Mit wissenschaftlichem Coaching sicher durch das Studium

Mit wissenschaftlichem Coaching sicher durch das Studium

Im hektischen, modernen Studienbetrieb kann es schon mal vorkommen, dass einzelne Studierende zwischen überfüllten Hörsälen und ausgebuchten Sprechstunden bei der Betreuung leer ausgehen. Wissenschaftliche Coaches und Mentoren versprechen da zu unterstützen, wo Betreuer und Doktorväter an die Grenzen ihrer Kapazitäten geraten. Was kann die Hilfe aus dem privaten Forschungssektor und wie funktioniert sie?

Eine im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung durchgeführte Studie zeigt, dass mehr als jeder fünfte Studierende in Deutschland sein Studium ohne Abschluss abbricht. Ein guter Teil davon befindet sich dabei bereits in einer fortgeschrittenen Studienphase, scheitert also an der Abschlussarbeit oder einer der letzten Prüfungen. An den Unis selbst fehlt es häufig an Ressourcen für ein intensives Betreuungsverhältnis oder eine individuelle Prüfungsvorbereitung. Oft fühlen sich Studierende dadurch allein gelassen und beginnen an der Wahl ihrer Ausbildung zu zweifeln.

Wissenschaftliche Coaches sind Absolventen derselben Studienrichtung, die die Studierenden in solchen Situationen als Ansprechpartner unterstützen. Sie stehen bei Abschlussarbeiten mit Rat und Tat zur Seite und helfen bei der Vorbereitung auf die große Prüfung.

Wie funktioniert wissenschaftliches Coaching?

Bei wissenschaftlichen Coaches handelt es sich nicht etwa um Allround-Telefonseelsorger, die in einem Callcenter sitzen und Anrufe von verzweifelten Studierenden entgegennehmen. Akademisches Coaching bedeutet, dass sich ein erfahrener Experte aus dem jeweiligen Fachgebiet mit der individuellen Situation des Studierenden auseinandersetzt und gemeinsam konstruktiv nach Lösungswegen sucht.

Dabei spielen sowohl die fachliche als auch die psychologische Komponente eine große Rolle. Zum einen profitieren Studierende bei der Studienplanung und Umsetzung wissenschaftlicher Arbeiten vom Fachwissen des Coaches. Zum anderen hat die Beratung durch einen Routinier, der dasselbe Studium bereits abgeschlossen hat, einen ermutigenden Effekt.

In der Praxis sieht die Zusammenarbeit meist so aus, dass sich der Coach zuerst mit dem genauen Prüfungsgegenstand oder Arbeitsthema auseinandersetzt, bestehende Entwürfe und Hypothesen sichtet sowie relevante Unterlagen zusammenstellt, um sich auf die Coaching-Einheit vorzubereiten.

Coaching als Generalprobe für die Abschlussprüfung

Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass der Studierende durch das Beratungsgespräch den maximalen Mehrwert erzielt. Je nach Fortschritt der Arbeit berät der Coach beispielsweise zum Aufbau und zur Fragestellung, gibt Literaturempfehlungen oder korrigiert strukturelle Inkonsistenzen.

Steht dem Studierenden eine wichtige Prüfung bevor, hält der Coach Tipps für effizientes Lernen und eine strukturierte Vorbereitung bereit. Auch die Durchführung einer Art Generalprobe ist möglich. Hier stellt der Coach Beispielfragen und gibt Feedback zu den fachlichen Stärken und Schwächen seines Schützlings. Dieser profitiert zusätzlich davon, dass der Probelauf Ängste und Nervosität nimmt.

„In einer erfolgreichen Coaching-Einheit gelingt es, genau das Feedback zu liefern und die Unterstützung zu geben, die Studierende brauchen, um ihr Studium nicht hinzuwerfen. Wir bieten also das, woran Professoren in 20 % aller Fälle scheitern“, erzählt Dr. Thomas Nemet, der mit seiner Agentur ACAD Write seit über zehn Jahren wissenschaftliches Coaching anbietet.

Letztendlich ist ein gutes Betreuungsverhältnis das A und O eines erfolgreichen Studienabschlusses. Angesichts des Zeit- und Personalmangels an deutschen Universitäten erhalten nicht alle Studierenden die individuelle Betreuung, die sie für einen erfolgreichen Abschluss benötigen. Ohne dieses Feedback kann sich eine Abschlussarbeit schnell in eine Richtung entwickeln, die sich hinterher nur schwer korrigieren lässt. In so einem Fall kann es durchaus ratsam sein, die Hilfe von Experten außerhalb der Studieneinrichtung in Anspruch zu nehmen.

Autor/in: Benjamin Fink
Veröffentlicht am 10. November 2016

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