Einstellungstest: Womit muss man rechnen

Einstellungstest: Womit muss man rechnen

Man hat viel Zeit in die perfekte Bewerbung gesteckt und es schließlich geschafft: die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Doch mit einem Gespräch ist es meist nicht getan. Nicht selten werden Bewerber mit unterschiedlichsten Tests auf die Probe gestellt.

Wenn Sie mit Ihrer Bewerbung die Personaler beeindrucken konnten, ist eine große Hürde geschafft. Doch mit einem „einfachen“ Vorstellungsgespräch ist es oft nicht getan. Bei vielen, vor allem großen Unternehmen durchlaufen die Bewerber ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren. Doch auch, wenn im Vorfeld keine solchen Tests angekündigt werden – rechnen Sie immer damit. [insert related]

Im Vorstellungsgespräch findet der Personalchef zwar viel über Sie heraus, lernt Sie als Menschen einzuschätzen und kann abwägen, ob Sie ins Team passen, oder nicht. Aber wie sieht es mit Ihrem weiteren Fähigkeiten aus? Je nachdem für welche Stelle Sie sich beworben haben, könne folgende Tests auf Sie zukommen.

Konzentrationstest

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Sie haben sich auf eine Stelle beworben, in der es besonders wichtig ist, umsichtig und dauerhaft sehr genau zu arbeiten? Dies können schon Jobs als Assistentin sein, denn hier werden Sie z. B. oft mit neuen Kundennamen konfrontiert oder müssen Durchwahlen zu Adressen direkt parat haben. Hier können Sie mit einem Konzentrationstest konfrontiert werden. Sinn eines solchen Tests ist es herauszufinden, wie viel sie sich spontan merken können und wie aufmerksam und umsichtig Sie sind.

Wie wird getestet: In der Regel werden bestimmte Szenarien vorgestellt, die stark Situationen aus Ihrem zukünftigen Arbeitsalltag ähneln werden. So kann Ihnen beispielsweise eine fiktive kleine Firma beschrieben werden sowie sämtliche Mitarbeiter mit deren Funktionen. Sie sollten sich hier so viele Fakten wie möglich merken. Anschließend werden Ihnen Fragen dazu gestellt. Ebenso kann es sein, dass Sie eine Reihe geometrischer Formen und Figuren gezeigt bekommen. Anschließend wird Ihr Erinnerungsvermögen getestet, indem Sie detaillierte Fragen zur fiktiven Firma oder zu den zuvor vorgestellten Formen und Figuren erhalten.
Tipp: Machen Sie hier die Probe aufs Exempel und üben Sie einen solchen Konzentrationstest.

Rechnen

In vielen Jobs wird vorausgesetzt, dass Sie sicher mit Zahlen umgehen können und viele Rechnungen auch schnell im Kopf durchführen können. Wenn es z. B. um Preisverhandlungen geht, ist dies unerlässlich. Je nach Job müssen Sie beispielsweise Aufschläge auf Einkaufspreise oder auch Rabatte ausrechnen können, ohne vorher erst zum Taschenrechner greifen zu müssen.
Sie müssen jedoch nicht fürchten, dass Sie komplizierte Formeln im Kopf haben müssen. Den klassischen Dreisatz und Prozentrechnung sollten Sie jedoch parat haben. Wichtig ist hier der Praxisbezug. Sie werden in den Tests wahrscheinlich mit einer Menge an Schätzaufgaben zu tun haben. Die Personaler wollen einschätzen können, wie ihr Gefühl für Zahlen ist und ob Sie mathematische Vorgänge von Grund auf verstehen. Eine klassische Aufgabe wäre z. B. „Ein Pkw verbraucht 7 Liter Benzin pro 100 km. Wie hoch ist der Verbrauch bei 250 km?“

Logisches Denken

Einer der Klassiker unter den Einstellungstests: Wie gut ist Ihr Abstraktionsvermögen? Der Test ist einer der gefürchtetsten, jedoch zu unrecht, denn die Fragen lassen sich gut trainieren. Beliebt sind z. B. Zahlenreihen, die Sie in logischer Form fortführen sollen. Indirekt wird mit solchen Tests oft auch nur Ihre Stressbelastung getestet, denn gerade Fragen zum logischen Denkvermögen und grundsätzlich Prüfungsangst lösen bei vielen Kandidaten Angst und Stress aus, was Sie geradezu blockiert und das Beantworten der Fragen unmöglich macht. Und das, obwohl Sie die Fragen sonst eigentlich beantwortet könnten. Hier lohnt es sich umso mehr, sich gründlich vorzubereiten und mögliche Fragen zu üben, um Vertrautheit aufzubauen.

Weitere Infos zum Test über das logische Denken finden Sie hier.

Kreatives Schreiben

Sie haben sich auf eine Stelle in einer Redaktion beworben? Dann kann es durchaus sein, dass Sie neben dem Vorstellungsgespräch einen Text verfassen sollen, entweder zu einem festen oder einem frei wählbaren Thema. Zweck dieses Tests ist es herauszufinden, wie spontan Sie etwas Sinnvolles zu Papier bringen können und wie Ihre Schreibe ist. Überlegen Sie sich also schon im Vorfeld, was Sie schreiben könnten, falls ein solcher Test auf Sie zukommen könnte.

Ihr Sprachgefühl kann jedoch auch anders getestet werden. So kann es sein, dass Sie Synonyme und Antonyme für bestimmte Wörter finden müssen oder Sprichwörter sinnvoll ergänzen sollen. Doch unterschätzen Sie solche Aufgaben nicht. Unter Nervosität und Stress fällt einem selbst eine (vermeintlich) einfache Aufgabe auch nicht leicht.

Fremdsprachentests

In vielen Jobs kommt man nicht um verhandlungssicheres Englisch herum. Um dies zu testen, werden auch Ihre Fremdsprachenkenntnisse unter die Lupe genommen. Teilweise werden Sie sich an die Schule erinnert fühlen, wenn Sie Verben im korrekten Tempus konjugieren sollen. Oder aber Sie erhalten einen klassischen Lückentext, den Sie sinnvoll erweitern müssen. Es kann auch sein, dass Sie einen vorgegebenen Text schlicht und einfach übersetzten sollen. Klar, Englisch kann man doch, werden viele denken. Doch die Schule ist lang her und unter Testbedingungen grammatische Regeln abzurufen, die man sonst vielleicht automatisch anwendet, ist gar nicht einfach. Unter erhöhten Stressbedingungen fällt das Umschalten zwischen Deutsch und Englisch oft alles andere als leicht. Aber auch diese Tests lassen sich mit ein wenig Übung im Vorfeld bewältigen.

Assessment Center: Alles auf einmal

Neben einzelnen, wie den eben vorgestellten Tests, werden viele Bewerber in sogenannten Assessment Centern geprüft. Hier werden alle möglichen Fragen in einem großen Test vereint. Je nach Job geht dabei um Allgemein- und Fachwissenstest, oder aber man möchte mit Hilfe von Intelligenz- und Persönlichkeitstests mehr über Sie herausfinden. Gerade Bewerber, die sich auf Managerposten bewerben, haben es mit solchen Tests zu tun. Diese können mitunter mehrere Tage andauern. Auch dabei müssen die oben aufgeführten Tests absolviert werden. Zusätzlich werden Seminare abgehalten, in denen Sie das Unternehmen kennenlernen, aber auch praktische Übungen wie Planspiele werden durchgeführt und ihre späteren Aufgaben simuliert. Darüber hinaus werden Sie sich in diversen Auswahlgesprächen mit Personalchefs und Ihren potenziellen Vorgesetzten auseinandersetzen müssen. Sind Sie fit für das Assessment Center? Machen Sie hier den Test.

Gut zu wissen: Egal mit was für einem Test Sie konfrontiert werden, Sie werden es meist mit einer Fülle an Aufgaben zu tun haben, die Sie in der Regel nicht alle bewältigen können. Wichtig ist daher, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die Sie sicher lösen können. Knapsen Sie nicht an einzelnen Aufgaben zu lange herum, das wird Sie wichtige Zeit kosten.

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 20. Januar 2011

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