Tipps zur Ausbildungswahl – Berufe für kreative Köpfe

Tipps zur Ausbildungswahl – Berufe für kreative Köpfe

Jugendlichen, die in der Schule und Freizeit gern kreativ sind, stehen in der Berufswelt zahlreiche Möglichkeiten offen. Hier sind einige Studiengänge und Ausbildungen, die ihre Kreativität fördern und gute Karriereaussichten bieten.

Design soll es sein?

Wie Studien belegen, boomt die Design-Branche: Im Zeitraum von 2003 bis 2008 ist die Anzahl an Unternehmen im Design-Bereich in der Bundesrepublik stetig gestiegen ist. 2008 gab es rund 14.700 Firmen im Berufsfeld Grafik-, Mode- und Produktdesign.

Gemeinsam ist den Designberufen, dass die Auszubildenden nicht nur kreative Ideen und Talent an den Tag legen sollten, sondern sich auch ein umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen erarbeiten. Es geht um den Umgang mit verschiedenen Materialien, um das Erfassen und Darstellen und um das gezielte Umsetzen von Anweisungen.

Die Ausbildung zum Grafikdesigner gehört zu den klassischen Optionen. Sie dauert zwei bis drei Jahre und wird an einer Berufsfachschule oder an einem Berufskolleg absolviert (siehe: Steckbrief Berufenet). Die Auszubildenden erlernen ihr Designhandwerk, wobei es sich nicht um eine duale Ausbildung (mit Arbeitserfahrung und Vergütung) handelt. Häufig spezialisieren sich die angehenden Designer auf Fachgebiete wie Werbegrafik oder Illustration. Es ist alternativ möglich, drei Jahre Grafikdesign zu studieren und einen Bachelor of Arts zu erwerben. Mit einem Studienabschluss oder einem Ausbildungsabschluss in Grafikdesign ist es möglich, bei einer Werbeagentur, einem Verlag oder im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig zu sein.

Als technischer Produktdesigner beschäftigt man sich nicht mit Logos, Printmedien und Designs für das Internet, sondern mit Produkten und Geräten. Es geht beim Produktdesign darum, einen bestimmten Artikel oder eine Maschine neu zu konzipieren, umzuändern, zu verbessern oder mit einem anderen Produkt zu verknüpfen. Die technische Dokumentation von Bauteilen und das Erstellen dreidimensionaler Datenmodelle gehören zu den Hauptaufgaben. Der technische Produktdesigner durchläuft eine duale Berufsausbildung, die 3 ½ Jahre dauert. Er wählt zwischen den Fachrichtungen Maschinen- und Anlagenkonstruktion und Produktgestaltung und -konstruktion.

Eine andere Richtung schlägt der Modedesigner ein. Möchte man Modedesign erlernen, führt eine dreijährige Ausbildung an einem Berufskolleg für Mode und Design ans Ziel. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Entwerfen und Gestalten von Bekleidung, Kollektionen und Modellen. Alle, die an den neuesten Trends interessiert sind, die Aufgaben eines Schneiders meistern können und sich mit diversen Materialien, Farben und Techniken auseinandersetzen wollen, werden hieran Gefallen finden. Das Modeatelier ist nicht der einzige potenzielle Arbeitsplatz, denn auch Bekleidungshersteller, Verleger von Fachzeitschriften oder die Kostümabteilungen von Theater, Film und Fernsehen wissen einen Fashiondesigner zu schätzen. Ein Jugendlicher, der sich für das drei bis sechs Jahre währende Modedesign-Studium interessiert, hat die Auswahl zwischen dem klassischen Zweig und Fachgebieten wie Modejournalismus, Modemanagement oder Bekleidungstechnik.

Karriere im Bereich Medien

Medienberufe sind eine weitere Möglichkeit, bei der Arbeit kreativ zu sein. Ein Favorit ist die Ausbildung zum Mediengestalter, wobei zwischen dem Fokus auf Bild und Ton oder Digital- und Printmedien zu wählen ist. Soll der Beruf weniger mit Kunst und Design und mehr mit Kommunikation und Journalismus zu tun haben, bietet sich u. a. ein Studiengang wie Kommunikationsdesign an. Weitere Medienstudiengänge legen den Schwerpunkt auf Informatik, Management, Wissenschaft oder Wirtschaft in Verbindung mit Medien. Interessenten zeichnen sich dadurch aus, dass sie gern schreiben, präzise kommunizieren und gut mit Menschen umgehen können. Kreativität ist stets von Vorteil.

Anstellungsmöglichkeiten gibt es beim Fernsehen, beim Rundfunk, bei Printmedienverlagen, im Marketing- und PR-Bereich von Unternehmen und in Werbeagenturen. Eine bedeutende Aufgabe kommt bei der Mediengestaltung dem Einsatz von Software und entsprechender Hardware zu. Immer häufiger nutzen Auszubildende und Absolventen Programme wie Photoshop für die Bildbearbeitung, das Layout und das Gestalten von Medien. Praxisorientierte Schulungen von erfahrenen Bildbearbeitungsprofis, wie sie z.B. medienreich Computertrainings anbietet, sind ausschlaggebend für den erfolgreichen Umgang mit sämtlichen Grafik- und Bildbearbeitungsprogrammen.

Architektur und Gartenbau

Neben den typischen kreativen Berufen gibt es zahlreiche weitere Optionen, die sich für Auszubildende lohnen und positive Jobaussichten bieten. Ist man im Zeichnen begabt, besitzt ein gutes Vorstellungsvermögen und denkt im eher großen Stil, könnte man als Architekt glücklich werden. Architekten schließen ein Studium an der Fachhochschule, Hochschule oder Akademie ab. Das Architekturstudium ist nur etwas für alle, die keine Probleme damit haben, ihr theoretisches Wissen und ihre Kreativität in die Praxis umzusetzen. Die unterschiedlichsten Fächer von Bauphysik über Statik bis hin zu Baustoffkunde sind zu belegen. Wem das nicht „künstlerisch“ genug ist, der sollte die Innenarchitektur in Betracht ziehen, bei der es um das Gestalten, Konzipieren und Dekorieren von Innenräumen statt Gebäuden geht. Damit verwandt sind Berufsfelder wie der Gartenbau und das Landschaftsdesign.

Autor/in: Bettina Weiss
Veröffentlicht am 5. September 2014

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