7 Tipps für effektives Lernen im Studium

7 Tipps für effektives Lernen im Studium

Den meisten Studenten verlangt es einiges an Organisationstalent ab, das Lernpensum für mehrere Klausuren in einem relativ engen Zeitfenster zu meistern. Umso wichtiger ist es, die Zeit effektiv zu nutzen. Doch wie lernt man eigentlich richtig? Diese 7 Tipps helfen beim effektiven Lernen.

1. Einen Zeitplan erstellen

Um die Vorbereitungszeit am effektivsten zu nutzen, ist es sinnvoll, sich zunächst einen Überblick über den gesamten Lernstoff zu verschaffen. Es empfiehlt sich, zunächst alle Vorlesungsmitschriften, Skripte und Zusammenfassungen thematisch zu ordnen und anschließend einen Lernplan zu erstellen. Ähnlich wie bei einem Stundenplan wird eingetragen, wann welches Themengebiet zu bearbeiten ist. Es sollten jedoch auch freie Tage eingeplant werden, um die typische Tendenz zur „Aufschieberitis“ zu verhindern. Etwa 10 % der verbleibenden Zeit bis zur Klausur als Pausenintervall einzulegen, ist dabei angemessen.

2. Die richtige Lernzeit finden

Die REFA-Normkurve zeigt, dass sich bei den meisten Menschen der Biorhythmus so eingestellt hat, dass die Leistungshoch-Phasen am Vormittag und am späten Nachmittag liegen. Diese Zeit eignet sich demzufolge für viele Studenten auch am besten zum Lernen. Es gibt aber auch Akademiker, die wesentlich effektiver spätabends oder nachts pauken. Daher ist es wichtig, die individuell richtige Lernzeit für sich zu finden. Doch Obacht vor dem Overflow! Das menschliche Gehirn ist nicht unbegrenzt aufnahmefähig. Daher ist es ratsam, spätestens alle 2 Stunden eine kleine Lernpause einzulegen.

3. Wissen verknüpfen

Unser Gehirn funktioniert nicht wie ein Aktenschrank, in den alle Inhalte separat hineingelegt und anschließend immer wieder ausgeworfen werden können. Damit sich der Lernstoff wirklich langfristig einprägt, ist es daher wichtig, dass die neuen Informationen mit dem bereits vorhandenen Wissen verknüpft werden (kumulatives Lernen). Um herauszufinden, welche Vorkenntnisse bereits abrufbar sind, lohnt es sich, alte Klausuren oder Übungen (im Netz auf den jeweiligen Fachschaftsseiten zu finden) des Dozenten durchzugehen. Entsprechend des aufgestellten Zeitplans werden anschließend die neuen Inhalte portionsweise gelernt. Positiver Nebeneffekt: es wird bereits ein Gefühl für die Fragestellungen des Professors entwickelt, was dazu beiträgt, potenzielle Prüfungsängste abzubauen.

4. Eselsbrücken bauen & mit Karteikarten lernen

Eselsbrücken und das Lernen mit Karteikarten wurden nicht grundlos bereits zu Schulzeiten empfohlen. Auch im Studium kann man sich mit diesen Lernmethoden die Prüfungszeit wesentlich vereinfachen. Eselsbrücken lassen sich z. B. dadurch bauen, dass aus den Anfangsbuchstaben der zu lernenden Begriffe Sätze gebildet werden. Während der Klausur ist der jeweilige Satz schnell im Kopf abrufbar und das Gehirn kombiniert die Buchstaben mit den gesuchten Begriffen. Alternativ können Eselsbrücken auch mit Hilfe von Reimen gebildet werden.

Beispiel Eselsbrücke für die 5 Knochen der Schädelbasis (Medizin):

Stefans sieben Keiler sind hintersinnige Schleimer. (= Stirnbein, Siebbein, Keilbein, Hinterhauptsbein, Schläfenbein)

Für das langfristige Einprägen von Definitionen, eignet sich auch das Lernen mit Karteikarten. Dabei werden Begriffe, Formeln oder Fragestellungen auf eine Seite der Karteikarten geschrieben, auf die jeweilige Rückseite kommen die Lösungen. Anschließend ist der Kartenstapel durchzugehen, wobei bereits verinnerlichte Fragen gesondert markiert werden. Bei der nächsten Abfrage liegt der Fokus dann verstärkt auf den Definitionen, die noch nicht so sicher sitzen. Hierfür kann man sich auch einen Karteikasten basteln, angelehnt an das in den 70er Jahren von Sebastian Leitner entwickelte System. Das Augenmerk liegt hier also auf kontinuierlichem Lernen.

5. Das richtige Lernumfeld schaffen

Lernt man am liebsten am heimischen Schreibtisch, ist es wichtig, ein passendes Umfeld zu schaffen. Zunächst sollten potenzielle Störenfriede wie Fernseher, Radio, Smartphone und Notebook ausgeschaltet sein – und während der Lerneinheit auch bleiben! Um die Konzentration zu verbessern, ist zudem ausreichend Licht wichtig. Der Schreibtisch sollte sich idealerweise direkt am Fenster befinden. Auch eine gute Sauerstoffzufuhr ist für den Lernerfolg bedeutsam, weshalb regelmäßiges Lüften der Lernräume sinnvoll ist. Befindet sich die Wohnung in einer ruhigen Gegend, kann das Fenster auch während der gesamten Lernphase geöffnet bleiben. Stört hingegen Verkehrslärm, so sollte für 10-15 Minuten vor Lernbeginn gelüftet und das Fenster anschließend wieder geschlossen werden.

6. Lerngruppen bilden

Gerade für rechts-, wirtschafts- und naturwissenschaftliche Studienfächer bieten sich Lerngruppen an. Sie helfen nicht nur beim Wiederholen und Verstehen des Lernstoffs, sondern ermöglichen es auch, Probleme zu diskutieren und Lösungsansätze gemeinsam zu finden. Darüber hinaus lässt sich durch regelmäßige Treffen die eigene Lernmotivation erhöhen. Bei der Auswahl der Lernpartner sind zuverlässige Kommilitonen von Vorteil. Zudem sollte die Gruppe im Idealfall aus maximal 5 Teilnehmern bestehen. Wichtig: vor jedem Treffen sollten sich die Teilnehmer stets über die vorzubereitenden Lernstoffe abzustimmen, damit sich alle Gruppenmitglieder gleichermaßen auf die Sitzung vorbereiten können.

7.  Generalprobe: Prüfungssituation simulieren

Gerade bei mündlichen Prüfungen lohnt es sich, die Prüfungssituation zu simulieren und sich so vorab schon auf mögliche Fragen einzustellen. Als Prüfer kann z. B. ein Kommilitone oder Mitbewohner fungieren. Ideal ist es, wenn dieser selbst mit dem Thema vertraut ist und somit auch unabhängig von den Zusammenfassungen tief greifende Fragen stellen kann. Ähnlich wie in einer realen Hochschulprüfung sollten beim Test nämlich nicht nur Definitionen abgefragt werden, sondern auch Zusammenhänge und Forschungskontroversen diskutiert werden.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 26. November 2014

Tags: , , ,