Bildungsurlaub nutzen und Sprachkenntnisse verbessern

Bildungsurlaub nutzen und Sprachkenntnisse verbessern

Es gibt Länder, in denen Menschen von klein auf mehrsprachig aufwachsen, in anderen Staaten lernen Kinder eine zweite oder dritte Sprache erst in der Schule. In jedem Fall sollte man seine Sprachkenntnisse sein ganzes Leben lang verbessern, denn sie kommen jedem Menschen auch im geschäftlichen Alltag zugute. Der Staat hilft Arbeitnehmern sogar beim Ausbau der sprachlichen Fähigkeiten, indem er ihnen den sogenannten Bildungsurlaub anbietet. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.

Europäer sehen die englische Sprache als besonders nützlich und wertvoll an. Mit ihr kann man sich mit vielen Menschen rund um den Globus verständigen. Doch in der Schule beschäftigt man sich primär mit der Basis und dem Aufbau der englischen Sprache und dies nur in einem gewissen begrenzten Umfang. Erst die Praxis sowie weitere theoretische Grundlagen helfen bei der Verbesserung der eigenen Sprachkenntnisse, um diese auch im beruflichen Alltag anwenden zu können.

Bildungsurlaub: Wer ihn in Anspruch nehmen kann

Der Bildungsurlaub ist ein Rechtsanspruch, der in fast allen deutschen Bundesländern besteht. Nur Arbeitnehmer in Bayern und Sachsen sind derzeit (Stand: Januar 2017) davon ausgenommen. Um sich den Extraurlaub gönnen zu dürfen und ihn für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen, müssen jedoch einige Kriterien erfüllt werden: Der Betrieb muss unter anderem eine bestimmte Größe besitzen und der Beschäftigte muss eine gewisse Zeit lang angestellt sein. Die zusätzlichen Urlaubstage durch den Bildungsurlaub betragen im Regelfall 5 Tage pro Jahr. In Berlin können sich Arbeitnehmer aber auch alle zwei Jahre stückweise 10 Tage Urlaub nehmen (Quelle: berlin.de).

Den Bildungsurlaub sinnvoll nutzen

Der Bildungsurlaub lässt darauf schließen, dass es sich um eine berufsbildende Auszeit handelt, die mit der aktuellen Tätigkeit einhergeht – das ist aber nicht immer zwingend der Fall. Arbeitnehmer können ihren Urlaub nutzen, um zum Beispiel ihre Sprachkenntnisse aufzupolieren. Man sollte die Zeit jedoch sinnvoll nutzen und gute Sprachkurse besuchen, die fundiertes Praxiswissen vermitteln.

Zudem sollte man beachten, dass der gewählte Sprachreiseanbieter bereits über mehrjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Das Unternehmen EF organisiert beispielsweise bereits seit mehreren Jahrzehnten unter anderem Sprachreisen ins Ausland, die auf die Bedürfnisse von Berufstätigen ausgerichtet sind. Interessenten können ihren Bildungsurlaub nutzen, um ihre Englischkenntnisse direkt in England zu verbessern oder Französisch in Frankreich zu lernen.

Zwar muss der Bildungsurlaub nicht zwangsläufig für berufliche Zwecke genutzt werden. Dennoch ist es für Berufstätige heutzutage wichtig, sich auf dem Arbeitsmarkt abzuheben und sich an Kursen zu orientieren, die der Karriere weiterhelfen können. Aufstiegschancen haben nur Menschen, die sich ständig weiterbilden – mit einer zusätzlichen Fremdsprache sogar international.

Übrigens: Die Fortbildung im Rahmen des Bildungsurlaubes muss von dem jeweiligen Bundesland anerkannt sein. Wer in Nordrhein-Westfalen arbeitet, muss einen Kurs finden, der sich innerhalb eines Umkreises von 500 Kilometern zur Landesgrenze befindet – Yoga in Indien fällt somit aus.

So akzeptiert der Chef den Antrag

Der Bildungsurlaub muss beim Arbeitgeber rechtzeitig in schriftlicher Form inklusive aller dazugehörigen Unterlagen eingereicht werden. Letztere müssen bescheinigen, dass der gewählte Kurs im Rahmen des Bildungsurlaubes anerkannt ist. Die Frist hängt vom jeweiligen Bundesland ab, beträgt im Regelfall aber 6 Wochen vor Kursbeginn.

Der Arbeitgeber kann den Antrag grundsätzlich ablehnen, wenn dringende betriebliche Gründe vorliegen. Deshalb gilt: Einen Bildungsurlaub sollten Arbeitnehmer nicht zur Hochsaison im Sommer planen, wenn alle Kollegen in den Urlaub fahren möchten. Lehnt der Chef den Antrag ab, gibt es zwei Möglichkeiten: Er muss ihn später akzeptieren oder der Anspruch wird ins Folgejahr übertragen.

Damit der Chef wirklich keinen Einwand hat, sollte man sein Interesse an einem Bildungsurlaub mit ihm besprechen. Außerhalb der Feriensaison gibt es je nach Branche meinst keinen Einwand. Und: Vorgesetzte freuen sich, wenn der Bildungsurlaub auch für den Arbeitgeber sinnvoll ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Arbeitnehmer einen Englischkurs besucht, um Business Englisch zu lernen, weil er in absehbarer Zeit eine international ausgerichtete Führungsposition im Unternehmen besetzen möchte.

3 Tipps für die Auswahl einer Sprachreise

Sprachreisen sind für international tätige Arbeitnehmer eine gute Weiterbildungsmöglichkeit. Sie erhöhen ihre Karriere- und Aufstiegschancen um ein Vielfaches.

  1. Reiseland: Wer seine Englischkenntnisse verbessern möchte, der reist nach Großbritannien. Das war früher üblich, ist aber heute nicht mehr die Regel. Bei der Wahl einer Sprachreise sollten Arbeitnehmer überlegen, was sie lernen möchten. Dabei hilft es, sich folgende Frage zu stellen: Mit welchen Menschen komme ich täglich in Kontakt? Wenn der Kundenkreis aus Australien stammt, lohnt es sich, in Sydney Englisch zu lernen.
  2. Kursalter: Erfahrene Sprachreiseveranstalter bieten Kurse für verschiedene Zielgruppen an. Das Angebot für ältere Kursteilnehmer (ab 25 Jahren) richtet sich an Karrierepersonen, die Englischkenntnisse für die Berufswelt benötigen. Auch möchten sie mit speziellen Begriffen und Praktiken verschiedener Länder vertraut gemacht werden.
  3. Rabatte: Bei einigen Sprachreiseveranstaltern kann man in regelmäßigen Abständen Rabatte nutzen, beispielsweise zu Weihnachten, Neujahr oder Ostern. Noch günstiger wird es, wenn man sich für eine längere Sprachreise entscheidet. Es kann sich also lohnen, ein Jahr auf den Bildungsurlaub zu verzichten und stattdessen nach zwei Jahren den Antrag für eine zweiwöchige Freistellung zu nutzen.

Die Teilnahme am Kurs nachweisen

Nachdem sich Arbeitgeber weitergebildet haben, müssen sie ihrem Arbeitgeber am Ende nur noch die Teilnahmebestätigung des Veranstalters überreichen. Der Beweispflicht sollte man am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub nachkommen, damit nicht der Verdacht aufkommt, dass der Bildungsurlaub vorgetäuscht wurde. Dies kann nämlich im schlimmsten Fall in einer fristlosen Kündigung enden.

Autor/in: Jessika Köhler
Veröffentlicht am 24. Januar 2017

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