Studieren in „Fernost“ – es lohnt sich

Studieren in „Fernost“ – es lohnt sich

Viele tun sich bei der Wahl der Hochschule schwer. Am Ende bleiben die meisten Studierenden in der Heimat, nur wenige wagen ein Studium in einem anderen Bundesland, geschweige denn in einem der neuen Bundesländer. Doch der Weg in den Osten lohnt sich.

Noch immer herrscht zwischen den Unis im Westen und Osten Deutschlands ein großes Missverhältnis.

Dem Deutschen Studentenwerk (DSW) zu Folge wählen ganze 96 Prozent aller Studierenden in Deutschland eine Uni in Heimatnähe. Dabei gibt es eine ganz klare West-Orientierung, so DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Die meisten Studienanfänger aus dem Westen bleiben im Westen, und Studienanfänger aus dem Osten gehen häufig in den Westen.“ Nur 4,4 Prozent aller Studienanfänger im Studienjahr 2007/2008 haben eine Universität in Ostdeutschland gewählt, so das Ergebnis einer Studie des Hochschul-Informationssystems (HIS).

Schlechtes Image im Osten

Woran liegt’s? Den Universitäten in Ostdeutschland haftet immer noch ein schlechtes Image an. Obwohl die Unis selbst meist durchaus positiv empfunden werden, haben viele doch deutliche Vorbehalte gegen die Standorte im Osten.

Dies belegt wiederum eine Studie des Centrums für Deutsche Hochschulentwicklung (CHE) von 2009. Von den 1.500 befragten Studieninteressierten rechnete rund die Hälfte mit einer hohen Ausländerfeindlichkeit. Aber auch die schlechten Arbeitschancen waren für 58 Prozent ein Ausschlusskriterium für den Osten. Je weiter die Befragten von den ostdeutschen Unis entfernt lebten, desto geringer war gleichzeitig die Bereitschaft für ein Studium im Osten. Wer jedoch bereits gute Erfahrungen mit Menschen und den Regionen gemacht hat, stand einem Studium im Osten deutlich offener gegenüber.

Gute Gründe für ein „fernöstliches“ Studium

Entgegen den Vorurteilen können Studierende von einem Studium im Osten durchaus profitieren.

Zum einen sind viele der Hochschulen noch nicht überlaufen. Im Kontext immer voller werdender Hörsäle durch die Wehrpflichtabschaffung und die doppelten Abiturjahrgänge ein eindeutiger Vorteil. Aber auch die allgemeinen Studienbedingungen seien oftmals besser, erklärt Meyer auf der Heyde. Da eine Lehrkraft für deutlich weniger Studenten zuständig ist, sei das Betreuungsverhältnis besser als an vielen westdeutschen Unis. Gleichzeitig können die Studenten einen intensiveren und persönlicheren Kontakt zu ihren Dozenten pflegen.
Die Universitäten profitieren zudem von den Investitionen nach der Wende. Die Bibliotheken im Osten zählen zu den am besten ausgestatteten in ganz Deutschland und auch Labors und Computerarbeitsplätze stehen in ausreichender Zahl bereit.

Weitere Pluspunkte sind zudem die geringeren Lebenshaltungskosten. So sind u. a. die Mieten in Leipzig für WGs oder Single-Wohnungen so günstig wie kaum an anderen Standorten in Deutschland. Mehr dazu auch unter: „[intlink id=“4589″ type=“post“]Die 7 günstigsten Studentenstädte in Deutschland[/intlink]“. Nicht zuletzt gibt es an keiner ostdeutschen Uni Studiengebühren.

Ostdeutsche Hochschulen machen mobil

Um für die Hochschulen im Osten die Werbetrommel zu rühren, haben die Universität, die Kunsthochschule und die Stadt Halle kürzlich eine Informationstour in Niedersachsen unter dem Motto „Open UniverCity“ gestartet. Studieninteressierten soll dabei ein erster Eindruck von der Stadt und den Hochschulen geliefert werden. Dabei werden handfeste Gründe für Fernost genannt:

  • Moderne Ausstattung
  • Sehr gute Betreuung
  • Starke Forschung
  • Sehr gute Lehrqualität
  • Guter Service
  • Niedrige Kosten

Damit ist Halle Teil der Initiative „Studieren in Fernost„, die als Teil der Hochschulinitiative für Neue Bundesländer für die Hochschulen im Osten werben. Auf der gleichnamigen Webseite finden Studieninteressierte umfassende Infos zu den Hochschulen und den Studienmöglichkeiten im Osten.

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 11. März 2011

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