FH Aachen erhält über 4 Mio. Euro

Als Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen, in den 70er-Jahren Biologie studierte, waren die Zeiten noch anders. „Bei unseren Hochschullehrern stand die Hochschuldidaktik nicht unbedingt im Vordergrund, die wissenschaftliche Qualifikation für das eigene Fach wurde bereits als ausreichend angesehen. Dass Studierende dem Professor folgen konnten, wurde vorausgesetzt“, erinnert sich Prof. Baumann. „Heute steht nicht nur das, was
gelehrt wird, im Mittelpunkt, sondern vor allem, wie gelehrt wird. Es wird zusätzlich und zu Recht großer Wert auf Hochschuldidaktik gelegt.“Aus den Händen des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, nahm Prof. Baumann am Mittwoch, 24. August, den Bewilligungsbescheid zur Verbesserung der Lehre über 4.317.233 Euro entgegen. Angesichts der doppelten Abiturjahrgänge und der ausgesetzten Wehrpflicht wird das Geld für eine nachhaltige Qualitätsentwicklung
von Studium und Lehre an der FH Aachen eingesetzt.

„Der Antrag der FH Aachen zum Qualitätspakt Lehre hat uns überzeugt“, erklärte der Dürener Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel. „In der ersten Bewilligungsrunde haben sich insgesamt 194 Hochschulen mit insgesamt 204 Anträgen aus allen Regionen Deutschlands für eine Zuwendung aus dem Qualitätspakt Lehre beworben. Dafür stellt der Bund im Zeitraum von 2011 bis 2020 insgesamt rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Ein solches Engagement für die Qualität von Studium und Lehre in einem breit angelegten, bundesweiten Förderprogramm hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Ich freue mich, der FH Aachen als einer der ersten Hochschulen in Deutschland den Zuwendungsbescheid übergeben zu können.“

Ausgearbeitet wurde der Antrag von Prof. Helmut Jakobs, Prorektor für Studium und Lehre, gemeinsam mit Dr. Michael Heger, Leiter des Bereichs Hochschuldidaktik und Evaluation, sowie Rektoratsreferentin Cornelia Partsch. Er basiert auf drei Schwerpunkten: Die Hälfte des Fördervolumens wird für die Verbesserung der Studierfähigkeit und Studierenden-integration eingesetzt, indem neue Stellen für Fachstudienbetreuer, wissenschaftliche Mitarbeiter, Lehrbeauftragte und Tutoren geschaffen werden. Zweitens wird die Qualität der Lehre nachhaltig durch Personalentwicklung verbessert: Mit dem Netzwerk „hdw nrw“ (Hochschuldidaktische Weiterbildung) bietet die FH Aachen Professoren und Lehrenden die Möglichkeit, sich didaktisch weiterzuentwickeln. Gleichzeitig wird die Qualität der einzelnen Lehrveranstaltungen evaluiert und bewertet. Als dritte Maßnahme wird hierfür die personelle Besetzung in der Verwaltung erhöht.

Vom 1. September 2011 bis zum 30. August 2016 werden die über vier Millionen Euro eingesetzt. Die Lehrveranstaltungen an der FH Aachen werden damit noch praxisnäher, intensiver und spannender. „Denn die Lehre“, so Prof. Baumann, „ist uns an der FH Aachen außerordentlich wichtig.“ Er erwartet in den nächsten Jahren eine zunehmende Zahl von Studierenden aus bildungsfernen Schichten,
einen Anstieg der internationalen Studierenden und an Studienbewerbern, die sich nach einer Ausbildung oder einer Berufsausbildung weiterqualifizieren möchten. Rachel ergänzte: „Diese Vielfalt ist eine große Chance. Ich sehe die Fachhochschule als Prototyp einer Einrichtung, die unsere Gesellschaft durchlässiger macht und Bildungsgerechtigkeit schafft.“

Weitere informationen unter: www.fh-aachen.de

Veröffentlicht am 31. August 2011