ankommen könnten, fragen Sie Freunde, was diese davon halten. Wenn Sie keine besonders kreative Idee haben, versuchen Sie bloß nicht, diese zu erzwingen. Manchmal genügen auch kleine Dinge, um aufzufallen: zum Beispiel mit einem andersfarbigen Papier, in dem man dieses einmal im Querformat benutzt oder bei der Online-Bewerbung auf ungewöhnliche Farben setzt. Dabei sollte man immer beachten: Die Form darf nicht vom Inhalt ablenken! Gestalten Sie die Bewerbung so, dass sie nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt, denn kein Personaler hat Lust, sich den Lebenslauf erst einmal zurechtzupuzzeln.
  4. Bleiben Sie glaubwürdig und seriös! Trotz aller Kreativität muss die Bewerbung glaubwürdig und seriös bleiben. Ein 50-Jähriger, der jahrelang eine Führungsposition hatte, kommt mit einer völlig schrägen Bewerbung unglaubwürdig rüber.

Beispiele für kreative Bewerbungen gibt es zur Genüge. So verschickte ein Koch seine Bewerbung in einer Bratpfanne – und bekam prompt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Eine 19-Jährige, die unbedingt ein Praktikum bei einem Radiosender machen wollte, forderte per YouTube sämtliche Nutzer auf, eine Empfehlung für Sie zu schreiben. Der Sender erhielt einen Haufen Fanpost und die Dame den Job. Ebenso wie die Grafikerin, die ihrer Bewerbung zur Weihnachtszeit einen Osterhasen beifügte mit dem Zusatz, sie sei ihrer Zeit voraus.

Vom Ego-Googlen des zukünftigen Chefs profitieren

Den Vogel der Guerilla-Bewerbungen abgeschossen hat aber Alec Brownstein. Brownstein wollte unbedingt Creative Director werden und nutzte für seine Bewerbung die Eitelkeit seiner zukünftigen Bosse -mit Google AdWords . Er wählte ganz einfach die Namen der Agentur-Bosse als Keyword, die auf Platz eins der Suchergebnisse zu ihrem Namen schließlich folgenden Text bekamen: “Googling yourself is a lot of fun. Hiring me is fun, too.” mit Link auf Brownsteins Website. Das Ergebnis: 4 Einladungen zum Vorstellungsgespräch, 2 Jobangebote und schließlich eine Stelle bei einer führenden Agentur. Und das alles bei einer Investition von 6 Euro. Brownsteins Video zu der Idee gibt es hier:

Alain Espinosa, ein 48-jähriger Franzose, machte ähnliches außerhalb der virtuellen Welt. Nach anderthalb Jahren Arbeitssuche und über 600 Bewerbungen war er so verzweifelt, dass er sich eine drei mal vier Meter große Plakatwand an einer viel befahrenen Straße in seiner Heimatstadt Bordeaux mietete. Darauf positionierte er sein Gesicht mit Mailadresse und Handynummer. Die Erfolgsrate betrug seitdem immerhin einige interessante Anrufe.

Die Don´ts der Guerilla Bewerbungen

Schon eher ausgelutscht oder anstrengend als kreativ sind die folgenden Guerilla Bewerbungen:

  • Den Lebenslauf auf der Klopapierrolle auf öffentlichen Toiletten verteilen

Klopapierrollen mit dem eigenen Lebenslauf bedrucken, diese auf öffentlichen Toiletten verteilen und darauf hoffen, dass der Wunsch-Arbeitgeber anruft – diese Idee ist weder besonders kreativ noch mit einem positiven Beigeschmack behaftet.

  • Die Pizza-Bewerbung

Inzwischen so oft erwähnt, dass er kaum noch für Überraschung sorgen kann: Der Lebenslauf im Karton der Lieblingspizza des zukünftigen Chefs. Das kann außerdem leicht in die Hose gehen, wenn dieser in Urlaub ist und nach drei Wochen auf eine eher unappetitliche Bewerbung blickt.

  • Die Bewerbung als Puzzle mitschicken

Kein Personaler hat Zeit, sich stundenlang mit einem Puzzle auseinander zu setzen, damit er endlich die Bewerbung lesen kann.

  • Schlechte Anspielungen auf den Namen des Unternehmens

Bei der ersten Bewerbung an die Werbeagentur Hirsch ist das mitgesandte Geweih noch lustig – nach der zehnten allerdings ergibt sich nicht nur ein Platzproblem, sondern auch eine Hirschgeweih-Antipathie – und die sämtlicher Bewerber, die solche schicken.

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Autor/in: Sarah Dreyer
Veröffentlicht am 8. Februar 2012

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