Die Studienwahl mit einem Schnupperstudium erleichtern

Die Studienwahl mit einem Schnupperstudium erleichtern

Die Studienwahl gehört zu den wichtigsten Entscheidungen, die junge Menschen in ihrem Leben treffen. Sie bestimmt in der Regel den Verlauf der eigenen Karriere und somit des gesamten Lebens. Dementsprechend muss die Entscheidung für ein bestimmtes Studienfach auch gut überlegt sein. Wer erst im Laufe des Studiums feststellt, dass er sich für das falsche Fach entschieden hat, muss es womöglich abbrechen. Dann ist die Frustration groß. Dies kommt in der Tat gar nicht so selten vor: 20 Prozent der Studierenden verlassen die Uni, ohne einen Abschluss erhalten zu haben. Das liegt häufig an der falschen Fächerwahl und der daraus resultierenden Überforderung. Ein Schnupperstudium kann dabei helfen, das zu vermeiden.

Die Studienwahl fällt vielen jungen Menschen schwer

Einige junge Menschen, die ein Studium aufnehmen möchten, treffen ihre Studienwahl ausschließlich danach, welche Berufe künftig die besten Karrierechancen bieten. Um zukunftsträchtige Studiengänge zu identifizieren, können Branchen- und Wirtschaftsmagazine wie zum Beispiel das Handelsblatt herangezogen werden. Diese setzen sich regelmäßig mit aktuellen Neuerungen der Studienangebote auseinander und informieren darüber, welche Studiengänge in der Wirtschaft im Moment am gefragtesten sind. Ein Studienfach sollte jedoch nicht ausschließlich nach den späteren Karrierechancen ausgesucht werden. Auch die persönlichen Fähigkeiten und Interessen müssen natürlich berücksichtigt werden. Bei der Frage, ob ein Studiengang einem wirklich liegt, kann das sogenannte Schnupper- oder Probestudium helfen, das mittlerweile von vielen Unis angeboten wird.

Was ist ein Probestudium und wozu dient es?

Viele Abiturienten können sich nicht vorstellen, wie an einer Universität gelernt und gearbeitet wird. Einige von ihnen wissen noch nicht einmal, ob ein Studium überhaupt das Richtige ist. Fast alle Abiturienten haben Schwierigkeiten, sich auf ein Studienfach festzulegen. In all diesen Fällen kann das Konzept des Probestudiums helfen. Es richtet sich meist an Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13 und bietet ihnen die Möglichkeit, für einige Zeit an den Studiengängen teilzunehmen. So können sie die eigenen Stärken und Schwächen ermitteln und herausfinden, welche Studiengänge zu ihnen passen. Während des Schnupperstudiums können Interessenten:

  • An normalen Lehrveranstaltungen teilnehmen
  • In den Uni-Alltag hinein schnuppern
  • Mehr über das bevorzugte Studienfach erfahren
  • Fragen an Tutoren und Professoren stellen

Das Probestudium hat also in erster Linie das Ziel, die Begeisterung für die Wissenschaft zu wecken und Interessenten über die verschiedenen Studienfächer zu informieren. Gleichzeitig nutzen die Unis das Schnupperstudium gern, um sich positiv darzustellen und die Schüler von den eigenen Studienangeboten und der Einrichtung zu überzeugen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich Abiturienten später für die Uni entscheiden, an der sie erfolgreich ein Probestudium durchgeführt haben, ist schließlich groß.

Die Hochschulen denken um

Schon seit etlichen Jahren bieten einige Universitäten die Möglichkeit eines Probestudiums an. Durch den zunehmenden Akademikermangel und die steigende Konkurrenz der Hochschulen untereinander gelang dem Schnupperstudium erst kürzlich der richtige Durchbruch. Während die Universitäten noch vor ein paar Jahren nicht die Verantwortung für das Scheitern der Studierenden übernehmen wollten, sondern alles auf den mangelhaften Ausbildungsstand der Abiturienten schoben, denken die Hochschulen seit einiger Zeit um. Infolgedessen kommen immer mehr Universitäten den Interessenten entgegen und möchten ihnen den Einstieg ins Studienleben mit einem Probestudium erleichtern.

Auch die Unis profitieren vom Probestudium

Das Schnupperstudium hilft also längst nicht nur den Abiturienten dabei, sich nach dem Schulabschluss zu orientieren – auch die Universitäten profitieren. Denn: Wenn die Schulabgänger schon wissen, was sie an der Uni zu erwarten haben, fällt ihnen die Umstellung leichter. Dadurch werden sie erfolgreicher und schneller studieren. Auch die Studienwahl wird natürlich durch das Probestudium beeinflusst. Wer schon vor Studienbeginn feststellt, dass ihm das gewünschte Fach nicht richtig liegt, kann sich noch einmal neu orientieren, ohne sein Studium abbrechen zu müssen. Das trägt dazu bei, den Ruf der Uni zu verbessern. Schließlich wird dieser maßgeblich vom Erfolg der Studierenden beeinflusst.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 14. März 2018

Tags: , ,